
Als Nützlinge bezeichnen Gartenfans Tiere und Insekten, die den Garten mit ihrer Anwesenheit positiv beeinflussen. Sie sind damit das genaue Gegenteil von Schädlingen, die einen negativen Einfluss auf den Garten haben, z. B. durch die Beschädigung von Pflanzen. Die Bezeichnung 'Nützling' ist kein in der Biologie verwendeter Begriff, der ein genaues Spektrum an Arten umfasst. Er beschreibt eher eine lose Gruppe an Tieren und Insekten, die für den Gartenbau von Vorteil sind.
Es gibt eine Reihe von Gründen, warum verschiedene Tiere, Insekten und Spinnentiere im Garten helfen können. Wir haben ein paar der vielen Beispiele in ihrer Funktion zusammengefasst.
Bestäuber
Die Bestäuber sind in den Gärten unerlässlich. Das gilt vor allem für alle Fans von Obst und Gemüse. Bei der Bestäubung fliegen meistens (aber nicht immer!) Insekten eine Blüte an, um an den von der Blüte produzierten Nektar zu gelangen. Dabei bleiben Pollen am Insekt hängen. Fliegt das Insekt zur nächsten Blüte und streift den Pollen dort ab, ist eine Befruchtung der Pflanze möglich. Ohne diesen Prozess wären Obst- und Gemüsegärten leer und eine Ernte bliebe aus. Viele Ziergewächse sind ebenfalls bei der Fortpflanzung von einer Bestäubung abhängig.
Zwei Drittel aller Wild- und Kulturpflanzen weltweit benötigen Bestäuber-Tiere, um sich fortpflanzen zu können.

Während manche Pflanzen von vielen verschiedenen Bestäubern profitieren, gibt es auch spezialisierte Pflanzen, die auf einen bestimmten Bestäuber angewiesen sind. Ein Beispiel ist die Wildblume mit dem botanischen Namen Saltugilia splendens. Sie existiert in mehreren Unterarten, die sich jeweils auf verschiedene Bestäuber wie zum Beispiel Wollschweber angepasst haben. Aber welche Bestäuber findest Du bei Dir im Garten? Ein paar Beispiele haben wir hier für Dich zusammengetragen:
Käfer gelten in der Biologie als die ersten Bestäuber der Evolution überhaupt. Manche Gartenfans schätzen Käfer als Bestäuber jedoch weniger. Das liegt an den Mundwerkzeugen, mit denen die Käfer sich manchmal an nahrhaften Teilen der Blüte bedienen und diese beschädigen. Für die Pflanzen ist das meistens unbedenklich. Besonders Pflanzen wie Seerosen oder Magnolien werden sogar häufig durch Käfer bestäubt.
Nützlinge als ökologische Schädlingsbekämpfung
Einige Nützlinge lassen sich im Garten hervorragend als ökologisches Mittel gegen Schädlinge einsetzen. Meistens handelt es sich um natürliche Fressfeinde, die sich von den erwachsenen Tieren, Eiern oder Larven der Schädlinge ernähren. Folgende Nützlinge mit Appetit auf Schädlinge könntest Du in Deinem Garten finden:
Im Fall des Sechzehnfleckigen Marienkäfers stehen keine Insekten auf dem Speiseplan. Trotzdem ist dieser Käfer ein echter Nützling! Er frisst gern Mehltau - eine unerwünschte Pilzkrankheit im Garten.
Nicht immer sind Nützlinge direkte Fressfeinde. Oft reduzieren sie Schädlinge im Garten, weil sie diese parasitieren. Ein Beispiel hierfür sind Schlupfwespen. Die Schlupfwespen-Art Trichogramma cacoecia legt zum Beispiel ihre Eier in die Eier der Apfelwickler. Die Apfelwickler-Larven können so nicht schlüpfen und deren Population wird, ganz ohne Chemie, verringert.
Natürliche Bodenverbesserer
Die dritte große Gruppe sind die Tierchen, die oft im Verborgenen arbeiten. Sie zersetzen Laub, Schnittgut und Co. zu erstklassigem Kompost oder bohren Tunnel durch das Erdreich. Das verbessert die Bodenbelüftung. Folgende Nützlinge sind eine Bereicherung für jeden Gartenboden:
Natürlich kommen neben diesen Lebewesen auch Pilze und Mikroorganismen hinzu. Auch sie sind ein wichtiger Bestandteil bei der Zersetzung von organischem Material.
Auch in der Landwirtschaft steigt die Bedeutung der Nützlinge. Sie werden je nach Bedarf durch Schonung und Förderung natürlich zu Kulturen gelockt oder als Zuchtform erworben und in großer Zahl auf den Kulturflächen ausgesetzt. Ein Beispiel ist der Einsatz der Erzwespe (biol. Trichogramma brassicae), die auf Maisfeldern den Maiszünsler in Schach hält.
Auch in anderen Bereichen werden Nützlinge gefördert. Besonders Monokulturen wie der Weinbau profitiert von Nützlingen wie Eidechsen, Zwerg- und Erzwespen, Raubwanzen oder Florfliegen.
Der beste Weg, um Nützlinge dauerhaft in Deinen Garten zu locken ist, ihnen die perfekten Lebensbedingungen zu bieten. Folgende Dinge ziehen Nützlinge in Deinem Garten an:
Wenn Du nützliche Tiere und Insekten im Garten behalten möchtest, solltest Du auf folgendes achten:
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