Der Herbstenzian bringt den Zauber alpiner Matten und Almen in den eigenen Garten. Robust und anspruchslos setzt (bot.) Gentiana sino-ornata farbliche Glanzpunkte in der herbstlichen Vegetation. Leuchtend blau recken sich die attraktiven Blütenkelche von September bis in den Oktober aus dem satten Blattgrün. Die Staude ist nicht nur ein Klassiker in Steingärten, sondern findet auch in anderen Gartenanlagen ihren Platz und bringt dort ihre Reize zur Geltung. Der Herbstenzian ist auch als Chinesischer Schmuck-Enzian oder als Chinesischer Herbst-Enzian bekannt. Diese Pflanzenart zählt zur Gattung der Enziane (Gentiana) innerhalb der Familie der Enziangewächse (Gentianaceae). Gentiana sino-ornata stammt ursprünglich aus China, wo die Pflanzen in Hochgebirgslagen wild vorkommen. Dort entdeckte der schottische Botaniker George Forrest den Herbstenzian Anfang des 20. Jahrhunderts. Seit 1918 blüht sie in den europäischen Gärten. Sie liebt hohe Luftfeuchtigkeit und gedeiht am besten auf frischen, humosen und durchlässigen Böden, die keine Staunässe zulassen. Im Garten bevorzugen diese Pflanzen die Bereiche in Steinanlagen. Stark sonnenexponierte Südlagen bekommen dem Herbstenzian nicht, er zieht den absonnigen Bereich vor. An heißen Sommertagen tut dem Chinesischen Schmuck-Enzian eine abendliche kalkfreie Wassergabe gut. Zum Gießen eignet sich Regenwasser besser als Leitungswasser.
Der Herbstenzian eignet sich gut als robuster Bodendecker, da er schöne Polster und ausgedehnte Pflanzenteppiche bildet. Durch seine grünen Blätter und den blauen Blütenkelchen, bringt er zudem Farbe in den Herbstgarten. Pflanzungen in kleinen Gruppen von bis zu zehn Pflanzen haben sich bewährt. Auch als Trogbepflanzung macht Gentiana sino-ornata eine gute Figur und bringt echte Alpenromantik auf Balkon oder Terrasse. Bei der Pflanzung im Beet, sorgt ein Pflanzabstand von 20 Zentimeter dafür, dass die Blätter und Triebe des Herbstenzians genug Platz haben. Jedes einzelne Pflänzchen hat ausreichenden Freiraum zur Ausbreitung. Der Chinesische Schmuck-Enzian wächst kriechend in die Fläche. Über ihre kriechenden Triebe findet auch die Vermehrung statt. Im Laufe des Jahres bilden sich an den Trieben Adoptivpflanzen aus. Wird der Pflanzenteppich insgesamt zu groß, lässt er sich ohne großen Aufwand teilen und umpflanzen.
Die Ansprüche von Gentiana sino-ornata an Lage und Boden ähneln denen von Rhododendron und Erika. Diese Pflanzen lieben ebenfalls sauren, feuchten Boden ohne Staunässe und kommen normalerweise gut durch unsere mitteleuropäischen Winter. An geeigneten Standorten im Garten lässt sich der Herbstenzian kombiniert pflanzen. Beliebte Standorte für den Chinesischen Schmuck-Enzian sind dafür der Heidegarten oder das Moorbeet. Optisch harmoniert die blaue Blüte vom Herbstenzian reizvoll mit den Farben der spätblühenden Erika. Nach einer guten Auswahl des Standorts ermöglicht sich mit dem Herbstenzian eine kreative Gestaltung des Gartens.