Der Weiße Wildflieder stammt ursprünglich aus Südosteuropa und Vorderasien und gehört zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). Während der Wildflieder eine lange Reise in die Bauerngärten in Mitteleuropa antrat, dauerte es rund zweihundert Jahre bis er hier heimisch und beliebt wurde. Im 19. Jahrhundert war die vorherrschende Blütenfarbe des Wildflieders blau bis lila. Zu diesem Zeitpunkt wurden neue Farbzüchtungen bei den Fliederarten kreiert. Hierzu gehörte ebenso die Blütenfarbe reinweiß. Heute wirken die kleinen, zarten, einzelnen Blüten beim Weißen Wildflieder majestätisch. Damit sticht der Syringa vulgaris alba in Einzelstellung, in Gruppen oder als Heckenpflanze hervor.
Bei der Standortwahl ist der Weiße Wildflieder wie seine wilden Vorfahren anspruchslos. Lichte Wälder und Gebüsche sind ein bevorzugter Platz zum Wachsen. Aus den Gärten ist der weiße Wildflieder nicht wegzudenken. Für eine dichte und schöne Hecke sind zwei bis drei Pflanzen auf den Meter zu setzen. An Felshängen und Bahndämmen ist der Syringa vulgaris alba, ebenso wie der Wildflieder in rötlichen, lila und bläulichen Farbschattierungen zu Hause. Der Wildflieder gedeiht prächtig und blütenreich an sonnigen Standorten und verträgt trockene Hitze. Im Herbst verliert der Wildflieder sein Laub und gehört damit zu den blattlosen Gewächsen im Winter. Allerdings ist der weiße Wildflieder extrem winterhart bei starkem Frost und Schnee. Durch seine Widerstandsfähigkeit und seine Anspruchslosigkeit ist der weiße Wildflieder hierzulande äußerst beliebt. Da der Wildflieder Ausläufer bildet, ist die Ausbreitung der Wildpflanze mittlerweile stark fortgeschritten. Eine gesetzte Rhizomsperre verhindert die unkontrollierte Ausbreitung des Wildflieders.
Die Pflege des Syringa vulgaris alba ist mühe- und anspruchslos. Der Boden ist idealerweise nährstoffreich und durchlässig. Ein zu üppiges Wachstum mäßigt sich durch einen regelmäßigen Rückschnitt. Er ist nach der Blüte vorzunehmen. Sinnvoll ist auf jeden Fall das Entfernen der verblühten Blüten und dünner, sowie toter Zweige. Der Wildflieder erreicht eine Wuchsbreite von 300 bis 400 Zentimetern. Ohne Rückschnitt kann der weiße Wildflieder eine Gesamthöhe von 400 bis 500 Zentimeter erreichen. Die Pflanze wächst jedes Jahr bis zu 20 Zentimeter. Durch den hohen Wuchs eignet sich der Wildflieder als imposante Solitärpflanze. Als Heckenpflanze dient sie zwischen Frühjahr und Herbst als dekorativer Sichtschutz. Die weißen Blüten der Pflanze wachsen an 20 Zentimeter langen Rispen. Die Blütezeit des weißen Wildflieders liegt zwischen Mai und Juni. In der Blütezeit verbreiten die Blüten einen intensiven und angenehmen Duft im Garten. Dieser typische Fliederduft lockt zahllose Schmetterlinge und Insekten an.