Wir lieben Pflanzen.
Beim Vertikutieren kommt ein sogenannter Vertikutierer zum Einsatz. Dieser schneidet mit vertikal ausgerichteten Messern wenige Millimeter tief in den Boden ein. So werden Verfilzungen aufgebrochen und die Durchlässigkeit für Luft, Wasser und Nährstoffe erhöht. Diese Maßnahme ist besonders sinnvoll bei verdichteten oder vermoosten Rasenflächen.
Durch das sanfte Einritzen der Grasnarbe unterscheidet sich das Vertikutieren von anderen Techniken zur Rasenpflege. Dazu gehört etwa das tiefe Einstechen von Löchern und Auffüllen mit Sand; das Aerifizieren. Diese Technik kommt auf Golfplätzen, Fußballrasen und sehr lehmigen Böden zum Einsatz.
Wer die Grasnarbe gar nicht antasten will, lüftet den Rasen bzw. striegelt ihn. Bei dieser Methode kommt eine Lüfter- bzw. Striegelwalze zum Einsatz. Sie kämmt mit flexibler Zinken den Rasenfilz aus, ohne in die Grasnarbe einzudringen. Ist der Rasenfilz zu dicht, um ihn auf diese Weise zu entfernen, ist es Zeit zum Vertikutieren!
Mit fortschreitender Zeit ist es normal, dass der Rasen und die darunterliegende Erde zusammengedrückt werden. Dadurch sinkt der Sauerstoffgehalt im Boden und das Wurzelwachstum ist gehemmt. Auch ist eine verdichtete Rasenfläche schlechter darin, Regenwasser aufzunehmen. Es bilden sich Pfützen und Staunässe, die das Wachstum von unerwünschten Pflanzen wie Moos fördern. Diese Pflanzen treten mit dem Gras in Konkurrenz.
Das Vertikutieren öffnet künstliche Belüftungsschlitze, die die Wurzeln mit frischem Sauerstoff versorgen. Zudem kann das Regenwasser besser im Boden versickern, was die Bildung von Staunässe verhindert. Vertikutieren bietet Deinem Rasen also gleich mehrere Vorteile.
Der ideale Zeitpunkt ist davon abhängig, ob und wann Du Deine Rasenfläche nutzt. Generell ist ein Vertikutieren zwischen April und Oktober möglich. Bist Du aber z. B. im Sommer für Spiel- oder Sportaktivitäten auf dem Rasen, solltest Du lieber nur im Frühling oder zum Herbstanfang vertikutieren. Nach diesem Prozess muss sich Dein Rasen nämlich erst etwas erholen.
Der beste Zeitpunkt für das erste Vertikutieren liegt im Frühling nach den letzten Frostnächten. Idealerweise vertikutierst Du
Bei einem früheren Vertikutieren, z. B. im März, ist es für eine gute Rasenregeneration noch zu kalt. Wird zu diesem Zeitpunkt vertikutiert, öffnen sich Leerstellen, die unerwünschte Pflanzen wie Moos besetzen. Im Hochsommer bei zu großer Hitze solltest Du ebenfalls auf das Vertikutieren verzichten. Eine optimale Tagestemperatur zum Vertikutieren liegt bei ca. 15 bis 20 °C.
Bevor Du mit dem Vertikutieren loslegst, solltest Du einmal den Rasen grob reinigen. Sammle dazu herumliegende Steine, Äste und Co. ein, da sie den Vertikutierer beschädigen könnten. Danach solltest Du einmal harken und den Rasen damit von unerwünschten Pflanzenresten wie Unkraut, Flechten und Moosen befreien. Falls noch Pfützen auf der Wiese stehen, stichst Du mit Grabegabel oder Forke in den Rasen ein. So kann das Wasser abfließen.
Mit diesen Schritten geht es weiter:
Solltest Du nach dem Vertikutieren feststellen, dass Du kahle Stellen im Rasen hast, kannst Du jetzt Rasen nachsäen. Arbeite dafür nach dem Vertikutieren, aber noch vor dem Düngen torffreie Rasenerde mit einem Rechen in Deine Rasenfläche ein. Bringe dann Deine Saat aus.
Es gibt hierfür speziell angepasste Nachsaat-Mischungen. Sie sind besonders keimfreudig und sorgen dafür, dass sich die Lücken im Rasen schneller verschwinden.
Damit diese gut aufgeht, ist eine vorsichtige Bewässerung sinnvoll. Ist das erledigt, kannst Du die abschließende Düngung ausbringen. Bei optimalen Bedingungen kannst Du nach ca. 14 Tagen wieder Rasen mähen. Damit Dein Rasen dauerhaft grün und gesund bleibt, ist es sinnvoll, einmal bis zweimal pro Jahr zu vertikutieren.
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