
Der Winter hat in Deinem Garten Einzug gehalten. Die Temperaturen sinken, es wird kühler und es kehrt Stille im sonst so geschäftigen Pflanzenhort ein. Das ist vor allem auf geringe Aktivität der Insekten und Tiere zurückzuführen, die sich für die Überwinterung bereit machen.
Aber auch viele Deiner Pflanzen stellen sich auf ihre verdiente Ruhepause ein. Wie die Winterruhe Deiner jeweiligen Gewächse aussieht, welches Verhalten im Winter normal ist und was Du für eine optimale Überwinterung tun kannst, erfährst Du in diesem Ratgeber!
Eine große Zahl von Pflanzen fallen im Winter in einen regelrechten Dornröschenschlaf. Sie verzichten auf ihre Belaubung, ziehen sich unter die Erde zurück und warten dort geduldig auf die Rückkehr des Frühlings. Wie überwintert wird, ist dabei von Pflanze zu Pflanze verschieden.

Laubgehölze
Die meisten Laubgehölze verlieren im Winter ihre Belaubung. Hast Du also Laubhecken oder -bäume im Garten, werden diese weniger blickdicht ausfallen. Kleinvögel freuen sich dennoch, da die verbleibenden dichten Verästelungen einen wunderbaren, geschützten Sitzplatz bieten.
Wer lieber im Winter auf grünes Laub blicken will, kann auf immergrüne oder wintergrüne Gewächse zurückgreifen. Sie bieten kleinen Tieren und Insekten im Winter ein geschütztes Zuhause. Passende Pflanzen sind beispielsweise folgende:
Nadelgehölze
Ein Großteil der Nadelgehölze gehört zu den immergrünen Pflanzen. Anstatt auf einen Schlag alle Nadeln zu verlieren, werden diese über das Jahr hinweg getauscht. Wer Nadelgehölze wie Eibe, Wacholder oder Tannen im Garten hat, darf sich beim Jahreswechsel also über einen grünen Garten freuen. Ausnahmen sind Ginkgos oder Sumpfzypressen, die im Winter ohne Belaubung im Garten stehen.
Zugegeben, Ginkgoblätter sehen Laub sehr ähnlich. Botanisch gesehen ist der Ginkgo allerdings näher mit den Nadelbäumen verwandt, als mit Buche, Eiche und Co.

Stauden & Gräser
Eine beachtliche Anzahl an Stauden zieht ihre gesamte Energie ebenfalls unter die Erde zurück. Dadurch wirken viele Stauden oberirdisch vertrocknet oder welk. Das ist normal und stellt keinen Grund zur Beunruhigung dar. Wer möchte, kann die Pflanzenteile oberhalb der Erde den Winter über stehen lassen. Das bietet vielen Lebewesen einen natürlichen Schutz und ein ideales Versteck zum Überwintern. Auch können die beschneiten Staudenreste mit ihren kleinen Hügeln und Schneehöhlen sehr dekorativ aussehen!
Falls Du Dich für wintergrüne oder immergrüne Pflanzen entschieden hast, liegt der Fall etwas anders. Hier darfst Du Dich auch in den kalten Wintermonaten über vitales Grün in den Beeten freuen. Im Winter blühende Stauden gibt es ebenfalls! Folgende Pflanzen blühen in den Wintermonaten:
Kletterpflanzen & Clematis
Die meisten Kletterpflanzen halten es im Winter wie Laubgehölze. Sie werfen die Blätter teilweise ab und ziehen ihre Energie in ihre Wurzeln zurück. Die oberen Stängel sind häufig vertrocknet. Teils bleiben vertrocknete Blätter an den bräunlichen Stängeln stehen. Das kann seinen Reiz haben, wenn man diese naturnahe Optik mag. In vielen Fällen können die Kletterpflanzen aber auch zurückgeschnitten werden. Eine passende Anleitung zum Rückschnitt von Kletterpflanzen und Clematis findest Du in unserem Ratgeber.
Ausnahmen bilden immergrüne Clematis. Sie werfen ihre Belaubung erst im Frühling mit dem Neuaustrieb ab. Wenn Du also lieber im Winter vitales Grün im Garten möchtest, dann kannst Du zum Beispiel auf folgende Sorten zurückgreifen:

Rosen
Auch Rosen verfallen in einen Winterschlaf. Die Mehrheit der Rosen ist dabei laubabwerfend. Kahle Rosensträucher sind also ein normaler (und teils wildromantischer, leicht gotisch angehauchter) Anblick. Wer seiner Rose Gutes tun will, sorgt für einen passenden Winterschutz durch eine Anhäufelung des Wurzelstocks.
Ausnahmen bilden Christrosen, die tatsächlich mitten im Winter blühen, sowie Lenzrosen, die sehr früh ab Januar bzw. Februar zu blühen beginnen. Hier ein paar Beispiele:
Es kann sein, dass im Winter an laubabwerfenden Pflanzen noch letzte Laubreste des Herbstes übriggeblieben sind. Oft sind diese Blätter vertrocknet, verfärbt oder weisen Pilze (z. B. falscher Mehltau) auf. Das rührt daher, dass das Wetter immer feuchter und kühler wird. Diese Prozesse sind ganz normal und stellen für die Pflanzen kein Problem dar. Durch die Winterruhe sind Baum, Staude und Co. für den Rest des Jahres nicht mehr von ihrem Laub abhängig und verkraften diese Zustandsänderungen.
Es ergibt allerdings Sinn, mit Krankheiten befallene Blätter und Triebe zu entfernen und diese getrennt im Bio- oder Hausmüll zu entsorgen. So landen z. B. Pilzsporen nicht auf dem Kompost, von wo aus sie im neuen Jahr Pflanzen infizieren könnten.
Der Winter ist die ideale Jahreszeit, um Ordnung in das eigene Inventar zu bringen, zu planen und sich Gedanken über das nächste Jahr im eigenen Garten zu machen. Hier ein paar Vorschläge, was Du während Dezember, Januar und Februar im Garten Produktives tun kannst:
Im Dezember den Garten für den Winter sichern
Falls der Herbst sehr warm gewesen ist, können die folgenden Arbeiten auch noch Anfang Dezember durchgeführt werden. Wichtig ist dabei, dass Du Maßnahmen, die mit Wasser zu tun haben, vor dem ersten Frost durchführst. So vermeidest Du effektiv geplatzte Rohre sowie gerissene Gartenschläuche und Gießkannen. Hier die Schnellübersicht:
Restliche Frostschutzmaßnahmen durchführen
Im Idealfall, hast Du Deinen Garten schon im Herbst, vor den ersten Nachtfrösten winterfest gemacht. Sollte der Herbst jedoch sehr warm gewesen sein, kannst Du auch jetzt im Dezember noch letzte Maßnahmen ergreifen. Dazu gehören folgende:
Auch winterharte Kübelpflanzen brauchen einen Frostschutz! Da der Wurzelballen im Kübel über der schützenden Erde liegt, friert der Wurzelballen schneller durch. Was Du noch zur Überwinterung Deiner eingetopften Gewächse wissen solltest, findest Du in unserem Ratgeber zu Topf- und Kübelpflanzen.
Deine Pflanzen auch im Winter weiterhin pflegen
Alles ist weggeräumt, eingelagert und vor Frost geschützt. Da hört die Arbeit im Winter aber nicht auf! Es gibt einige sinnige Tätigkeiten, die in der kalten Jahreszeit zu erledigen sind:
Sei beim Schnee entfernen vorsichtig! Stehe bei Bäumen nicht direkt unter den Ästen und nimm eine lange Stange oder Ähnliches zur Hilfe. So vermeidest Du, vom Schnee begraben zu werden, der sich teils sehr plötzlich und in großen Mengen lösen kann.
Du musst nicht jeden Zentimeter Schnee von Deinen Pflanzen schütteln. Als Faustregel gilt: Wenn sich Deine Pflanzen deutlich durchbiegen, oder wenn 10 cm und mehr Schnee aufliegt, dann solltest Du die weiße Pracht entfernen. Immergrüne Bäume (z. B. Tanne und Fichte) sind Schnee gegenüber empfindlich. Sie sollten auf jeden Fall, wenn gefahrlos möglich, von der Schneelast befreit werden.
Reparaturen und Instandhaltung
Jetzt, wo weniger am Grün Deines Gartens zu machen ist, kannst Du Dich wichtigen Aufgaben bei der Instandhaltung widmen. Dazu gehören zum Beispiel:
Einen Pflanzplan für das nächste Jahr erstellen
Gerade, wenn Du einjährige Pflanzen im Garten hast bzw. hattest, ist es sinnvoll, sich Gedanken über die Bepflanzung im nächsten Jahr zu machen. Lust auf Stauden? Oder möchtest Du Obstpflanzen in den Garten setzen? Lieber blau blühende Gewächse oder doch rot? All diese Überlegungen helfen Dir, gut vorauszuplanen. Eine erste Recherche zu Deinen gewünschten Pflanzen kann ebenfalls nicht schaden. Das schürt Vorfreude auf die nächste Saison!
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