Der Orientalische Amberbaum ist ein Laubbaum mit einer sensationellen Herbstfärbung. Zu seinen weiteren Vorzügen gehört der senkrechte, gerade Stamm, der eine schmale, kegelförmige Krone trägt. Er erreicht eine Höhe zwischen 700 und 1000 cm. Bei einem älteren Exemplar nimmt die Kronenbreite weiter zu und erreicht Ausmaße zwischen 400 und 700 cm. Im Frühjahr und Sommer bereichert der Baum mit seiner harmonischen Wuchsform und seinen dunkelgrünen, tief gelappten Blättern jeden Garten. Im Herbst ist (bot.) Liquidambar orientalis mit einem leuchtend bunten Herbstlaub ein absoluter Gartenstar. Das Blattwerk der Pflanze färbt sich in aufregenden Tönen, die von Gelb über Orange bis Rot reichen. Wobei das Rot in Nuancen zwischen feuerrot, karminrot und weinrot schillert. Oft zeigt ein und dasselbe Blatt mehrere Farbtöne. Dieses prachtvolle Farbwunder wirkt am besten als Solitär. Vor dunkellaubigen Hecken setzt sich die Leuchtkraft des Baumes ebenfalls gut in Szene. In Kombinationen mit gelblaubigen Herbstgehölzen steigert sich der Farbrausch zu einem Feuerwerk. Der Orientalische Amberbaum stammt ursprünglich aus der östlichen Mittelmeerregion. Er wächst dort in niederschlagsreichen Gegenden oder in der Uferzone von Flussläufen. Botanisch gehört er zur Gattung der Amberbäume (Liquidambar) in der Familie der Altingiaceen (Altingiaceae). Seine Vitalität schöpft der Orientalische Amberbaum aus einer herzförmigen Wurzel, die beträchtliche Ausmaße annimmt. Der kräftige Stamm ist von einer graubraunen, gefurchten Borke umgebender. Seitliche Äste im Kronenbereich wachsen zunächst aufrecht. Ältere Haupttriebe erscheinen waagerecht oder leicht überhängend und sind mit Korkleisten bedeckt. Der Baum verzweigt sich vielfach, sodass schnell eine dichte Krone entsteht. Junge Zweige sind an ihrer rotbraunen Farbe leicht zu erkennen.
Das Laub von Liquidambar orientalis erinnert mit seinen Blattlappen an das des Ahorns. Das fünflappige Blatt hat eine glänzende Oberfläche und erreicht eine Länge von bis zu acht Zentimetern. Der Blattrand ist fein gesägt und extrem tief gespalten. Anders als Ahornblätter stehen die Blätter der Amberbäume nicht gegenständig an den Zweigen, sondern sind wechselständig angeordnet. Das herbstliche Laub gibt jedem Garten ein extrem stimmungsvolles Ambiente. Je nach Witterungslage beginnt der Herbstzauber bereits Ende September und setzt sich im Oktober fort. Der Orientalische Amberbaum hat eine lange Jugendzeit, in der er nicht blüht. Bis zu 20 Jahre vergehen, bis sich erstmalig männliche und weibliche Blütenstände an den äußeren Triebspitzen zeigen. Die männlichen sind an ihrer traubigen, aufrecht stehenden Form und ihrer gelbgrünen Farbe erkennbar. Weibliche Blüten hängen als kleine Kugeln von den Zweigen herab. Aus befruchteten Blüten entstehen bis zum Herbst braune, gestachelte Kapselfrüchte. Sie hängen an langen Stielen dekorativ herunter und erreichen Durchmesser zwischen zwei und drei Zentimetern. Der wärmeliebende Orientalische Amberbaum benötigt aus zwei Gründen einen sonnigen und windgeschützten Standort: Ein warmes Kleinklima entspricht seinem südlichen Naturell und je mehr Sonne die Blätter erhalten, desto intensiver fällt die Herbstfarbe aus. Ein windstiller Platz verlängert die Dauer des herbstlichen Farbenspiels. Steht er frei in einem Rasenstück, das von schützenden, höheren Gehölzen weiträumig umgeben ist, kommt dies einem idealen Standort nahe. Der Orientalische Amberbaum liebt feuchte und durchlässige Böden. Hier entwickelt sich sein herzförmiges Wurzelsystem bestens. Ein sandiger Lehmboden mit ausreichender Bodenfeuchte und einem pH-Wert von 6,0 ist optimal. In milden Regionen ist der Orientalische Amberbaum winterhart. In kühlen Regionen mit längeren Frostphasen oder bei anhaltenden Kahlfrösten braucht er unbedingt einen Kälteschutz aus Vlies. Am Boden schützt das abgefallene Laub, das im Herbst liegen bleibt.