Und ein phänomenaler Blickfang in jedem Garten. Die Stacheldrahtrose hält den Rekord der Wehrhaftigkeit unter den Rosengewächsen. Zarte weiße schalenförmige Blüten im zeitigen Frühjahr, kugelige orange Hagebutten im Sommer und lange aufrechte Zweige mit unzähligen leuchtend roten Dornen. Rosa omeiensis var. pteracantha zählt zur Familie der Seidenrosen und stammt ursprünglich aus China. Beheimatet ist sie dort in den Hochlagen bis zu viertausend Metern. Das erklärt ihre gute Winterhärte in unseren Breitengraden. Diese Strauchrose braucht viel Raum, um ihre ganze Pracht zu entfalten. Sie wird bis zu vier Meter hoch. Ihre sparrigen langen Zweige strotzen vor Vitalität und schieben sich unermüdlich nach oben. Ab Mai öffnen sich die lieblichen weißen Blüten. Mit vier statt fünf Blütenblättern unterscheidet sich die Blütenpracht von allen anderen ungefüllt blühenden Rosenarten. Sanfter fruchtiger Duft erfüllt den Garten und die auffällig gelben Staubgefäße locken allerlei Insekten wie Hummeln, Bienen und Schmetterlinge an.
Nach der Blüte entwickeln sich im frühen Sommer rundliche Hagebutten in einem sanften Rot. Heimische Vögel nehmen dieses Nahrungsangebot mit Vorliebe an. Namensgebend für die Stacheldrahtrose und einzigartig sind die mächtigen blutroten Stacheln, die sich wie kleine Flügel an den Trieben dicht an dicht aneinanderreihen. Zu Beginn des Austriebs im Frühjahr zeigen die Dornen eine feine Transparenz und glänzen im Licht und in der Sonne. Mit der Zeit färbt sich das Rot dunkler und nimmt einen warmen Braunton an. Die auffälligen Dornen bilden einen dekorativen Kontrast zum filigran gefiederten hellen Blattwerk dieser Rose. Mit Beginn des Spätsommers färbt sich das Laub gelblich-rot und bringt zusammen mit den Hagebutten bunte Farbtupfer in trübere Herbsttage. Der beste Standort für Rosa omeiensis var. pteracantha ist in der vollen Sonne. Dort entwickelt sie ihre ganze Pracht. Auch im Halbschatten kommt sie gut zurecht. An den Boden stellt sie keine besonderen Ansprüche. Sie bevorzugt ihn humos und nicht zu nass. Die schöne Pflanze lässt sich ganzjährig an frostfreien Tagen in den Boden setzen. Ein ausreichend großes Pflanzloch, behutsames Einkürzen und nachhaltiges Wässern der Wurzeln erleichtern der Pflanze das Anwachsen. Die Stacheldrahtrose dankt es dem Gärtner mit robustem und beeindruckendem Wachstum. Sie verlangt dem Gärtner geringe Mühen ab und benötigt nahezu keine Pflege. Gelegentliche Wassergaben in längeren Trockenzeiten reichen aus. Im späten Herbst empfiehlt sich ein mutiger Rückschnitt, denn die leuchtend roten Dornen wachsen im Frühjahr an den neuen frischen Trieben. Ihre Extravaganz wirkt als Solitär am ausdrucksvollsten. Die überhängenden Zweige der Stacheldrahtrose erobern den angebotenen Raum und füllen ihn formvollendet. Mit den wehrhaften Dornen eignet sie sich für dichte und undurchdringliche Hecken. Für ungebetene Gäste gibt es da kein Durchkommen. Zusammen mit anderen Wildgehölzen ist sie gleichzeitig ein bunter Sichtschutz und Heimat für Vögel und Insekten. In großen Steintrögen entwickelt sich Rosa omeiensis var. pteracantha zu einem ungewöhnlichen Schmuckstück. Dafür bieten sich große Terrassen, Teichränder und weiträumige Vorgärten an.