alle Pressemeldungen Ratgeber | 26.01.2021

Bambus: Tipps vom Gärtnermeister zu Auswahl, Pflanzung und Pflege

Ausdrucksstarker Flachrohrbambus: Vorsichtsmaßnahmen im Garten sind wichtig / (C) Baumschule Horstmann

Bambus ist traumhaft schön - kann im Garten aber auch schnell zum Albtraum werden! Gärtnermeister Maik Fabian gibt Tipps, was bei der Auswahl sowie beim Pflanzen und Pflegen zu beachten ist.

Die Baumschule Horstmann erreichen immer wieder Anrufe: Hilfe! Mein Bambus wächst mir über den Kopf! Und das meint nicht die Höhe, sondern das unkontrollierbare Ausbreiten im Garten. "Viele Gartenbesitzer beschäftigen sich einfach zu wenig mit dem natürlichen Wuchsverhalten von Pflanzen. Das kann bei Bambus richtig nach hinten losgehen", sagt Maik Fabian. Der Gärtnermeister ist bei der Baumschule Horstmann der Bambus-Experte und klärt gerne vor dem Kauf über die Eigenschaften von Fargesia und Phyllostachys auf. Das sind die beiden Gattungen von Bambus, die hierzulande hauptsächlich in den Handel kommen. Sie sind ausreichend winterhart und entwickeln sich in heimischen Gärten gut.

Gärtnermeister Maik Fabian mit Tipps zum Bambus im Garten / (C) Baumschule Horstmann
Macht Eindruck, braucht aber Grenzen: der Schwarze Bambus / (C) Baumschule Horstmann

Fargesia und Phyllostachys

"Wer einen kleineren Bambus sucht, der schon beim Einpflanzen keine Arbeit macht, dem kann ich nur zu Fargesia raten. Alle Arten und Sorten dieser Bambus-Gattung bilden keine Ausläufer und zeigen einen kompakten Wuchs. Die Pflanzen entwickeln im Laufe der Jahre einen dichten Horst und wachsen 'an Ort und Stelle' in die Breite", fasst der Gärtnermeister zusammen. Persönlich würde er aber den Phyllostachys vorziehen: "Der Flachrohrbambus ist einfach die ausdrucksstärkere Pflanze!" Richtig ins Schwärmen gerät Maik Fabian, wenn er über die markanten Halme und den beeindruckend hohen Wuchs dieses Bambus' erzählt.

Tipps für das Anpflanzen von Bambus

Hobbygärtnern, die sich mit diesen immergrünen Pflanzen ein asiatisches Flair in den Garten holen möchten, gibt der Gärtnermeister der Baumschule Horstmann gerne Tipps, was einen Wildwuchs verhindert.

"Eine Rhizomsperre ist bei Phyllostachys ein Muss! Nur damit lassen sich die Ausläufer im Zaum halten", so Maik Fabian. "Ich habe in Gärten schon die unterschiedlichsten Wurzelsperren gesehen - von martialisch wirkenden Betonringen über teuer Edelstahlbleche ist vieles möglich", führt er weiter aus. Die gängigste und praktikabelste Methode im Privatgarten bleibt für ihn aber eine robuste Folie, am besten aus HDPE. Diese wird wie ein Ring um das Pflanzloch, das dem Bambus genügend Raum zum Wachsen lässt, eingegraben. "Mindestens 70 cm, eher 80 cm muss die Folie breit sein und wirklich tief eingebracht werden. Aber nicht vergessen, aus Sicherheitsgründen einen Überstand von circa 10 cm über dem Erdboden zu lassen. Denn die Wurzeln von Phyllostachys können auch oberirdisch einen Weg aus ihrem Gefängnis suchen." Sie sollten regelmäßig entfernt werden, mahnt der Gärtnermeister. "Wichtig ist auch, die Wurzelsperre am Stoß zu schließen. Eine stabile Schiene ist hier ratsam, da gerade der Flachrohrbambus jede Ritze nutzt, um durchzuwurzeln und starken Wurzeldruck erzeugt."

Tipps für Standort und Pflege

Was Maik Fabian den Kunden der Baumschule Horstmann beim Anpflanzen aller Arten von Bambus stets rät: "Suchen Sie einen möglichst windgeschützten Platz, da der Wind gerade im Winter den Bambus austrocknet und die Blätter sich dann unschön rollen. Aus demselben Grund rate ich auch zu halbschattigen Standorten, weil zu viel Sonne die Blätter verbrennen kann und sich der Bambus vor Verdunstung mit dem Einrollen der Blätter schützt." Maik Fabian empfiehlt einen humosen und lockeren Boden für den Bambus und appelliert, ihn immer ausreichend zu gießen. "Besonders im Winter ist für die immergrüne Pflanze Wasser wichtig, denn sie verliert über die Blätter weiterhin Feuchtigkeit, ihre flachen Wurzeln finden im Boden bei kalt-trockenen Wetterlagen aber nicht genügend Wasser zum Nachziehen." Außerdem rät er beim 'Aufräumen' zur Zurückhaltung. "Lassen Sie die Blätter vom Bambus bloß liegen! Das Laub enthält Silizium und Eisen und versorgt die Pflanze damit. Zusätzlich rate ich im frühen Sommer zu einem kalium- und stickstoffbetonten Dünger. Aber unbedingt darauf achten, dass er salzarm ist."

Mit den Tipps des Gärtnermeisters wächst der Bambus gut und sicher im eigenen Garten. Ob als Bodendecker, Heckenpflanze oder schöner Solitär, der Bambus hat einiges zu bieten. Und Angst vor ungewollter Ausbreitung muss mit der richtigen Bambus-Gattung oder einer guten Rhizomsperre niemand haben.

Auch im Winter attraktiv: Bambus aus der Gattung Fargesia / (C) Baumschule Horstmann

Pressekontakt

Sabrina Heese

Baumschule Horstmann GmbH & Co. KG
Schäferkoppel 3
25560 Schenefeld

+49 (0) 4892 / 8993-289

sabrina.heese@liebt-pflanzen.de

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