alle Pressemeldungen Ratgeber | 08.02.2021

Robuste Obstsorten für den Hausgarten

Damit Obst aus dem eigenen Garten Spaß macht: Auf gesunde und robuste Sorten setzen

Die Vorteile von robusten Obstsorten liegen auf der Hand: Sie sind pflegeleicht, ersparen häufige Kontrollen und den Einsatz von Chemie im Garten. Sorten, bei denen Mehltau, Schorf und andere Krankheiten selten sind, eignen sich ideal für den Anbau im Hausgarten. Der Gärtnermeister der Baumschule Horstmann gibt Tipps für die Auswahl.

Schorf vermeiden

Bei Äpfeln lohnt es sich, auf Sorten zu setzen, die sich unanfällig für Schorf zeigen. Das erspart den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. "Die Sorten 'Rebella', 'Topaz', 'Santana' und 'Gerlinde' haben sich als sehr gesund und robust gegen Schorf erwiesen und sind unkompliziert in der Pflege", so Tobias Denker. Er ist Gärtnermeister bei der Baumschule Horstmann und sein Steckenpferd sind Obstgehölze.

Der Herbstapfel 'Rebella' ® gilt als besonders robust
Die Birnenquitte 'Cydora Robusta' trägt ihre Widerstandsfähigkeit schon im Namen

Achtung, Feuerbrand!

Quitten gelten allgemein als robust und bereiten im Garten kaum Probleme. Doch der gefährliche Feuerbrand macht ihnen zu schaffen. Wer in einer Gegend lebt, in der dieses Bakterium häufig vorkommt, sollte auf Sorten zurückgreifen, die wenig anfällig dafür sind. "Die Sorte 'Cydora Robusta' gilt als besonders widerstandsfähig gegenüber Blattkrankheiten, einschließlich Feuerbrand", gibt Gärtnermeister Denker als Tipp.

Feuerbrand stellt auch für die meisten anderen Kernobstgewächse eine Gefahr dar. Als besonders anfällig gilt in Fachkreisen die Birne. "Zum Glück sind mittlerweile einige Sorten auf dem Markt, die sich als unempfindlich gegen Feuerbrand bezeichnen lassen. Ich empfehle da gerne die Sorten 'Harrow Sweet' oder 'Harrow Delight' für den Hausgarten", sagt Denker und fügt hinzu: "Wer Birnen in seinem Garten pflanzen will, muss allerdings peinlich darauf achten, dass kein Wacholder in der Nähe steht!" Denn der Wacholder ist Wirt für den Pilz, der den Birnengitterrost verursacht.

Scharka beeinflusst die Fruchtqualität

Pflaumen oder Zwetschgen macht vor allem die Scharka-Krankheit zu schaffen. Pflanzen, die von diesem Virus befallen sind, verlieren viele ihrer Früchte und die verbleibenden lassen sich durch gummiartiges Fruchtfleisch nicht genießen. Die Sorte 'Jojo' gilt unter Fachleuten als bislang einzige, die sich widerstandsfähig gegen das Scharka-Virus zeigt. "Die Sorte kann auch in solchen Gebieten angebaut werden, in denen Scharka bereits aufgetreten ist", so Gärtnermeister Denker und führt weiter aus: "Es gibt auch Sorten unter den Zwetschgen, die nicht resistent aber zumindest tolerant sind, also nur wenige Symptome zeigen. Dazu zählen beispielsweise 'Hanita' oder 'Cacaks Schöne'."

Mit robusten Himbeersorten wie 'Rubacca' steht purem Genuss nichts im Weg

Häufige Probleme: Meltau, Rutenkrankheit, Phytophthora, Botrytis

Beim Beerenobst ist meist Mehltau das Problem im Garten. "Unter den Schwarzen Johannisbeeren zeigt sich die Sorte 'Titania' als wenig anfällig für Mehltau oder Rost und auch Gallmilben kommen hier nicht vor. Auch 'Bona' gilt als robust und toleriert Mehltau. Ein Befall hat bei dieser Sorte keinen Einfluss auf die Ernte und Fruchtqualität" gibt Denker als Tipp für Gartenbesitzer. Wer lieber Rote Johannisbeeren anpflanzen möchte, ist gut mit den widerstandsfähigen Sorten 'Jonkheer van Tets' und 'Rovada' beraten.

Himbeeren leiden häufig unter der Rutenkrankheit. Hierbei sorgt ein Pilz für das Absterben von Knospen und vermindert daher den Ertrag teils erheblich. "Es gibt mittlerweile einige Züchtungen unter den Himbeeren, die widerstandsfähig gegen die Rutenkrankheit sind. 'Sanibelle' ist eine robuste Sorte mit guter Gesundheit. Besonders unkompliziert ist 'Rubaca' da sie nicht nur unempfindlich gegenüber Rutensterben ist, sondern auch eine hohe Resistenz gegen Phytophthora und anderen Wurzelkrankheiten hat" resümiert Tobias Denker.

Brombeeren haben häufig mit Botrytis zu kämpfen. Der Grauschimmel macht die Früchte ungenießbar. "Besonders selten ist das bei der robusten Sorte 'Navaho' zu sehen, daher ist sie mein Favorit für den Hausgarten", empfiehlt der Gärtnermeister der Baumschule Horstmann.

Fazit

Wer auf robuste Obstsorten setzt, erspart seinem Garten eine ganze Menge Chemie und sich selbst viel Arbeit. Denn wenn beispielsweise Schorf und Mehltau unbehandelt bleiben, breiten sie sich rasch auf alle Nachbarn aus.

Pressekontakt

Sabrina Heese

Baumschule Horstmann GmbH & Co. KG
Schäferkoppel 3
25560 Schenefeld

+49 (0) 4892 / 8993-289

sabrina.heese@liebt-pflanzen.de

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