Frühling im eigenen Garten: Optik, Arbeiten und Tipps

So sehen Deine Pflanzen im Frühling aus

Mit dem Frühling endet für viele Pflanzen die Ruhezeit. Energie, die im Winter gespeichert wurde, wird jetzt für neues Wachstum genutzt. Dabei unterscheiden sich Gehölze, Stauden und Kletterpflanzen in ihrer Art des Austriebs.

Laubgehölze

Viele Laubgehölze, die im Herbst und Winter kahl dastanden, bilden jetzt ihre ersten zarten Blätter und Knospen aus. Das kann zunächst etwas unscheinbar wirken – aber innerhalb weniger Wochen zeigen diese Gehölze ein frisches, saftiges Grün. Wer schon früh im Jahr Belaubung und Blüten im Garten möchte, kann auf früh austreibende Arten setzen, wie zum Beispiel:

• Goldglöckchen (bot. Forsythia), blüht zwischen März und Mai
• Kornelkirsche (bot. Cornus), blüht zwischen Februar und April
• Felsenbirne (bot. Amelanchier), blüht zwischen April und Juli
• Haselnuss (bot. Corylus), blüht zwischen Februar und April
• Sanddorn (bot. Hippophae), blüht zwischen März und Mai

Diese Pflanzen schenken Dir bereits früh im Jahr erste Farbakzente und locken mit ihren Blüten frühfliegende Insekten an.

Nadelgehölze

Immergrüne Nadelgehölze wie Kiefer, Fichte oder Eibe bleiben auch im Frühling zuverlässig grün. Doch es regt sich etwas: Viele Nadelgehölze zeigen im Frühjahr ihre hellen, neue Triebspitzen, die im Laufe der Zeit nachdunkeln. Diese sind Gartenfans auch unter dem Namen 'Kerzen' bekannt. Das ist ein gutes Zeichen: Deine Pflanzen starten aktiv in die neue Saison!

Ein Großteil der Nadelbäume sind immergrün. Allerdings gibt es auch laubabwerfende Exemplare, die im Frühjahr neue Nadeln schieben. Dazu gehören zum Beispiel das Chinesische Rotholz oder die Sumpfzypresse.

Stauden

Viele Stauden, die im Winter vertrocknet aussahen, treiben jetzt wieder durch. Anfangs sind es kleine, unscheinbare Blattschöpfe – doch sie wachsen schnell zu voller Pracht heran. Wenn Du verblühte Pflanzenreste über den Winter stehen gelassen hast, kannst Du diese jetzt zurückschneiden. Das schafft Platz für neue Triebe und erleichtert es kleineren Pflanzen, ans Licht zu kommen. Besonders Frühlingsfreude bereiten jetzt früh blühende Stauden wie zum Beispiel:

• Blaukissen (bot. Aubrieta x cultorum), blüht zwischen März und Mai
• Stängellose Schlüsselblume (bot. Primula vulgaris), blüht zwischen März und Mai
• Teppich-Flammenblume (bot. Phlox subulata), blüht zwischen April und Juni
• Busch-Windröschen (bot. Anemone nemorosa), blüht zwischen März und Mai
• Großblütige Elfenblume (bot. Epimedium grandiflorum), blüht zwischen April und Mai

Früh blühende Stauden setzen erste Farbtupfer im Beet und sind wichtige Nahrungsquellen für Wildbienen.

Rosen

Die meisten Rosen erwachen im Frühling kräftig aus ihrer Winterruhe. Jetzt bilden sich neue Knospenansätze, Blatttriebe und erste Blütenstände. Früh blühende Rosensorten können schon ab April für überraschend farbenfrohe Highlights sorgen und begleiten oft den Übergang vom Frühling in den Frühsommer. Folgende Rosen blühen bereits im Frühling:

• Chinesische Gold-Rose (bot. Rosa hugonis), blüht zwischen April und Mai
• Dünenrose (bot. Rosa pimpinellifolia), blüht zwischen Mai und Juni
• ApfelroseApfelrose (bot. Rosa villosa), blüht zwischen Mai und Juni

Der Frühling ist die beste Zeit für einen fachgerechten Rückschnitt. Dadurch bringst Du Deine Rosen in Form und förderst eine üppige Blüte. Kürze dafür alle Triebe des Vorjahres ein. Ideal ist eine Kürzung zwischen einem Drittel und die Hälfte.

Flecken, Frostschäden & vertrocknete Blätter

Wenn einige Pflanzen im Frühling unschön aussehen – mit braunen Blattspitzen, trockenen Trieben oder Frostschäden – ist das mehrheitlich kein Grund zur Sorge. Der Winter hinterlässt Spuren, die die Pflanzen im Laufe der kommenden Wochen selbst regenerieren. Dennoch lohnt es sich, abgestorbene Teile vorsichtig zu entfernen. Das hilft nicht nur der Pflanze, sondern verbessert auch das Gesamtbild des Gartens.

Das gibt es im Frühling im Garten zu tun

Der Frühling ist die aktivste und wichtigste Phase, um Deinen Garten für das Jahr vorzubereiten. Hier ein Überblick, womit Du starten kannst:

März

• Winterabdeckungen entfernen
• Anhäufelungen abtragen
• Stauden zurückschneiden und Rasen mähen (ab 7 cm Rasenhöhe)
• Beete lockern und düngen
• Obstgehölze in Form schneiden
• Vogelhäuschen säubern
• Kompost sieben und als Dünger nutzen

Im April

• Neue Pflanzen setzen (Stauden, Gehölze, robuste Sommerblumen)
• Heckenpflanzen einpflanzen
• Gartenteich reinigen
• Rankhilfen und Spaliere kontrollieren
• Schnecken frühzeitig absammeln

Im Mai

• Empfindliche Pflanzen nach den Eisheiligen ins Freie setzen
• Hochbeete bepflanzen
• Rasen vertikutieren und nachsäen
• Kübelpflanzen aus dem Winterquartier holen
• Erste Gemüsepflanzen wie Tomaten, Gurken und Paprika auspflanzen
• Erste Schädlinge beobachten und biologische Maßnahmen ergreifen

Pflegetipps für Deine Pflanzen im Frühling

• Regelmäßig, aber maßvoll gießen – vor allem frisch gepflanzte Gewächse
• Leicht düngen, sobald die Pflanzen gut sichtbar austreiben
• Boden auflockern, damit Wurzeln genug Sauerstoff bekommen
• Neue Triebe schützen – z. B. vor Schnecken oder späten Nachtfrösten
• Schutz vor Wind bieten, besonders bei zarten Frühlingsblühern

Planen & Gestalten für das neue Gartenjahr

Der Frühling ist die perfekte Zeit, um kreative Ideen aus der Winterplanung umzusetzen oder neue Inspiration zu sammeln. Möchtest Du mehr Stauden pflanzen? Ein neues Beet anlegen? Oder doch lieber Obststräucher und Beeren für eine reichhaltige Ernte? Falls Du Dir unsicher bist, kannst Du diese Leitfragen nutzen, um Deine Gartenplanung zu unterstützen:

• Willst Du einen farblich abgestimmten Garten? Wenn ja, welche Farben sollen dominieren?
• Möchtest Du einen thematisch gehaltenen Garten wie 'Steingarten' oder 'Präriegarten'?
• Welche Blühzeiten sollen abgedeckt sein?
• Willst Du Insekten und Vögel unterstützen?
• Möchtest Du vor allem auf heimische Arten setzen?

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