
Die Kältesumme berechnet sich aus den Tagesmitteltemperaturen im Zeitraum vom 1. November bis 31. März. Berücksichtigt werden dabei nur Tage, an denen das Tagesmittel unter dem Gefrierpunkt (0 °C) liegt.
Für jeden dieser Tage wird die Differenz zu 0 ° C berechnet. Hier ein Beispiel:
Am Ende des Winters wird die Summe aller dieser negativen Werte gebildet – das ergibt die Winterkältesumme in „Grad-Tagen“, nicht in tatsächlichen Celsiusgraden. Sie gibt an, wie intensiv und wie lang die Frostperiode war. Je höher der Betrag, desto härter war der Winter.
Aber ab wann ist ein strenger Winter denn nun 'streng'? Hier findest Du eine Skala mit den passenden Kältesummen-Werten:
Die Kältesumme ist ein wertvoller Indikator, um den Einfluss des Winters auf bestimmte Landschaften festzustellen. Besonders im Obst-, Zierpflanzen- oder Weinbau hilft sie dabei, das Risiko von Frostschäden abzuschätzen oder die Eignung bestimmter Pflanzenarten für einen Standort zu bewerten.
Für Dich und Deinen Garten liefert die Kältesumme beispielsweise einen wertvollen Anhaltspunkt dafür, wie gründlich Du Deinen Garten für den Winter sichern musst. Auch hilft dieser Wert Dir bei der Wahl angepasster, winterharter Pflanzen. In unserem Shop findest Du als Unterstützung bei der Auswahl den Winterhärte-Check.
Neben der Kältesumme gibt es auch eine Skala zur Klassifizierung von Frost. Damit lässt sich beschreiben, wie frostig einzelne Tage oder Kälteperioden im Winter ausfallen:
Ein Beispiel für einen sehr strengen Winter ist der von 1962/63, der mit einer durchschnittlichen Temperatur von -5,5 °C als einer der kältesten des 20. Jahrhunderts gilt.
Beim Winter ist es wie mit dem Wetter - eine genaue Vorhersage ist nur schwer möglich. Es gibt allerdings Faktoren, die strenge Winter mit niedrigen Temperaturen und viel Schnee begünstigen. Einer davon ist zum Beispiel das Klima-Phänomen La Niña. Hier kühlt sich die Oberfläche des Pazifik ab, was zu niedrigen Wintertemperaturen in Europa führen kann. Dieses Phänomen wiederholt sich im Schnitt alle zwei bis drei Jahre. Auch andere Einflüsse wie etwa große Luftströme (z. B. der Polarwirbel) können den Winter in Deutschland bzw. ganz Europa beeinflussen.
Ein „strenger Winter“ liegt dann vor, wenn über Wochen hinweg durchgehender Frost herrscht, die Temperaturen regelmäßig deutlich unter 0 °C sinken und die Kältesumme hohe Werte erreicht. Er stellt für Pflanzen, Tiere und Infrastruktur eine erhebliche Belastung dar – zugleich aber auch eine wichtige natürliche Phase im Jahresverlauf.
Erfahre noch mehr über die faszinierende, bunte Welt der Pflanzen in unserem großen und stetig wachsenden Ratgeberbereich!
