Dieser sommergrüne Strauch eröffnet den Frühling. Die Zwergmandel (bot. Prunus tenella) präsentiert eine reichhaltige Blüte von April bis Mai und zeigt wunderschöne, rosafarbene und bis zu drei Zentimeter große Blüten. Die Schmuckstücke erscheinen zeitgleich dem Laubaustrieb und stehen einzeln oder in Büscheln mit zwei bis drei Blüten, an den vielen aufrechten, rutenförmigen Zweigen. Das Gehölz verströmt einen leichten und angenehmen Bittermandelgeruch, der zahlreiche Bienen, Hummeln und andere kleine Insekten anlockt. Die Tiere ergötzen sich an den schmackhaften Pollen und sorgen für ein buntes Getümmel. Die haselnussgroßen, kugeligen Früchte der Zwergmandel sind grün mit graufilziger Behaarung. Das Fruchtfleisch ist fest sowie trocken mit einem flachen, langen Kern. Es ist herrlich anzusehen wie der Eichelhäher die reifen Früchte vernascht. Die Pflanze wächst bis zu 40 Zentimeter im Jahr und erreicht seine maximale Wuchshöhe von 150 Zentimetern erst im Laufe der Zeit. Dazu ragt er bis zu 130 Zentimeter in die Breite. Nach einem starken Rückschnitt haben angewachsene Sträucher einen Triebzuwachs von bis zu 80 Zentimetern.
Die Prunus tenella liebt die volle Sonne und mindestens fünf bis sechs Stunden Sonne am Tag sind notwendig. Schon im Halbschatten lässt die Blütenintensität nach. Ein durchlässiger Boden an einer windgeschützten Stelle komplementiert einen perfekten Standort für die Zwergmandel. Sie ist winterhart und verträgt Temperaturen bis zu -20 Grad sowie längere Trockenheit problemlos. Staunässe ist hingegen zu vermeiden. Hinsichtlich der Pflege fördert ein regelmäßiger Schnitt nach der Blüte die Blütenbildung. Ende Mai ist dieser um Zweidrittel durchzuführen. Die Blütenpracht im Folgejahr ist atemberaubend. Die Rinde des Gehölz erscheint in einer weißen bis rotbraunen Farbe, die später einem Grau bis Graubraun weicht. Die hellgrünen Blätter besitzen eine lanzettliche bis spitz zulaufende Form und werden bis zu acht Zentimeter lang sowie drei Zentimeter breit. Der Blätterrand ist stark gesägt und wechselständig angeordnet. Das Laub verfärbt sich zum Herbst vor dem Blattfall in ein Fahlgelb. Davon ist ein Teil empfehlenswert als Wurzelschutz für den Winter liegen zu lassen. Die Vermehrung erfolgt am besten durch die Abteilung der Ausläufer im Frühjahr oder Herbst.
Ursprünglich ist diese Steppenpflanze in Mitteleuropa heimisch und unter dem Synonym Russische Zwergmandel bekannt. Mit ihrem Wuchs und ihrer Schönheit findet sie in zahlreichen Konstellationen Verwendung und ist ein gern gesehener Gast in Steingärten, Weingärten sowie Rabatten. In einer Gruppenstellung entzückt sie als attraktive Blütenhecke und begeistert während der Osterzeit als Strauch in einer Vase. Ein Dekorationselement, das ein Hingucker auf jeder Festtafel ist. Hinsichtlich des Namens kommt das Wort 'Tenella' vom lateinischen Tenellus, was sehr fein oder sehr zart bedeutet. Es ist eine betreffende Bezeichnung für den Wuchs der Zwergmandel, die mit ihren dünnen und feinverzweigten Trieben überaus zierlich wirkt.