Permakultur ist ein Gestaltungskonzept für nachhaltige Lebensräume, das auf den Prinzipien der Natur basiert. Ursprünglich in den 1970er-Jahren von Bill Mollison und David Holmgren entwickelt, steht der Begriff für dauerhafte bzw. permanente Landwirtschaft und umfasst Methoden, mit denen Kreisläufe geschlossen, Ressourcen geschont und ökologische Vielfalt gefördert werden. Das Ziel ist, im Einklang mit der Natur zu leben, eine bessere Lebensumgebung für Menschen zu schaffen und Ressourcen bzw. Überschüsse von Produktionen gerecht zu verteilen.
Menschen, Pflanzen und Tiere sollen in einem gemeinsamen System koexistieren, wobei große industrielle Maschinen, Pestizide und Co. weitgehend nicht zum Einsatz kommen. Im Idealfall trägt sich die Permakultur über lange Zeit selbst und bedarf nur minimaler Pflege. Dieses nachhaltige und ökologische System lässt sich auch im eigenen Garten anwenden!
Im Garten bedeutet Permakultur, die Natur als Vorbild zu nehmen und ein möglichst stabiles, sich selbst erhaltendes System zu schaffen. Statt einseitiger Nutzung wird Vielfalt gefördert: Mischkulturen, mehrjährige Pflanzen, Regenwassernutzung und Kompostierung gehören zu den typischen Elementen. Wege, Beete und Strukturen werden so angelegt, dass sie lange funktionieren und wenig Energie benötigen.
Die Permakultur führt dabei verschiedene Gartentypen als Beispiele an. Dazu zählen der Kompostgarten, der Waldgarten, der Vertikalgarten oder der Dachgarten. Auch Gemüsegärten oder Obstgärten können nach der Idee der Permakultur angelegt werden.
Einen Garten in ein Paradies für Permakultur zu verwandeln, ist ein sehr individueller Prozess. Viele Elemente und Zonen sind von den Gegebenheiten des jeweiligen Grundstücks abhängig. Allerdings gibt es ein paar übergeordnete Gestaltungsprinzipien, die für verschiedene Permakultur-Projekte anwendbar sind.
Ein zeitintensiver, aber sehr wichtiger Schritt ist das Beobachten Deines Gartens. Schaue Dir dabei genau an, wie das Jahr über die Umwelt auf Deinen Garten einwirkt. Wichtige Fragen sind zum Beispiel:
Es ergibt Sinn, alle Deine Beobachtungen aufzuschreiben und eine Karte Deines Grundstücks anzulegen. Die muss nicht übermäßig professionell sein, sondern dient lediglich der Orientierung. Trage dort alle Besonderheiten wie Wind, Sonneneinstrahlung und Co. ein, um einen guten Überblick über Deinen Garten zu bekommen.
Der nächste Step ist, Deinen permakulturellen Garten zu planen. Mit diesem Schritt gehst Du sicher, dass Du das richtige ökologische Gleichgewicht im Garten herstellst. Zunächst wird Deine Gartenfläche in Zonen unterteilt. Dabei gilt: Pflanzen, die Du oft bewirtschaftest und mehr Pflege brauchen als andere, sind näher an Deinem Haus angelegt. In den entfernteren Abschnitten befinden sich weniger genutzte Zonen und Wildnisbereiche.
Der zweite Planungsschritt nennt sich Sektorenplanung. Hier kommen Deine Bobachtungen aus dem vorherigen Jahr zum Einsatz. Ein Beispiel: Du hast bemerkt, dass an einer Stelle in Deinem Garten immer viel Sonnenlicht hinfällt. Zudem herrscht dort ein stetiger Luftzug. Hier könntest Du ein Beet mit mediterranen Kräutern für die Küche anlegen, mit Pflanzen wie Lavendel oder Rosmarin. Sie sind für diese Verhältnisse gut geeignet.
So baust Du ein individuelles System auf, das perfekt zu den Umständen in Deinem Garten passt. Das letztendliche Ziel ist es, natürliche Sukzession zu fördern. Das heißt, verschiedene Gartenbereiche sollen sich selbstständig entwickeln und unter Beobachtung ein eigenständiges Ökosystem bilden.
Besonders geeignet sind robuste, mehrjährige Pflanzen, die langfristig Ertrag bringen, wie Obstbäume, Beerensträucher, Kräuter und Wildgemüse. Auch klassische Gemüsesorten wie Bohnen, Kürbis oder Mais finden Platz, jedoch meist in Mischkultur. Blühpflanzen für Insekten, Bodendecker und Stickstoffsammler wie Klee ergänzen das System und tragen zur Stabilität bei.
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