Der Hirschzungenfarn ist ein Gartenereignis. Durch seine glatten, glänzenden, zungenförmigen Blattwedel unterscheidet er sich deutlich von allen gefiederten Farnverwandten. Das macht die Hirschzunge zu etwas Besonderem! Botaniker ordnen (bot.) Phyllitis scolopendrium in die Familie der Streifenfarngewächse ein. Was Pflanzenliebhaber an der dekorativen Farnschönheit begeistert, ist ihr sattes Grün. Damit wertet sie jede Schattenecke im Garten auf und verleiht ihr eine märchenhafte Aura. In freier Natur kommt der Hirschzungenfarn seit Urzeiten in Nordamerika, Europa sowie im Kaukasus vor. In Deutschland ist er noch in einigen Gebieten der Schwäbischen Alb, des Rheinischen Schiefergebirges und des Alpenvorlands vertreten. Die Hirschzunge steht gemäß der Bundesartenschutzverordnung unter strengem Naturschutz. In seiner kultivierten Variante bietet sich der Hirschzungenfarn als bildschöne Kontrastpflanze im Staudenbeet an. Zum Beispiel mit den hoch aufragenden Kerzen eines Fingerhuts geht er eine traumhafte Gartenliaison ein. Eine perfekte Begleitung ist er für Funkie, Schaublatt, Silberkerze oder Elfenblume. Die Hirschzunge eignet sich perfekt als Unterbepflanzung und bildet als Solitär einen wunderbar ästhetischen Blickfang.
Mit seinen glänzenden, glatten Wedeln, ist der mehrjährige Hirschzungenfarn das Highlight unter den Farnen! Der Name der Pflanze rührt von der zungenförmigen Form der Wedel her. Die spitz zulaufenden Blattwedel sind ungeteilt und ganzrandig. In freier Natur werden sie bis zu 50 cm lang. Die Wedel treiben aufrecht wachsend aus, hängen später bogig in Büscheln über dem Wurzelstock. Der Hirschzungenfarn ist wintergrün. Das macht ihn zu einem attraktiven Gestaltungsobjekt für Gartenliebhaber, denn die Farnwedel verleihen dem winterlichen Garten eine wohltuende Struktur. Der Farn ist robust und unkompliziert, der sorgsame Gartenfreund entfernt lediglich alte oder vertrocknete Wedel. Die im späten Frühling neu wachsenden Blattwedel, zeigen ein frisches Hellgrün, die älteren sind kräftig grün und ledrig. Auf ihrer Unterseite bilden sich die Sporen, die zwischen Juli bis September reifen.
Der Hirschzungenfarn wächst fast im gesamten europäischen Raum bis in Höhen von rund 1800 Metern. In der freien Natur besiedelt die Pflanze vornehmlich lichte bis schattig-feuchte Steilhänge und Schluchten. Besonders gut entwickelt sich der Hirschzungenfarn in kalkhaltiger, humusreicher Erde. Asplenium scolopendrium kommt mit neutraler bis schwach saurer Erde zurecht. Kaum wählerisch, besiedelt der Farn feuchte Kalkschutthalden, Felsspalten, alte Mauern und Brunnenschächte. Der Hirschzungenfarn passt in jeden Garten. Unverzichtbarer Bestandteil ist er von naturnahen Gärten. Der Farn kommt perfekt im absonnigen Bereich eines Steingartens zur Geltung. Er macht als Nachbarpflanze niedrig wachsender Schattenstauden und als Unterpflanzung lichter Gehölze, eine gute Figur. Da der Hirschzungenfarn frühestens Ende April austreibt, ist er ein idealer Pflanzpartner für Pflanzen wie Schneeglöckchen, Narzissen, Hyazinthen oder anderer Frühblüher. Wichtig ist, dass die Pflanzerde eine gleichmäßige Feuchte hat. Seit dem Altertum wird der Hirschzungenfarn in der Naturheilkunde verwendet. Noch heute sind seine frischen und getrockneten Blätter ein wichtiger Bestandteil der Pflanzenmedizin. Die Vermehrung des Farns erfolgt durch Teilen und durch Sporen. Wo der Hirschzungenfarn auch wächst, er ist ein wunderschöner grüner Blickfang!