Wir lieben Pflanzen.
Blühende Wildblumenwiesen sind weit mehr als nur ein schöner Anblick – sie bieten Lebensraum für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere wichtige Insekten. Und das Beste: Du brauchst keinen riesigen Garten, um einen Beitrag zur Artenvielfalt zu leisten. Schon wenige Quadratmeter genügen! Zudem sind Blumenwiesen deutlich pflegeleichter als herkömmlicher Rasen. Und hübsch sind sie obendrein! Es gibt also viele gute Gründe für eine eigene Blumenwiese. In diesem Ratgeber zeigen wir Dir Schritt für Schritt, wie Du eine Wildblumenwiese in Deinem Garten anlegst – pflegeleicht, nachhaltig und natürlich schön!
Zunächst solltest Du Dich entscheiden, wo Deine Wildblumen sprießen sollen. Das können wenige Quadratmeter oder ein ganzes Feld sein - die Entscheidung liegt bei Dir. Einzige Voraussetzung: kenne die Lichtverhältnisse! Ideal sind vollsonnige bis sonnige Standorte. Auch Halbschatten und Schatten können funktionieren, wenn Du entsprechende Wildblumensaat verwendest. Sonne ist aber das Optimum!
Werte beispielsweise Deinen Vorgarten oder ungenutzte Rasenfläche mit Wildblumen auf!
Das Saatgut sollte Pflanzen enthalten, die zu Deiner Vorstellung einer bunten Blumenwiese passen. Zudem müssen sie an die Lichtverhältnisse angepasst sein. Die Auswahl ist groß und beinhaltet Mischungen, die speziell für Bienen und/oder Schmetterlinge gedacht sind, (keine) Gräser beinhalten und vieles mehr. Auch Regio-Saatgut ist beliebt! Hier sind die Mischungen auf die Standortbedingungen in verschiedenen Teilen Deutschlands angepasst.
Tipp: Blumenwiesen sind nicht teuer! Passende Samenmischungen gibt es bereits ab 50 Cent pro Quadratmeter. Bei speziellen Mischungen kann der Preis höher ausfallen. Im Schnitt werden 5 bis 10 Gramm Saat für einen Quadratmeter empfohlen.
Achte bei Deiner Mischung darauf, ob es sich um Kombinationen aus einjährigen, zweijährigen oder mehrjährigen Pflanzen handelt. Während mehrjährige Pflanzen sowohl im Frühling (Mai/April) als auch im frühen Herbst (August/September) ausgesät werden können, eignet sich für einjährige Pflanzen die Aussaat im Frühling besser.
Wenn Du Dich für mehrjährige Pflanzen entscheidest, solltest Du etwas Geduld haben. Manche Gewächse blühen noch nicht sofort im ersten Standjahr.
Für besonders insektenfreundliche Flächen wähle Saatmischungen mit Futterpflanzen wie Sonnenhut, Knorpelmöhre, Bischofskraut oder Kokardenblume.
Damit Wildblumen gedeihen, brauchen sie Konkurrenzfreiheit und mageren Boden. So bereitest Du die Fläche vor:
Sand kann neben der Nährstoffreduktion auch helfen, schwere Böden aufzulockern. Wenn Du Dich für kalkliebende Pflanzen auf der Blumenwiese interessierst, dann mische bei Bedarf noch etwas Kalksplit in den gelockerten Boden, bevor Du die Saat ausbringst.
Nicht düngen! Wildblumenwiesen brauchen kargen Boden. Eine starke Düngung erhöht den Nährstoffgehalt des Bodens zu sehr.
Nimm Dein gewähltes Saatgut zur Hand! Jetzt geht es ans Aussäen! So geht es:
Da die Keimlinge einen hohen Wasserbedarf haben, sollte die Saatfläche für vier bis sechs Wochen feucht gehalten werden. Das gilt besonders bei trockener Wetterlage.
Vermiculit ist ein Tonmineral, das Wasser speichern kann. Dadurch ist es ideal geeignet, um die empfindliche Saat vor Austrocknung zu schützen.
Das Schöne an der Wildblumenwiese ist, dass sie relativ einfach zu pflegen ist. Wie bereits erwähnt sollte nicht gedüngt werden, dieser Schritt entfällt also.
Ein- bis zweimal pro Jahr ist es ratsam, die Wiese zu mähen. Um nicht zu viele Nährstoffe im Boden anzureichern, solltest Du das Schnittgut von der Wiesenfläche entfernen. Die besten Zeitpunkte zum Mähen:
Das Mähen ist ein wichtiger Schritt, um die Artenvielfalt Deiner Blumenwiese zu erhalten. Sonst setzen sich nur die robusten Stauden und Gräser durch, die andere Arten verdrängen. Mähe die Wiese auf ca. 10 cm ab. Sorge Dich nicht um die Gesundheit der Pflanzen: Die ein- oder andere Blume ist gewöhnt, durch Weidetiere abgegrast zu werden. Der Mähschnitt ist für sie unproblematisch und teils sogar von Vorteil.
Mähe am besten nur die Hälfte der Fläche, lasse eine Woche Abstand und mähe dann die zweite Hälfte. Damit sorgst Du dafür, dass Tiere und Insekten Deine Mähaktion unbeschadet umgehen können.
Sobald das erste Jahr Deiner neuen Wiese vorbei ist, solltest Du auch langsam mit dem Wasser sparen. Gieße ab Jahr 2 seltener, aber dafür durchdringend. Das fördert die tiefe Verwurzelung Deiner Blumen, wodurch sie Trockenperioden besser überstehen.
Möchtest Du noch mehr tun, um Deine Wiese zum ökologischen Habitat zu machen? Dann ergänze Deine Wiese mit folgenden Elementen:
Durch diese Zusätze bietest Du noch vielen anderen Arten wie z. B. Eidechsen, Wildbienen, Vögel, Igel und mehr ein tolles Umfeld!
Zusätzlich kannst Du Dich dafür entscheiden, Teile Deiner Wiese im Winter stehenzulassen. Hier setzen sich evtl. stärkere Arten durch, die schwächere Arten verdrängen. Auf der anderen Seite bietest Du aber vielen Arten einen tollen Unterschlupf zum Überwintern. Eine schöne Idee ist, Deine Wiese absichtlich in verschiedene Bereiche einzuteilen. So kannst Du manche mähen, andere stehen und verbuschen lassen. Dadurch schaffst Du kleine Mikrobiome auf wenigen Quadratmetern!
Um aufkeimen zu können, brauchen (Wild-) Blumen eine konkurrenzfreie Umgebung. Das dichte Wurzelwerk des Rasens hindert die Saat am Keimen. Darum muss der vorherige Bewuchs entfernt werden, bevor eine Blumenwiese wachsen kann.
Es kann verschiedene Gründe hierfür geben. Eventuell ist die Saat zu alt oder wurde nicht korrekt gelagert. Vor allem zu große Hitze kann die Keimfähigkeit von Saatgut beeinflussen. Profis raten demnach dazu, Saat vor dem Sommer und dessen hohe Temperaturen zu kaufen.
Es kann auch passieren, dass die gewählten Pflanzen nicht zum Standort passen. Überprüfe noch einmal die Lichtverhältnisse und die Bodenbeschaffenheit. Sollte bei der Bodenvorbereitung zu viel Sand in die Erde geraten sein, kann mit einer vorsichtigen Düngung via Kompost im Frühling entgegengesteuert werden.
Bei Grasbewuchs hilft seltener und durchdringender zu gießen. Häufiges, oberflächliches Gießen führt nämlich dazu, dass sich oberflächennahe Wurzelsysteme, wie das von Gras, eher ausbilden.
Moos ist hingegen eine Pflanze, die die saure Umgebung von Sandböden mag. Verteile im Frühling etwas Gartenkalk, um den pH-Wert des Bodens entsprechend zu verschieben.
Eine Wildblumenwiese ist mehr als Dekoration – sie ist ein kleiner Beitrag zum Erhalt unserer Artenvielfalt. Und sie macht Freude: beim Beobachten, Fotografieren, Lernen.
Mit ein bisschen Planung, Geduld und den richtigen Handgriffen blüht Dein Garten bald in voller, natürlicher Pracht – und summt dabei auch noch! Finde bei uns im Shop passende Produkte, um Deinen Traum von der eigenen Blumenwiese umzusetzen!
Erfahre noch mehr über die faszinierende, bunte Welt der Pflanzen in unserem großen und stetig wachsenden Ratgeberbereich!