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Verziehen bezeichnet das gezielte Ausdünnen junger Pflänzchen nach der Direktsaat ins Beet oder in größere Pflanzgefäße. Dabei werden überzählige oder schwächere Keimlinge entfernt, um den verbleibenden Pflanzen ausreichend Platz für ein gesundes Wachstum zu geben.
Das Verziehen ist besonders wichtig bei Kulturen, die direkt im Freiland ausgesät werden, wie zum Beispiel Wurzelgemüse oder Salate. Da die Samen in der Regel dichter gesät werden, um eine gleichmäßige Keimung zu sichern, stehen die jungen Pflanzen nach dem Austreiben oft zu eng.
Durch das vorsichtige Herausziehen oder Abschneiden der überzähligen Sämlinge wird verhindert, dass sie sich Licht, Wasser und Nährstoffe streitig machen. So wird sichergestellt, dass sie sich gut entwickeln, gleichmäßig wachsen und qualitativ hochwertige Erträge liefern.
Beginne am Anfang Deiner Beetreihe. Suche Dir den stärksten und gesündesten Keimling aus. Entferne dann im Abstand von einigen Zentimetern bis zur nächsten kräftigen Pflanze alle anderen Sprösslinge. Wie viele Zentimeter Platz zwischen den verbleibenden Pflanzen bleiben muss, wird durch die Gemüseart und die Sorte bestimmt. Du findest passende Angaben hierzu auf den Verpackungen Deiner Saat. Dort sind meist der Abstand der Saatreihen zueinander und der Abstand zum Verziehen in der Reihe angegeben.
Ein Beispiel: Bei Möhren ist der Abstand je nach Sorte im Schnitt zwischen 3 und 10 cm groß. Bei Spinat kann der Abstand je nach Sorte zwischen 3 und 30 cm betragen. Bei Rettich sind es ca. 10 bis 20 cm.
Sind unter den aussortierten Pflanzen auch starke Sprösslinge, deren Wurzeln noch komplett in Takt sind, kannst Du sie an anderer Stelle im Beet wieder einpflanzen. Achte aber auch dabei auf den passenden Pflanzabstand.
Werden junge Gemüsepflanzen wie Möhren, Radieschen und Co. verzogen, kommen die endgültig aussortierten Pflanzen häufig als sogenannte Microgreens in der Küche zum Einsatz. So wird nichts verschwendet!
Zu den häufig verzogenen Pflanzen gehören vor allem die, die über loses Saatgut ausgebracht werden und besonders kleine Samen aufweisen. Während sind Pflanzen mit einzelnen, großen Samen gut in einem größeren Abstand platzieren lassen, ist das bei kleinsamigen Gewächsen deutlich schwieriger. Typische Pflanzen dieser Kategorie sind:
Beispiel: Möhren sind bereit zum Verziehen, wenn sie ca. 10 cm hoch geworden sind. Bei Radieschen sollten hingegen die Keimblätter voll ausgereift sein. Und bei manchen Spinatsorten lohnt sich ein verziehen schon nach ca. einer Woche. Ein allgemeingültiges Rezept zum Verziehen gibt es also nicht.
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