Der Aufrechter Kirschlorbeer / Lorbeerkirsche 'Herbergii' zählt zu den beliebtesten Heckenpflanzen. Und dafür gibt es viele gute Gründe. Die immergrüne, schlanke Pflanze bildet innerhalb kurzer Zeit dichte Hecken und stellt keine hohen Ansprüche an seine Umgebung. Die gute Schnittverträglichkeit und ihr edles, ledernes Laub lassen die dunkelgrüne Heckenpflanze 'Herbergii' zu einem attraktiven Gestaltungselement für Gärten und Parkanlagen werden. Als natürliche und pflegeleichte Alternative zum Gartenzaun, ist der Kirschlorbeer für wirkungsvolle Beet- und Gartenumrandungen nutzbar. Nebenbei ist Prunus laurocerasus 'Herbergii' ein besonders wirkungsvoller Blickfang als Hecke und Gartenpflanze.
Überzeugende Eigenschaften einer geselligen Gartenbewohnerin
Die im Lateinischen als Prunus laurocerasus 'Herbergii' bezeichnete Heckenpflanze ist nicht, wie es die deutsche Bezeichnung Kirschlorbeer vermuten lässt, eine Lorbeerart. Aus botanischer Sicht besteht ein enges Verwandtschaftsverhältnis zu Kirsche und Pflaume. Das zeigt auch die veraltete Bezeichnung Lorbeerkirsche. Dieser Begriff wird nur noch in wenigen Regionen Deutschlands für den Kirschlorbeer verwendet. Im Gegensatz zu den Obstbäumen, sind die Früchte des Kirschlorbeers nicht essbar, sind sogar giftig. In der modernen Floristik werden sie allerdings für kreative Blumendekorationen verwendet.
Ursprünglich stammt der Kirschlorbeer aus Kleinasien und der Balkan zählt ebenfalls zu den natürlichen Verbreitungsgebieten. Die ursprüngliche Wildart des Kirschlorbeers ist nicht so frostbeständig wie die im mitteleuropäischen Raum verbreiteten Sorten wie dem 'Herbergii'. Diese und andere robuste Sorten entstammen in erster Linie gezielten Kreuzungen. Die robusten Lorbeersträucher in Mitteleuropa, wie dem 'Herbergii' erreichen unbeschnitten etwa vier Meter. Die Wuchshöhe liegt in ihrer ursprünglichen Umgebung teilweise bei bis zu sieben Metern. Der Prunus laurocerasus 'Herbergii' fühlt sich sowohl als Solitär, als auch Heckenpflanze wohl und gedeiht auch in nährstoffärmeren und sonnenlichtarmen Plätzen gut.
An waldreichen, schattigen Standorten sowie im Zusammenspiel mit Bodendeckern, Rhododendron Sträuchern, Azaleen und Nadelhölzern fügt sich der Kirschlorbeer 'Herbergii' harmonisch ins natürliche Grün ein. Seine feingliedrigen, weißen Blüten korrespondieren gut zu Maiglöckchen oder Herzblattlilien. Auch an sonnigen Standorten fühlt der Kirschlorbeer 'Herbergii' wohl, doch Staunässe sollte vermieden werden. Zwar zeichnet sich der Kirschlorbeer 'Herbergii' durch eine hohe Kälteverträglichkeit aus. Für einen umfassenden Schutz bei langen und intensiven Frostperioden empfiehlt es sich jedoch, einen windgeschützten Standort zu wählen.
Eine prachtvolle Optik mit wenig Pflegeaufwand
Grundsätzlich gilt der Prunus laurocerasus 'Herbergii' als pflegeleicht. Bei guter Versorgung wächst er etwa 30 Zentimeter pro Jahr. Der Schnitt der Heckenpflanze ist ebenfalls unkompliziert und lässt viel kreativen Freiraum. Ein ausgiebiges Mulchen des Bodens kann das Gedeihen des Kirschlorbeers 'Herbergii' unterstützten und schützt vor unerwünschten Wildpflanzenwuchs zwischen den einzelnen Sträuchern. Zusätzlich sorgt Mulch in der Wirkung mit sorgfältig geschnittenen Kirschlorbeersträuchern und -hecken für einen gepflegten, optischen Eindruck. Für den Rückschnitt des Kirschlorbeers 'Herbergii' ist es oft besser, die Gartenschere anstelle der Heckenschere zu verwenden. Während eine Heckenschere die Blätter des Kirschlorbeers meist verletzt, führt eine Gartenschere zu ansprechenderen Schnittergebnissen.
Richtig gepflanzt ist halb gewachsen
Das Pflanzen einer Kirschlorbeerpflanze ist wie ihre Pflege auch für unerfahrene Gärtner gut zu meistern. Für ein wurzelschonendes Einsetzen sollte das Pflanzenloch mindestens doppelt so groß sein wie der Ballen. Weiterhin ist ein mit einem Spaten bzw. einer Fräse aufgelockerter Boden für die neuen Pflanzen vorteilhaft. Je lockerer der Boden, umso schneller kann der Kirschlorbeer 'Herbergii' Wurzeln schlagen und wachsen. Für das Auffüllen der Pflanzlöcher sind guter Mutterboden oder Pflanzenerde ideal. Sie verfügen über wichtige Nährstoffe, die das Anwachsen unterstützen. Zusätzlich kann bei lehmigen Böden zur Auflockerung der Bodenstruktur Sand beigemischt werden. Die Beimischung von Torf zur Verbesserung des Wasser- und Nährstoffgehalts empfiehlt sich wiederum bei sandigen Böden. Gleich nach der Einpflanzung sollte eine intensive Wässerung erfolgen. Auch die nächsten Monate ist regelmäßige Wasserzufuhr wichtig. Bei trockenem Wetter bedeutet das ein bis zweimal pro Woche gießen, wobei Staunässe unbedingt zu vermeiden ist.
Aus einer beeindruckenden Familie stammend
Die Kirschlorbeer-Art Prunus laurocerasus 'Herbergii' ist eine von mehr als 20 Kirschlorbeersorten, die sich im mitteleuropäischen Raum heimisch fühlen. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Optik sowie ihren Wachstumseigenschaften und ihrer Winterhärte. Die aufrechte Lorbeerkirsche Prunus laurocerasus 'Herbergii' gehört zu den am Weitesten verbreiteten Sorten in Deutschland. Sie findet sich häufig in Gartenanlagen als Heckenschutz wieder und gilt als schnell wachsend, robust und winterhart. Der größere Bruder von Prunus laurocerasus 'Herbergii' ist Prunus laurocerasus 'Caucasia', der sich durch einen schnelleren und schlankeren Wuchs auszeichnet.
Bereits im 16. Jahrhundert wurden einige Sorten des Kirschlorbeers in England und Südeuropa als Zierholz verwendet und immer wieder zur Gewinnung neuer Sorten miteinander gekreuzt. Der Gattungsname 'Prunus' (Lateinisch für Pflaume) verdeutlicht die Nähe des Kirschlorbeers zum Pflaumenbaum. Auch Mandeln, Schlehen, Aprikosen, Kirschen, Pfirsiche und Pflaumen tragen diesen Gattungsnahmen und zählen somit zu den entfernten, botanischen Verwandten des Kirschlorbeers. Der Artname 'lauruscerasus' setzt sich aus den Begriffen Lorbeer und Kirsche zusammen.
Gartendesign: grüne Empfangszimmer mit dem 'Herbergii' arrangieren
Das Grün genießen und die Alltagshektik einfach mal außen vor lassen. Hinter einer dichten Kirschlorbeer-Hecke 'Herbergii' in sattem Dunkelgrün ist das ganz entspannt möglich. Mit Kirschlorbeer-Sorte lassen sich Zimmer und Wohlfühloasen unter freiem Himmel schaffen. Dank ihrer ausgezeichneten Schnittverträglichkeit und dem schnellen Wachstum entstehen in kurzer Zeit einladende, grüne Räume, deren eindrucksvolle Lichtquellen Sonne und Mond sind. Für eine aufsehenerregende Gartengestaltung muss der Kirschlorbeer 'Herbergii' nicht immer seine maximale Höhe erreichen. Auch als halbhohe Hecke verliert er nicht an Wirkung.
Halbhohe Kirschlorbeer-Hecken lassen sich hervorragend für die Abtrennung von unterschiedlichen Gartenbereichen verwenden. Als natürlicher Sichtschutz ist eine Höhe von mindestens 1,80 Meter notwendig. Der Einsatz von verschiedenen Heckenarten in einem Garten kann spannend wirken. Der Einsatz unterschiedlicher Blattfarben wird oftmals als besonders reizvoll empfunden. Die Kombination von immergrünem Kirschlorbeer wie dem außergewöhnlichen 'Herbergii' mit laubabwerfenden Hecken bietet im Herbst ein besonders abwechslungsreiches Bild. Ebenfalls verleiht eine intelligente Heckengestaltung Gärten mehr Weite und gibt größeren Grünanlagen eine ästhetische Struktur.
Kreative Gärtner und Grünraumgestalter können den Prunus laurocerasus 'Herbergii' als immergrünen Strauch ganz individuell in Form bringen. Ob rund, eckig, wellig oder in humorvollen Formen, mit dem Schnitt des immergrünen Zierholzes erhält ein Garten seinen ganz persönlichen Charakter. Ein Charakter, der sich aufgrund der Pflegeleichtigkeit und des immergrünen Erscheinungsbild des Kirschlorbeers immer wieder neu formen lässt und die Faszination der facettenreiche Pflanze Prunus laurocerasus 'Herbergii' bewirkt. Wichtig für einen gesunden Schnitt, der dem Kirschlorbeer wenig Schaden zufügt, gelingt mit manuellen Schneidgeräten. Diese verletzten das große schöne Blatt der Pflanze nicht. Ob als Heckenpflanze oder in Einzelstellung, Lorbeerkirsche 'Herbergii' überzeugt.