Die Hauswurz 'Gay Kester' gedeiht prächtig, wo andere Pflanzen kaum Überlebenschancen haben. Mit ihren herrlichen in ihrer Form an Narrenkappen erinnernden Rosetten sorgt sie selbst an steinigen, extrem trockenen und großer Hitze oder Kälte ausgesetzten Standorten für attraktiven Blattschmuck. Im Frühjahr erregt sie durch ihre rote Farbe Aufmerksamkeit. Später werden ihre Blätter von den Spitzen ausgehend zunehmend gelblich grün, was zu außergewöhnlich schönen Mustern führt und die attraktive Form der Rosetten noch besser zur Geltung bringt. Als immergrüne Sukkulente sieht 'Gay Kester' auch in der kalten Jahreszeit wunderschön aus und bringt Farbe und Leben in die sonst so oft trostlos wirkende Winterlandschaft. Im Sommer bietet sie ebenfalls einen besonderen Anblick durch ihre fast schon außerirdisch anmutenden Blütenstängel mit einem dichten Blattschmuck am Stiel und eng nebeneinander in Dolden angeordneten, sternförmigen Blüten. Die liebliche rosa Farbe der Blütenblätter überrascht neben der grünen und roten Farbkombination der Rosetten. Jede Rosette blüht nur ein einziges Mal in ihrem zweiten oder dritten Lebensjahr. Danach stirbt sie ab. Es wachsen jedoch rasch neue Rosetten nach. In den Alpen, Pyrenäen und Karpaten ist Sempervivium 'Gay Kester' eine einheimische Art, die man zur Abdeckung und Verschönerung von felsigen und exponierten Bereichen in natürlich gestalteten Gärten verwenden kann. Durch ihr hochattraktives Aussehen kommt sie aber in ganz Europa gerne in Steingärten zum Einsatz. Weitere beliebte Verwendungsformen sind die Begrünung von Mauern, Dachflächen, Fensterrahmen und Spalten in Gartenwegen sowie die kreative Befüllung ungewöhnlicher Pflanzgefäße wie alter Schuhe, Blechbüxen oder Holzschubkarren. Die Haltung als Zimmerpflanze ist möglich, wenn die Hauswurz 'Gay Kester' den Winter im Freien oder in einem kühlen und hellen Winterquartier mit Temperaturen von maximal 8 °C verbringen darf.
Der Überlebenskünstler Hauswurz 'Gay Kester' kommt mit allen gut drainierten Substraten und allen pH-Werten zurecht. Am wohlsten fühlt er sich jedoch in sandigen oder steinigen, eher nährstoffarmen Böden. Bei schlechter Drainage, Feuchtigkeit oder Überdüngung kann die sonst kaum krankheitsanfällige Pflanze Wurzelfäule bekommen. Deshalb sollte man humose, feuchte und verdichtete Substrate durch großzügiges Einarbeiten von Sand auf die Pflanzung vorbereiten. Bei feuchten und nassen Böden ist zusätzlich eine Drainageschicht unter dem Standort erforderlich. Den kräftigsten Wuchs und die schönsten Farbzeichnungen zeigt Sempervivum 'Gay Kester' an vollsonnigen Plätzen. Die Hauswurz gedeiht aber auch im lichten Halbschatten. Ist es zu schattig, kann es zu eintöniger grauer Färbung kommen. Ein Absterben aus Lichtmangel kommt aber nur in ausdrücklichen Schattenlagen vor. Samen sät man am besten im Januar oder Februar im Freien, da sie Kaltkeimer sind. Die Pflanzung von Setzlingen ist ganzjährig möglich, solange der Boden nicht gefroren ist. Bei sehr nährstoffarmem Substrat kann man beim Auffüllen der Pflanzlöcher geringe Mengen von Kompost oder Hornspänen hinzugeben, um der Pflanze das Anwurzeln zu erleichtern. Gibt man ihr zu viel Dünger, wächst 'Gay Kester' jedoch schlecht und blüht nur spärlich. Topfpflanzen wachsen in jedem Gefäß mit ausreichend gutem Wasserabfluss. Es sollte eine dicke Drainageschicht haben, die man mit Vlies abdeckt. Darüber kommt eine Mischung aus 2/3 Gartenerde und 1/3 Sand oder Kies. Im Freiland sind normalerweise keine Wassergaben, Düngung oder Schnittmaßnahmen erforderlich. Lediglich tote und matschige Pflanzenteile sollte man durch Herausdrehen entfernen. Im Haus gießt man die Hauswurz 'Gay Kester' spärlich und lässt die Erde zwischen den Wassergaben immer abtrocknen. Das Wasser sollte kalkhaltig sein und die Blattrosetten nicht benetzen.
