Mit ihren riesigen Blättern ist diese Staude ein Blickfang in jedem Garten. Hierzulande findet die Pflanze mit ihrem herrlichen Laub mehr und mehr Liebhaber. Ursprünglich ist das Tafelblatt in feuchten Tälern und Hangwäldern Nordchinas und Nordkoreas beheimatet. Zu Recht trägt (bot.) Astilboides tabularis seinen Namen. Denn seine Blätter zeigen sich auf einem imposanten Durchmesser von bis zu 90 Zentimetern! Wie große grüne Schirme ragen sie an aufrecht stehenden Stängeln empor und erreichen eine Höhe von 70 bis 100 Zentimetern. Die Staude ist manchem Gärtner unter dem alten Namen Rodgersia tabularis oder Schildblatt bekannt.
Das Blatt ist das Charakteristikum der eindrucksvollen Staude. Die Blattoberseite ist rau, behaart und am Blattrand mit Kerben durchzogen. Eng stehen die Blätter beieinander und überlappen sich teilweise. So bildet Astilboides tabularis ein dichtes Blätterdach in frischem Grün! Interessant sind die Blüten, die sich im Juni zeigen. Trotz ihrer geringen Größe und der unscheinbaren Farbe, die sich weiß mit einem Stich ins Grüne zeigt, fallen sie auf. Denn sie stehen an langen, dünnen Stängeln und scheinen über dem grünen Blättermeer zu schweben. Ein Anblick wie tropische Schmetterlinge! Nach der Blüte entfernt der Gärtner im Juli die verblühten Rispen. Die Blattschmuckstaude aus der Familie der Steinbrechgewächse ist pflegeleicht. Jedoch stellt sie konkrete Ansprüche an ihren Standort, damit sie sich in hiesigen Gärten zu Hause fühlt. Das Tafelblatt steht bevorzugt an einem halbschattig bis absonnigen Ort. Die Pflanze hat einen großen Humus- und Nährstoffbedarf. Der Boden ist idealerweise feucht-kühl, durchlässig und leicht sauer. Ein pH-Wert von 5,5 bis 6,9 ist ideal. Stehende Nässe mag das Tafelblatt genauso wenig wie trockene Böden. Die attraktive Staude ist winterhart und verträgt Temperaturen bis zu -28°C. Das Tafelblatt wirft sein Laub im Herbst ab und treibt im Folgejahr spät erneut aus.
Die Staude wächst buschig, breit ausladend und benötigt viel Platz. Eine Pflanze bedeckt mehr als einen Quadratmeter. Um seine imposante Größe zu erreichen, benötigt das Tafelblatt mehrere Jahre. Es zeigt sich standorttreu und will am gewählten Platz verbleiben. Ein Umpflanzen ist nicht zu empfehlen. Zu starke, direkte Sonnenstrahlen führen zum Verbrennen der Blätter! Das Tafelblatt darf zu keiner Zeit austrocknen. Regelmäßiges Gießen ist wichtig, wenn der Boden nicht genug Feuchte bietet. Es gibt heikle Ecken im Garten, in denen die wenigsten Pflanzen gerne wachsen. Solche Plätze bieten Astilboides tabularis eine ideale Heimat. Gehölzränder oder Ränder von stehenden oder fließenden Gewässern bieten sich an. Als Solitärpflanze zieht das Tafelblatt alle Blicke auf sich. Kleine Gruppen von drei Exemplaren dieser schönen Staude begrünen große halbschattige Bereiche und verhelfen ihnen zu einer vitalen Optik. Das Tafelblatt freut sich über die Gesellschaft anderer Pflanzen, die ähnliche Standortansprüche stellen. Elfenblumen, der Japanischen Straußenfarn, Goldschuppenfarn, Waldfrauenfarn oder andere Farnarten wirken neben dem Tafelblatt hervorragend.