Wir lieben Pflanzen.
Es gibt zahlreiche Gründe zum Umpflanzen einer Hecke. Vielleicht soll ein neues, lauschiges, vor neugierigen Blicken geschütztes Plätzchen im Garten entstehen? Ganz gleich welche Motivation, das Umpflanzen einer Hecke ist zu jeder Zeit mit einigen Vorbereitungsmaßnahmen verbunden. Die einzelnen Pflanzen mussten zunächst, an ihrem alten Standort, ausreichende Feinwurzeln ausbilden können. So sind sie an anderer Stelle in der Lage, schnell erneut anzuwachsen und die Versorgung der Pflanze sicherzustellen. Weiterhin gilt es, einen günstigen Zeitpunkt zu wählen. Außerdem ist das Gelingen des Umpflanzens vom neuen Standort abhängig. Nicht jede Sorte lebt überall, beispielsweise unter Eichen oder anderen Bäumen, gesund und zufrieden. Andere kommen gut an einem schattigen Platz zurecht. Daher ist eine sorgfältige Planung dieser Maßnahme nötig. Umso besser sind die Erfolgsaussichten für einen gesunden Heckenwuchs an einem neuen Standort.
Insbesondere bei älteren Hecken, die seit längerer Zeit an ihrem Platz stehen, ist die Bildung von feinen Faserwurzeln wichtig. Außerdem bedarf es hier einer längeren Vorbereitungszeit. Junge Pflanzen bilden bereitwilliger neues, feines Wurzelwerk, hier reicht in den meisten Fällen eine wesentlich kürzere Vorbereitungszeit aus. Die frischen Faserwurzeln dienen der optimalen Versorgung der Hecke. Vor dem Umpflanzen kann sie ausreichend Wasser aufnehmen, nach dem Umpflanzen fällt das Anwachsen leichter. Es gilt zunächst, die älteren Wurzeln in Stammnähe zu kürzen, um hier die Neubildung der überlebenswichtigen Feinwurzeln anzuregen. So ist die spätere Wasserversorgung der Pflanze gewährleistet.
Zunächst legst Du die Wurzeln frei. Anschließend stichst Du die Wurzeln rund um den Stamm herum, mit einem Abstand von 25 bis 50 Zentimetern, ab. Hier ist die Heckenhöhe und der Durchmesser der jeweiligen Pflanze entscheidend. Bei älteren Pflanzen erweist es sich als sinnvoll, schrittweise vorzugehen. Im ersten Schritt kürzt Du die Wurzeln zunächst auf einer Seite. Im folgenden Jahr auf der anderen. Anschließend ist frische Erde oder, nach entsprechender Heckenart, Torf oder anderer geeigneter Bodengrund aufzufüllen. Dieser benötigt eine gleichmäßige Feuchte. So ist gesichert, dass sich frische Faserwurzeln bilden. Auch die Versorgung der Hecke bis zum Umpflanzen ist gewährleistet. Jüngere Hecken sind schneller zum Umsetzen bereit. Ältere Pflanzen benötigen mehr Zeit für die Bildung von genügend Feinwurzeln. Fast immer gilt: Hecken, die bis zu fünf Jahre an einem Standort stehen, sind sofort zu versetzen. Ihr Feinwurzelanteil ist hoch genug. Eventuell benötigt die Laub-Heckenpflanze für ein besseres Anwachsen einen Rückschnitt um die Hälfte. So ist ein Gleichgewicht zwischen Wurzel- und Triebmasse hergestellt.
Bei immergrünen Hecken bietet sich hauptsächlich das Frühjahr zum Umpflanzen an. Der Boden erwärmt sich schnell und die Wurzeln wachsen gut an. Besonders bei den Immergrünen ist es wichtig, auf eine ausreichende Bodenfeuchte nach dem Umpflanzen zu achten. Deshalb ist ein Gießring um jede Pflanze zu empfehlen. So sickert das Gießwasser in die tieferen Bodenschichten und wird hier leichter von den frischen Wurzeln aufgenommen. Sommergrüne Hecken setzt Du vorzugsweise in der laublosen Zeit, ab Mitte Oktober bis zum Ende des Frühjahrs, um. Wichtig ist ein frostfreier Boden. Damit sich zu diesem Zeitpunkt ausreichend junge Wurzeln bilden, ist es wichtig, das ältere Wurzelwerk rechtzeitig vorher abzustechen. Bei jüngeren Hecken kannst Du den Monat April für diese Maßnahme wählen. So haben die Pflanzen ausreichend Zeit, um sich auf ihre Umpflanzung im Herbst vorzubereiten.
Ältere Hecken benötigen mehr Zeit für diese Vorbereitung. Die Wurzeln rund um die Pflanze stichst Du ab. Auch hier wählst Du einen Abstand vom Stamm von circa 25 bis 50 Zentimetern, entsprechend der Größe und des Durchmessers der einzelnen Pflanzen. Der beste Zeitraum für diese Maßnahme ist in der laublosen Zeit. Bei kühleren Temperaturen, sind der Frühsommer oder das Ende des Spätsommers möglich. Hier ist das Vorgehen schrittweise nötig. Nur eine Seite erhält im ersten Jahr den Abstich. Im folgenden Jahr ist die andere Seite der Hecke dran. Und erneut bekommt die Hecke ein weiteres Jahr Zeit. Mit ihrem frisch gebildeten Wurzelwerk ist sie nach der letzten Wartezeit bereit zur Umpflanzung. Die Zeit dazwischen bietet sich an, den neuen Standort für die Hecke entsprechend vorzubereiten.
Längst ist die Entscheidung für den neuen Standort der Heckenpracht gefallen. Vor dem Setzen ist es sinnvoll, den Pflanzstreifen umzugraben. Dies lockert den Boden zusätzlich auf. Jeder Pflanze gräbst Du ein eigenes Pflanzloch. Eines nach dem Anderen. Jede Pflanze setzt Du folglich einzeln um. Am vorherigen Standort gräbst Du die umzusetzende Pflanze aus und setzt sie am neuen Platz direkt in das vorbereitete Loch ein. Die Pflanzen setzt Du unter der Berücksichtigung von Größe und Wachstum mit entsprechenden Abständen, Stück für Stück ein. Dabei ist eine gewisse Vorsicht angeraten, um nicht zu viele Wurzeln zu verletzen. Zu viele verletzte Wurzeln erschweren das Anwachsen. Besonders harte und trockene Böden, erhalten ein bis zwei Tage vor dem Ausgraben eine gute Bewässerung. Das erleichtert das Ausgraben. Nach dem Einsetzen am neuen Standort, ist der Bodengrund aufzufüllen und erneut gut und gründlich zu wässern. Gesetzte Pfähle unterstützen das Anwachsen. Daran befestigte Pflanzen sind weniger empfindlich bei stärkerem Wind. Auch im stürmischen Herbst haben sie auf diese Weise ausreichenden, festen Halt und die frischen Wurzeln reißen nicht ab.
Soll die neue Hecke unter Bäumen stehen, gibt es Weiteres zu beachten. Es ist nicht gut, wenn Bäume und Sträucher zu stark miteinander um Boden und Nahrung konkurrieren. Auch darf der Standort nicht zu trocken oder zu schattig für die Hecke sein. Daneben ist es wichtig, die Wurzeln der Bäume beim Ausheben der Pflanzlöcher nicht zu stark zu verletzen. Besonders bei Flachwurzlern gestaltet sich das schwierig. Auch ist es wichtig darauf zu achten, nicht jede Pflanze unter Bäumen, wie älteren Eichen, zu setzen. Unter ihren fantastischen, ausladenden Kronen gedeiht nicht jede Hecke. Trockenem Boden hilft eine regelmäßige Bewässerung, Sonnenlicht lässt sich weniger leicht ersetzen. Ist es beispielsweise geplant, eine weniger lichthungrige Taxus baccata unter einen Eichenbestand zu pflanzen, entsteht bei Gärtnern meist große Freude. Ein schattiger Standort stört die Hecke nicht und nach dem Umpflanzen ist eine ausreichende Bewässerung das einzig Wichtige. Auch Prunus laurocerasus, der Kirschlorbeer, gedeiht im Schatten von Baumbeständen.
Also gibt es einiges zu beachten, soll die geliebte Hecke einen neuen Standort schmücken. Dennoch ist es machbar. Auch ohne, dass die Pflanzen durch das Umpflanzen Schaden nehmen. Vorab ist zu prüfen, ob der neue Standort die Bedürfnisse der Hecke erfüllt. Ist dies nicht der Fall, ist es besser, von der Maßnahme abzusehen. Andernfalls kann die Vorbereitung in Angriff genommen werden. Der Zeit- und Arbeitsaufwand variiert vor allem mit dem Alter und der Größe des Bestandes. Die Hecke benötigt ausreichend frische Feinwurzeln, um am neuen Standort gut anzuwachsen. Eine gute Bewässerung, vor und nach dem Umpflanzen, sichert die Versorgung und erleichtert ebenfalls das Anwachsen. Je nach Standort kann es sinnvoll sein, die Hecke, bis zu ihrer festen Verwurzelung nach dem Umsetzen, mit Pfählen zu stützen. Sind alle Voraussetzungen erfüllt und ist die Maßnahme sorgfältig durchgeführt, begeistert die Hecke ihren Besitzer bald an anderer Stelle mit gesundem Wuchs.
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