Tatsächlich lebten seine Vorfahren vor Millionen von Jahren auf dieser Erde. Der Heimische Wurmfarn ist auf der gesamten Nordhalbkugel zu Hause und eignet sich hervorragend zur Pflanzung im heimischen Garten. Die sanft im Wind wippenden, gefiederten Blätter ziehen die Blicke des Betrachters auf sich. Sie laden dazu ein, diese faszinierende Pflanze aus der Nähe anzuschauen. Die 50 bis 90 Zentimeter langen Blätter sind auf der Oberseite kräftig grün, auf der Unterseite hellgrün. Wie filigrane Vogelfedern sind rechts und links entlang der kräftigen Blattachse viele kleine, lanzettenartig eingeschnittene Blättchen angeordnet. Auf der Blattunterseite sind unzählige rundliche Sporen erkennbar, mit denen der Heimische Wurmfarn sich vermehrt.
Interessant ist die Veränderung der Blattfarbe im Laufe der Entwicklung innerhalb eines Jahres. Die jungen, noch eingerollten Triebe sind zunächst bräunlich. Die kräftige grüne Farbe tritt erst hervor, wenn das Blatt sich im Zeitlupentempo entrollt. Zum Winter bleiben die Blätter stehen, verblassen und zeigen sich eher gelbgrün, bevor sie im nächsten Jahr absterben und frischen Trieben Platz machen. Gepflanzt wird vorzugsweise im Frühjahr oder Herbst. Dabei achtet der Gärtner darauf, dass die Rosette der geschlossenen Triebe noch erkennbar aus dem Boden herausschaut. Anfangs benötigt der junge Farn regelmäßige Wassergaben. Weitere Pflege ist kaum notwendig. Am optimalen, stark humosen, nicht zu nassen Platz benötigt die Pflanze keinen Dünger. Sie entwickelt sich bald zu einem kräftigen Busch von bis zu 80 Zentimetern Durchmesser. Der heimische Wurmfarn gilt als äußerst robust. Die meisten Schädlinge und Krankheiten machen einen großen Bogen um ihn. Ideal ist ein halbschattiger bis schattiger Standort. Hier eignet sich ein Gehölzrand oder ein Platz im Schatten einer Mauer oder eines hohen Baumes. Besonders gut kommt der Heimische Wurmfarn in der Einzelstellung oder in kleinen Gruppen zur Geltung. In dieser Position entfalten sich seine langen, doppelt gefiederten Blätter optimal und präsentieren sich in ihrer ganzen Schönheit. Der heimische Wurmfarn liebt seine Ruhe. Es ist keine Teilung und kein Rückschnitt nötig. Neue Blätter überwachsen die alten und entwickeln sich zu hochwertigem Humus. Kübelbepflanzung ist möglich. Hier wünscht sich der Heimische Wurmfarn im Winter einen Kälteschutz aus Vlies oder Tannenzweigen.
Über die Herkunft des Namens gibt es verschiedene Meinungen. Die frischen Triebe wirken wie ein rund zusammengekringelter Wurm, bevor sie sich langsam entrollen und zu einem stattlichen langen Wedel entwickeln. Tatsächlich wurden früher aus den Blättern des Wurmfarns Tinkturen hergestellt. Diese fanden ihren Einsatz gegen Würmer, insbesondere Bandwürmer, bei Mensch und Tier. Gegen Rheuma und Gicht sollte dieses Mittel ebenfalls helfen. Heute erfreuen sich die Menschen vorzugsweise an der Schönheit dieser Pflanze. Kräftige, buschige Exemplare des Heimischen Wurmfarns nehmen es dem Gärtner nicht übel, wenn er drei oder fünf Blätter abschneidet und wie eine Manschette um einen bunten Gartenblumenstrauß bindet.