Die Walzen-Wolfsmilch ist eine südosteuropäische Steppenpflanze, die in deutschen Gärten heimisch wurde. Die (bot.) Euphorbia myrsinites gehört zur Gattung Wolfsmilch in der Familie der Wolfsmilchgewächse. Sie begeistert mit ihren blaugrünen, zungenförmigen, matt bereiften kleinen Blättern. Sie sind eng und walzenförmig um den Stängel angeordnet und gaben der Pflanze ihren Namen. Von Mai bis Juli erfreut die Walzen-Wolfsmilch den Betrachter mit einer Vielzahl kleiner Blüten in gelber Farbe. Diese stehen wie kleine Blumensträuße dicht beieinander an der Spitze der Stängel. Als sukkulente Steppenpflanze ist die Walzen-Wolfsmilch in der Lage, Wasservorräte in ihren unzähligen kleinen Blättern zu speichern. Sie fühlt sich an sonnigen Standorten wohl und wünscht sich mindestens sechs Stunden Sonneneinstrahlung pro Tag. Der Boden darf gern trocken und steinreich sein. Nasse Böden bekommen der Steppenbewohnerin nicht. Die Walzen-Wolfsmilch wächst 15 bis 25 Zentimeter hoch und breitet sich niederliegend und kriechend aus. Beim Setzen der Pflanzen ist ein Abstand von 45 Zentimetern einzuhalten. So finden pro Quadratmeter vier bis sechs Pflanzen ihren Platz.
Die Walzen-Wolfsmilch ist winterhart. Bei Temperaturen bis -22 °C bildet sie einen wintergrünen Blickfang im Garten. Euphorbia myrsinites ist robust, anspruchslos und genügsam. Das betrifft Wasser, Nährstoffe und Pflege. Neu gesetzten Pflanzen gibt der Pflanzenfreund regelmäßig Wasser, bis sie angewachsen sind. Später ist, selbst bei länger anhaltender Trockenheit, kein Gießen mehr notwendig. Verblühte Stängel trocknen ein und sterben ab. Nachwachsende Triebe drängen ans Licht und nehmen ihren Platz ein. Die Vermehrung der Walzen-Wolfsmilch ist simpel. Stängel, die vor der Blüte stehen, schneidet der Gärtner ab steckt sie sofort in die Erde. Bei dieser Arbeit sind Handschuhe zu empfehlen. Wie bei allen Wolfsmilchgewächsen kann bei der Walzen-Wolfsmilch der Pflanzensaft zu Hautreizungen führen. Alternativ ist eine Vermehrung der Pflanze über die Teilung des Wurzelstocks möglich.
In der Antike galt die Walzen-Wolfsmilch als Heilpflanze. Heute ist sie ein Bestandteil der Alternativmedizin. Schnecken meiden die Walzen-Wolfsmilch. Ihre Vorliebe für trockene Standorte empfiehlt die Walzen-Wolfsmilch für die Begrünung karger Plätze. Sie verschönert Mauerkronen, Trockenmauern und Steintreppenränder. Zudem ist sie beliebt zur wintergrünen Bepflanzung von Dachgärten und Gräbern. In Staudengärten, Kiesbeeten und Steinanlagen ist die Walzen-Wolfsmilch ein hübscher Blickfang. Auch wer keinen Garten sein eigen nennt, muss nicht auf diese schöne Sukkulente verzichten. Euphorbia myrsinites wächst problemlos in Kübeln und Trögen. Hier ist gutes Gießen wichtig. Vom Frühling bis in den Herbst gibt der Gärtner dem Boden soviel Wasser, dass er gut durchfeuchtet. Erst nach dem kompletten Trocknen des Bodens ist die nächste Wassergabe fällig. Im Winter bieten Pflanzgefäße der Sukkulente keinen ausreichenden Frostschutz. Die Kübel überwintern an einem geschützten, frostsicheren Ort, beispielsweise im Keller oder Hausflur.