Diese Methode kommt vor allem bei Bäumen, Sträuchern oder verholzten Stauden zum Einsatz, wenn unklar ist, ob sie noch vital sind. Dazu kratzt Du mit dem Fingernagel oder einem scharfen Messer ein kleines Stück Rinde von der Pflanzenoberfläche ab. Wenige Millimeter sind bereits ausreichend. Sei dabei behutsam und schneide nicht ins tieferliegende Kernholz!
Befindet sich an der Kratzstelle eine frische, grünlich-saftige Schicht, lebt die Pflanze noch. Ist das Gewebe hingegen braun und trocken, ist dieser Teil abgestorben. Durch mehrere behutsame Kratzproben am selben Gewächs lässt sich auch feststellen, ob nur einzelne Zweige betroffen sind oder die gesamte Pflanze.
Wenn Du ein Hilfsmittel wie ein Messer oder eine Scherenklinge benutzt, stelle sicher, dass dieses Werkzeug gut gereinigt ist. Sonst kann es zu ungewollten Übertragungen von Krankheitserregern kommen.
In den meisten Fällen wird die Kratzprobe angewendet, wenn die Pflanze Anzeichen von schwindender Vitalität zeigt. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn sie zu einer unüblichen Zeit ihre Blätter verliert, nicht mehr austreibt oder bestimmte Stellen braun und verdorrt erscheinen. Ursachen für solche Schäden sind häufig ein Mangel an Wasser (Vertrocknung), Frostschäden oder Folgeschäden durch einen Schädlingsbefall.
Sind nur wenige Triebe betroffen, kann es sinnvoll sein, sie zu entfernen. So fokussiert sich die Pflanze auf die gesunden Pflanzenteile. Zeigt die Kratzprobe selbst am Stamm bzw. Haupttrieb knapp über dem Boden eine braune Stelle, ist die Pflanze mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr zu retten.
Zeigt die Kratzprobe keine abgestorbenen Pflanzenteile, kann ein anderes Problem vorliegen. Ist zum Beispiel die Pflanze an sich gesund und bekommt genug Wasser, wächst aber nur spärlich, ist eventuell der Boden nicht ideal. Hier helfen weiterführende Untersuchungen wie eine Bodenanalyse. Hier werden Proben des Untergrunds in ein professionelles Labor geschickt. Einfache Tests zum pH-Wert können Gartenfans mit einem Teststreifen selbst durchführen.
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