Der Taubenbaum ist ein sehr seltenes Kieferngewächs und zählt zur Ordnung der Koniferen. Er lässt das Herz von Botanikern, Sammlern und Gartenliebhabern höher schlagen und wurde erst 1955 entdeckt. Das sorgte damals für eine echte Sensation. In der monotypischen Gattung Cathaya ist er die einzige Art. Die elegante Rarität stammt aus Süd- und Zentralchina und ist vor allem in den Provinzen Guangxi, Guizhou, Hunan und Sichuan heimisch. Sie erreicht eine Höhe von 18 bis 24 Metern und wächst bei guter Bewurzelung jedes Jahr 20 bis 50 Zentimeter. Cathaya argyrophylla fällt durch eine außergewöhnliche Silhouette auf. Vom Stamm aus wachsen die Äste quasi waagerecht nach außen, der Kronenaufbau ist hingegen eher schmal. In jungen Jahren ist die Krone kegel-, später dann schirmförmig. Auch das Aussehen der Rinde verändert sich mit zunehmendem Lebensalter. Ist sie zunächst gelb-braun und mit einer grau-gelben Behaarung versehen, wird sie mit den Jahren dunkel gelb und glatt. Die hübschen, linealisch geformten Nadelblätter mit den leicht eingerollten Rändern erreichen beim Taubenbaum eine Länge von vier bis sechs Zentimetern. Ihre Oberseite präsentiert sich in einem tiefen Dunkelgrün, die Unterseite ist silbrig-weiß. Die Nadelblätter stehen quirlartig gehäuft an kurzen Zweig-Enden.
Im Frühling blüht der Taubenbaum unauffällig, aber dennoch dekorativ. Bei den männlichen Blüten handelt es sich um zierliche dunkelrote Kätzchen, die sehr grazil wirken. Die weiblichen Blüten sind grün und besitzen einen roten Rand. Die Zapfen können ei- oder birnenförmig sein und sind zu Beginn, im noch unreifen Zustand, grün. Später nehmen sie eine dunkelbraune Farbe an. Sie erreichen eine Größe von bis zu fünf Zentimetern sowie einen Durchmesser von 1,5 bis 2,0 Zentimetern. Mit sechs Millimetern deutlich kleiner sind die zierlichen Samen. Sie sind geflügelt und dunkelgrün. Nach dem Ausschütten der Samen fallen die Zapfen üblicherweise ab. Cathaya argyrophylla weist eine gute Winterhärte auf und verträgt in der Regel Temperaturen von bis zu -23 °C. Ein sonniger Standort ist jedoch wichtig, denn der Taubenbaum liebt generell die Wärme und auch das Licht. Auf einem leicht sauren bis neutralen Böden fühlt er sich besonders wohl. Vor allem als Jungpflanze sollte er regelmäßig gegossen werden. Ältere Exemplare sind dagegen relativ trockenheitstolerant und überstehen meist auch Zeiten ohne zusätzliche Wassergaben. Um Staunässe zu verhindern, sollte man eine Drainage einplanen. Der Baum ist zwar schnittverträglich, aber nicht unbedingt schnittbedürftig. Vor dem Austrieb, im späten Winter oder zeitigen Frühjahr, kann bei jüngeren Pflanzen ein Formschnitt durchgeführt werden. Während der Vegetationsperiode sind Schnittmaßnahmen zu vermeiden.
In seiner Heimat in China gedeiht der Taubenbaum hauptsächlich in Mittelgebirgslagen zwischen 800 und 1800 Metern. Darum fühlt er sich auch hierzulande in leicht erhöhten Lagen, die jedoch windgeschützt sein sollten, wohl. Die Vermehrung ist möglich, aber anspruchsvoll. Dafür schneidet man im Spätsommer halb verholzte Triebe von Cathaya argyrophylla ab und behandelt sie mit einem Wurzelhormon. Anschließend in durchlässiges Substrat stecken (beispielsweise in Torf und Perlit), für eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit sorgen und die Triebe an einen hellen Ort ohne direkte Sonne stellen. Man braucht allerdings etwas Geduld und Glück, denn der Taubenbaum ist nicht ohne Grund selten.
























