Der Tibet Scheinmohn tritt in den Wettbewerb mit dem Himmel des heraufziehenden Sommers. Dies ist eines der wenigen Gewächse, dessen Blüten in einem dermaßen schönen Himmelblau leuchten. Im Frühsommer beginnt (bot.) Meconopsis betonicifolia mit seinem Blühwerk. In den warmen Junitagen bilden sich die ersten Knospen an den hoch wachsenden Stängeln. Als erstes öffnet sich die am weitesten oben stehende Knospe. Wie ein Signal wirkt das Erscheinen der zarten blauen Blütenspitzen. Mit voller Lebensfreude legen in wenigen Tagen alle Knospen von Meconopsis betonicifolia nach. Sie öffnen sich zu großen, strahlenden Blütenköpfen und recken diese mit Kraft in das sommerliche Firmament. Innerhalb kurzer Zeit steht der Tibet Scheinmohn in voller Blüte und verwandelt den Garten bis in die späten Tage des Augusts in ein heiter wogendes Blütenmeer. Meconopsis betonicifolia findet seinen besten Standort in einer absonnigen bis halbschattigen Lage. Sonne verträgt der Tibet Scheinmohn, bevorzugt aber wegen seiner zarten Blütenstände einen windgeschützten Platz. Dort liebt er es kühl. Deshalb steht er in der Nähe einer Hauswand oder im lichten Schatten von Gehölzen gut.
Meconopsis betonicifolia ist ein Mitglied der Familie der Mohngewächse. Vom klatschroten Mohn unterscheidet er sich durch einen in der Blüte sitzenden Griffel und seine kopfige Narbe. Der Boden, auf dem sich der Tibet Scheinmohn zu voller Schönheit entwickelt, sollte gut durchlässig sein. Ideal sind schwach saure, kalkfreie und humose Böden. Ein pH-Wert von 4,6 bis 5,5 ist optimal. Vom Pflanzenliebhaber erwartet der Tibet Scheinmohn eine sichere Hand. Er ist anspruchsvoll und verzeiht Fehler nur schwer. So braucht er regelmäßig Wasser, reagiert aber nicht gut auf Staunässe. Ein stark durchlässiger Boden kommt ihm entgegen. Ein vollständiges Austrocknen der Erde um Meconopsis betonicifolia vermeidet der Gärtner. Der Tibet Scheinmohn bildet lange Pfahlwurzeln. Gedeiht die Pflanze ausdauernd, formen sich die Pfahlwurzeln zu Rhizomen. Damit zieht Meconopsis betonicifolia aus tieferen Erdschichten Feuchtigkeit. Da er keinen reichen Boden benötigt, kommt ihm eine geringe Zufuhr von Volldünger bei seinem Bedarf an Nährstoffen entgegen. Während der Phase des Wachstums benötigt er die Nahrung circa alle zwei Wochen in kleinen Dosen. Im Frühjahr sind Kompost und Hornspäne die beste Wahl. Meconopsis betonicifolia ist schon im April in den Boden einsetzbar. Ausreichend Platz findet er mit einem Pflanzabstand von circa 45 Zentimetern.
Der Tibet Scheinmohn wächst auf über einen Meter hoch. Auch in der Breite hat er gern Platz. Bereitwillig zeigt sich der Tibet Scheinmohn in Anpflanzungen als Begleiter kontrastreich blühender Stauden. Mit seiner himmelblauen Pracht setzt er als idealer Partner außergewöhnliche Farbakzente. Die Blüten von Meconopsis betonicifolia sehen in einer Vase überaus attraktiv aus. Wegen ihrer Zartheit sind sie als Schnittblumen schnell vergänglich. Befreit der Gärtner die behaarten Stängel von den Samenständen, verlängert das die Blühdauer von Meconopsis betonicifolia. Nach der Blüte im Herbst, ist ein Rückschnitt der Pflanze sinnvoll. Den Winter übersteht der Tibet Scheinmohn in trockener Erde. Als Winterschutz empfehlen sich Laub und Tannenzweige. Mit einem guten Schutz vor trockenen und kalten Winden, übersteht Meconopsis betonicifolia die Wintertage. Er belohnt die schützende Zuneigung des Pflanzenliebhabers im frühen Sommer mit zarten himmelblauen Blüten.