Diese Staude besticht vor allem durch ihren kräftigen Wuchs und die ungewöhnliche Blattform. Das große, rundliche, mantelförmige Blatt ist Grundlage geheimnisvoller Geschichten. Es gab der Pflanze ihren poetischen Namen, der an den wallenden Mantel der Jungfrau Maria erinnern soll: Großblättriger Frauenmantel. Früher glaubten die Menschen, die Tropfen, die sich auf der Blattoberfläche dekorativ absetzen, seien flüssiges Gold. Alchemisten sammelten die Tropfen im Morgengrauen. Vergebens versuchten sie, daraus echtes Gold zu gewinnen. Auch ohne Gold gehört die winterharte Staude zu den wertvollsten Gartenpflanzen.
Die Staude wächst bis zu 40 Zentimeter hoch und kissenartig. Ihre Blätter sind rundlich, graugrün und am Rande gezähnt. Kleine Härchen auf der Blattoberfläche halten die Wassertropfen fest, die sich über Nacht absetzen. Im Sommer ist in den Morgenstunden zu beobachten, wie Insekten diese Tropfen als Tränke nutzen. Die kleinen, doldenförmigen Blüten duften nicht, sind von gelblich-grüner Farbe und einzeln eher unscheinbar. Insgesamt wirken sie wie ein schöner Schleier, der über dem Teppich aus grünen Blättern schwebt. Die robuste Pflanze stellt keine besonderen Ansprüche an Standort und Pflege. Ursprünglich ist der Großblättrige Frauenmantel in den höheren Lagen Osteuropas, den Karpaten und im Kaukasus verbreitet. Daher ist er in unseren Breiten winterhart und für den heimischen Garten bestens geeignet. Normale und gut durchlässige Gartenerde, die keine Staunässe zulässt, genügt als Boden. Die Pflanze fühlt sich am wohlsten in sonnigen bis halbschattigen Lagen. Ein Rückschnitt nach der Blüte ist von Vorteil, weil sich die Staude stark aussät.
Der Großblättrige Frauenmantel bietet sich für das schnelle Begrünen großer Flächen an. Dafür bieten sich Gehölzränder, kahle Flächen im Garten oder Freiflächen am Grundstücksrand an. Wichtig ist, dass die Pflanze nicht austrocknet. In trockenen Sommern benötigt der Großblättrige Frauenmantel regelmäßige Wassergaben. Die Polster mit den gelblich grünen Blüten fügen sich harmonisch in die Umgebung ein. Gern ist der Großblättrige Frauenmantel als Grabschmuck gesehen. Zusammen mit Ziergräsern und Farnen lockert diese Pflanze große Freiflächen auf. Es entsteht ein interessantes Ensemble, in dem die unterschiedlichsten Nuancen von Grün miteinander harmonieren. Einen schönen Kontrast bildet der Großblättrige Frauenmantel neben kräftig bunten Blüten. Dazu zählen Rosen oder Rittersporn. Der Großblättrige Frauenmantel ist in der Volksheilkunde vor allem zum Lindern von Frauenbeschwerden bekannt. Als Schnittblumen sind die Blüten ein zauberhaftes Element romantischer Blumensträuße. Sie harmonieren mit Rosen, Glockenblumen und bunten Sommerblumen.