
Lavendel tendiert als Halbstrauch ohne Schnitt zum Verholzen im unteren Staudenbereich. Das kann dazu führen, dass er Lavendel nicht so üppig austreibt und blüht, wie es eigentlich möglich wäre. Das Ergebnis ist eine Pflanze mit Kahlstellen, die durch die schwache Blüte auch nicht so stark duftet. Ein Schnitt fördert den Austrieb und einen dichten, beeindruckenden Wuchs. Außerdem fällt Dein Lavendel dann nicht auseinander und behält seine wunderschöne, rundlich buschige Form.
Im Idealfall gönnst Du dem Lavendel zwei Schnitte im Jahr. Mit diesen holst Du das Maximum an Vitalität aus Deiner Staude heraus.
Der erste und wichtigste Schnitt ist der Frühjahrsschnitt. Dieser erfolgt normalerweise zwischen März und April vor dem Austrieb. In Regionen mit milden Wintern ist ein Schnitt teilweise schon Ende Februar möglich. Aber nur dann, wenn kein starker Nachtfrost mehr zu erwarten ist. Dieser Schnitt fördert einen buschigen, kompakten Wuchs und macht Platz für neue Triebe. So verhinderst Du unschöne Löcher in Deinem Lavendel.
Das zweite Mal solltest Du im Sommer ca. zwischen Juli und August schneiden. Am besten erfolgt Dein Schnitt unmittelbar nach der ersten Blüte. Beachte, dass sich der Lavendel nach der Temperatur richtet. Während er in kühleren Regionen erst gegen August blüht, kann das in wärmeren Gefilden schon im Juni der Fall sein. Passe den Schnittzeitpunkt entsprechend an. Mit etwas Glück regst Du den Lavendel so zu einer zweiten Blüte im Spätsommer an. Damit kommst Du in den maximalen Blütengenuss.
Viele Stauden werden im Herbst zurückgeschnitten, da sie sich in ihre Wurzeln zurückziehen. Beim Lavendel ist das nicht der Fall. Er wird nach einem Schnitt erneut versuchen auszutreiben. Da der Zeitraum zwischen Herbstschnitt und Winterfrost aber zu kurz ausfällt, können sich die Triebe nicht voll entwickeln. So werden die Schnittflächen unabsichtlich zur Angriffsfläche für Kälte und der Lavendel erleidet eventuell einen Frostschaden. Gönne dem Lavendel in Deinem Garten daher im Herbst lieber eine Pause.
Beim Lavendel gibt es zwei unterschiedliche Schnitte: den Formschnitt im Frühling und Sommer und den Schnitt zum Ernten des Lavendels.
Für alle Schnitte gilt dabei:

Im Frühling solltest Du gewissenhaft alle alten, abgestorbene Teile von der Pflanze entfernen. Damit hat Dein Lavendel mehr Platz für gesunde, neue Triebe. Kürze den Lavendel insgesamt um zwei Drittel ein. Achte dabei auf das alte Holz Deines Lavendels. Du erkennst es daran, dass dort kein Laub zu sehen ist. In dieses Holz solltest Du nicht einschneiden, da der Lavendel dort nur mit Mühe wieder Triebe ausbilden kann. Also: nur die grünen Teile bzw. in das grüne Holz schneiden!
Beim Sommerschnitt gilt: nach der Blüte schneiden! Am besten stutzt Du den Lavendel dann um ca. ein Drittel; maximal um die Hälfte. So regst Du den Lavendel zur zweiten Blütenbildung an. Auch alte und verwelkte Blütenstände sollten in diesem Schritt entfernt werden.
Junge Pflanzen können kräftiger zurückgeschnitten werden. So werden sie von Anfang an zu einer buschigen Form erzogen!
Lavendel ist eine wunderbare Nutzpflanze mit verschiedenen Anwendungsbereichen. So helfen ihre ätherischen Öle als Badezusatz beim Entspannen oder halten in Duftsäckchen Motten von Kleidung fern. Auch als Gewürzpflanze ist Lavendel oft im Einsatz. Das gilt vor allem für den Echten Lavendel (bot. Lavandula angustifolia). Dieser ist bei Gartenfans besonders beliebt. Gehe beim Ernteschnitt wie folgt vor:
Damit Dein Lavendel nicht nur gut geschnitten ist, sondern auch lange in Deinem Garten Bestand hat, haben wir hier noch ein paar zusätzliche Pflegetipps für Dich zusammengestellt:
Lavendel ist eine erfreulich anspruchslose Pflanze. Sie steht am liebsten trocken und in der Sonne. Gartenfans, die wenig Zeit zum Gießen haben, werden sich hier also freuen. Der perfekte Untergrund ist für den Lavendel kalkhaltig, locker und durchlässig. Diese Bodeneigenschaften wirken sich auch auf die richtige Düngung des Lavendels aus.
Der Lavendel kommt aus dem mediterranen Raum, wo er oft auf nährstoffarmen Boden zu finden ist. Daher ist Fingerspitzengefühl gefragt, um den Lavendel nicht zu überdüngen. Sonst sind übermäßiges Wachstum in die Länge und eine mögliche Verkahlung die Folge. Wichtig ist zunächst die Wahl des richtigen Düngers. Er sollte folgende Eigenschaften besitzen:
Ein Beispiel wäre Kompost, der in kleinen Mengen als Dünger gegeben wird. Mulch, Torf oder Hornspäne sind zur Düngung nicht geeignet.
Wie oft der Dünger gegeben wird, ist vom Standort abhängig. Lavendel im Beet braucht normalerweise keinen Dünger, im Gegenteil. Ein ungedüngter Lavendel ist in Deinem Gartenbeet am glücklichsten. Eine Ausnahme ist eine einmalige, vorsichtige Düngergabe nach einem kräftigen Verjüngungsschnitt nach der Blütephase.
Bei der Haltung im Topf und unter optimalen Bodenbedingungen reicht es aus, zweimal pro Jahr zu düngen. Die idealen Zeitpunkte hierfür sind im Juni zu Beginn der Wachstumsphase und nach der ersten Blüte. Mit etwas Glück lässt sich der Lavendel so zu einer zweiten Blüte motivieren.
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