Die Winterzwiebel, auch bekannt als Winterheckenzwiebel, Lauchzwiebel, Röhrenlauch, Schnitt- oder Schlottenzwiebel, ist eine eher kleinwüchsige Zwiebelart. Früher wurde sie vor allem in Klostergärten und später in Bauerngärten angebaut. Sie wächst mehrjährig, horstbildend und kann je nach Standort und Pflege mehrere Jahre geerntet werden. Der unterirdische Teil ist minimal verdickt. Im Unterschied zur Speisezwiebel wird hier keine richtige Zwiebel gebildet. Zum Verzehr geeignet sind die röhrenförmigen Blätter (Schlotten) und die Blüten, wobei junge Blätter von (bot.) Allium fistulosum am zartesten in Konsistenz und Geschmack sind. Die kleinen weißen Blüten machen sich gut als Salatgarnitur oder allgemein als essbare Deko. Sie erscheinen im Hochsommer und locken zahlreiche Insekten an. Hat der untere, im Boden befindliche Teil der Schnittzwiebel eine Dicke von 2-3 cm erreicht, kann bei Bedarf die komplette Pflanze geerntet werden. Die Winterzwiebel hat eine abwehrende Wirkung auf Schädlinge wie z. B. die Möhren- und Zwiebelfliege. Diesen Vorteil lässt sich beispielsweise in einer Mischkultur mit Möhren zunutze machen. In einer Mischkultur sollten die beteiligten Pflanzenarten voneinander profitieren. Für die Winterheckenzwiebel sind neben Möhren auch Erdbeeren, Salat, Tomaten, Rote Beete, Schwarzwurzel, Bohnenkraut, Dill und Kamille optimale Partner für eine Mischkultur.
Die Winterzwiebel mag einen sonnigen Standort sowie einen durchlässigen, eher sandigen und nicht zu nährstoffreichen Boden. Etwa alle 3-4 Jahre sollte diese Lauchzwiebel an einen neuen Standort gepflanzt werden. Entsprechend der Fruchtfolge dürfen dort zuvor keine Zwiebelgewächse gestanden haben. Die Einhaltung der Fruchtfolge ist wichtig, um langfristig gesundes Gemüse ernten zu können. So kann man Allium fistulosum beispielsweise dort pflanzen, wo zuvor Kartoffeln standen. Der Pflanzengesundheit kommt auch eine Teilung der Horste alle 2-3 Jahre zugute. Neben einer Teilung kann diese Lauchzwiebel ausgesät, als Jungpflanze gepflanzt, als Steckzwiebel gesteckt oder über Tochterzwiebeln, die die Hauptzwiebel bildet, vermehrt werden. Ausgesät werden kann ab März/April an einem geschützten Platz im Freien. Jungpflanzen setzt man ab Mai. Steckzwiebeln können von Ende August bis Ende September in den Boden. Dabei sollte man Pflanzabstände von ca. 30 cm einhalten. Bester Zeitpunkt für eine Teilung der Horste ist im Frühherbst. Dabei sollten jeweils drei Triebe einen neuen Horst bilden. Nach der Aussaat oder Pflanzung das Gießen nicht vergessen. Einmal gepflanzt oder gesteckt sollte man die Winterzwiebel regelmäßig mit Wasser versorgen, idealerweise in den Morgenstunden. Wassermangel ist zu vermeiden, ansonsten können Wachstumsstockungen die Folge sein. Insbesondere bei andauernder Trockenheit sollte gegossen und Unkräuter zeitnah entfernt werden.
Der Nährstoffbedarf dieser Gewächse ist mäßig. Es ist ausreichend, im Frühjahr und ein zweites Mal im Herbst zu düngen. Dabei sollte man organische Dünger wie z. B. Kompost, Hornmehl oder verdünnte Brennnesseljauche bevorzugen. Wegen des erhöhten Kaliumbedarfs der Winterzwiebel kann auf mageren, nährstoffarmen Böden die Gabe von Gesteinsmehl ratsam sein. Sobald sich die ersten Schäfte gebildet haben, kann der Lauch regelmäßig geerntet werden, in der Regel bis in den Winter hinein. Allerdings sollte nicht zu viel geschnitten werden, damit die Pflanze weiter wachsen kann. Bevorzugt man weiße Schäfte, kann man sie anhäufeln, ähnlich wie beim Porree. Die Winterzwiebel ist gut frostverträglich. Allerdings zieht das Laub im Winter ein, nur der unterste Teil samt Wurzel überwintert im Boden und treibt im Frühjahr aus. Mit einer leichten Abdeckung erfolgt der Austrieb gegebenenfalls früher. Exemplare im Topf der Kübel überwintert man am besten an einem frostfreien Platz bei maximal +8°C. So können auch im Winter die grünen Blätter geerntet werden.