Das Herbst-Alpenveilchen öffnet seine rosa Blüten von August bis weit in den Oktober hinein. Die kleine, horstig wachsende Staude fügt einem herbstlichen Garten einen unerwarteten Farbtupfer hinzu. In einem milden Herbst blüht sie bis in den November. Erst nach der Blüte erscheinen ihre dekorativ gefleckten, efeuähnlichen Blätter. Der botanische Artenname hederifolium bedeutet so viel wie efeublättrig. Auf der dunkelgrünen Blattfläche zeigt sich ein symmetrisches Muster, das der herzförmigen Blattform eine markante Struktur gibt. Das Blattwerk ist wintergrün und bildet als Laubpolster einen sehenswerten Gartenschmuck im Winter. Die zierliche Blattschmuckstaude erreicht eine Höhe von zehn Zentimeter. Mit der Zeit bedeckt (bot.) Cyclamen hederifolium größere Flächen zwischen 20 und 30 cm im Durchmesser. Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und wächst dort in lichten Wäldern oder zwischen Felsen. Sie stellt eine eigene Pflanzenart in der Gattung der Alpenveilchen (Cyclamen) und gehört in die Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Das Herbst-Alpenveilchen wächst gerne im Halbschatten und bildet im Herbst und Winter unter Bäumen und Sträuchern einen dekorativen Laubteppich. Die ausdauernde Staude vermehrt sich bereitwillig und bedeckt nach einiger Zeit mit ihrem ornamentalen Laub große Flächen.
Die langlebige Pflanze nimmt ihren kompletten Wasser- und Energiebedarf für die Blüten aus dem Speichergewebe der Knollen. Bei einem jungen Herbst-Alpenveilchen hat das überlebenswichtige Speicherorgan eine Breite von fünf Zentimetern und eine Höhe von zwei Zentimetern. Die anfänglich kleinen, rundlichen Knollen wachsen im Laufe der Jahre zu gewaltigen flachen Scheiben heran. Sie erreichen einen Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern. Mitte bis Ende August wachsen feine Blütenstängel aus dem Rhizom. An ihrer Spitze sitzt jeweils eine Blütenknospe. Aufgeblüht leuchten die Kronblätter in Rosatönen. Ihre Basis zeichnet ein dunkler Fleck aus. Der exotische Reiz von Cyclamen hederifolium rührt von den zurückgeschlagenen Kronblättern her. Sie umschließen einen fünfeckigen, purpurfarbenen Schlund. Erst nach der Blüte erscheinen die dekorativen Blätter. Ihre Form ist variabel und reicht von efeuähnlich gezackt bis herzförmig mit einem glatten Blattrand. Die Blattoberseite schmückt ein silbriges Muster mit zahlreichen Zacken oder Linien. Die Blattunterseite bleibt monochrom grün. Das Laub bildet bodennah eine dichte Blattrosette, die sich mit der Zeit zu einem dichten Teppich ausweitet. Die Blätter sind gut frostbeständig. Bei großer Kälte werden sie weich, straffen sich wieder, wenn es milder wird. Erst zum Frühlingsbeginn ziehen die Blätter ein.
Das Herbst-Alpenveilchen sät sich selbst aus, wenn aus den befruchteten Blüten Samenkapseln ausreifen. Mit einer ausgeklügelten Strategie sorgt die Staude für die Expansion ihrer Samen. Bei den befruchteten Blüten ringeln sich die Blütenstängel spiralförmig zusammen und bohren die Fruchtkapseln in den umgebenden Boden. Während des Sommers bleibt die Knolle unangetastet im Boden und lagert während dieser Zeit Nährstoffe und Wasser ein. Der optimale Lebensbereich für die schöne Blattschmuckstaude liegt in einem halbschattigen, geschützten Bereich. Sie verträgt sonnige Lagen in einem Steingarten, denn die Intensität der Sonnenwärme ist im Herbst deutlich geringer als im Hochsommer. Das Herbst-Alpenveilchen siedelt gerne auf einem durchlässigen, humosen Gartenboden. Ein schwerer Boden oder ein zu Staunässe neigendes Substrat lässt sich mit Sand erfolgreich auflockern. Während der Ruhezeit im Sommer achtet der Gärtner auf einen gleichmäßig feuchten, jedoch nicht nassen Boden. Das Herbst-Alpenveilchen ist winterhart und verträgt Temperaturen im zweistelligen Minusbereich.