Mit dem elegant überhängenden Wuchs, der an idealen Standorten eine Maximalhöhe von 2,5 Metern erreichen kann, ragt dieses Süßgras innerhalb kürzester Zeit majestätisch über Köpfe, Mauern und viele Stauden und Sträucher hinweg. Chinaschilf 'Malepartus' stellt jedoch nicht nur aufgrund seines Wuchses eine ganz bemerkenswerte Pflanze dar. Sie gilt mit ihren flauschigen Blütenfahnen, die selbst im Winter noch überaus reizvoll unter sanften Schneeflocken hervorschimmern, auch als die schönste rotblühende Chinaschilf-Sorte. 'Malepartus' leuchtet förmlich mit einen roten Blüten, die einen silbrigen Schimmern aufweisen. Darüber hinaus besticht Miscanthus sinensis 'Malepartus' mit seiner großartigen Herbstfärbung.
Ostasiatische Flora hält Einzug in Europa
Dieser beeindruckende Vertreter aus der Familie der Süßgrasgewächse ist nun schon seit vielen Jahren in den Breiten Europas bekannt und wird gern zur optischen Aufwertung von Gärten und Parkanlagen, sowie als Sichtschutz herangezogen. Dem deutschen Botaniker Ernst Pagels ist es zu verdanken, dass dieses mehrjährige Gewächs, das die botanische Bezeichnung Miscanthus sinensis 'Malepartus' trägt, im Jahre 1983 erfolgreich kultiviert wurde und seitdem die Grünflächen der Welt schmückt. Seinen Ursprung findet es in Ostasien, wo es am liebsten an feuchten Standorten wie weiten Ebenen und ebenso an Hängen wächst und gedeiht. Da es in europäischen Breiten etwa ähnliche klimatische Verhältnisse vorfindet wie in seiner Heimat, kommt es recht gut zurecht. Es übersteht sogar mit Leichtigkeit harte Winter, denn es verträgt Temperaturen bis zu -22 °C.
Mächtig wie ein Riese und dennoch elegant wie eine Königin
Bereits nach einigen Wochen hat dieses Süßgras einen ansehnlichen Wuchs angenommen. Mit der Zeit erreicht es eine durchschnittliche Wuchshöhe von 1,8 bis 2 Metern. Unter idealen Voraussetzungen wird es sogar bis zu 2,5 Meter hoch und überthront damit einige andere Gewächse im Garten. Während die Wuchsgeschwindigkeit als schnell bezeichnet werden kann und dieses Süßgras einen starken Hang zur Größe hat, wirkt sein Wuchs insgesamt dichtbuschig und auf elegante Art und Weise leicht überhängend. Die mittleren Halme stehen straff aufrecht. Die seitlichen Triebe bilden mit ihren vielen Blättern einen hübschen Bogen nach außen. Obwohl der Wuchs relativ locker wirkt, ist er kompakt und lässt neugierige Blicke und Wind kaum bis gar nicht hindurch. Daher eignet sich 'Malepartus' als Wind- und Sichtschutzhecke ideal.
An der Oberfläche geht es graziös vor sich, im Untergrund hingegen erobert sich das Wurzelwerk heimlich sein Revier. Die horstigen Wurzeln sind im Durchmesser circa 2 Zentimeter dick, kräftig und ragen manchmal bis zu 2,5 Meter in die Tiefe. Aus der Arbeit der Wurzeln gehen an der Oberfläche schließlich die festen und unverzweigten Halme hervor. Sie werden bis zu einem Zentimeter dick und weisen leicht behaarte Knoten auf. Jeder Halm besitzt zudem in seiner Mitte eine weiße Linie. Mit der Zeit nehmen die zuerst grünen Halme eine braune Farbe an.
Zierender und sich farblich verändernder Blattschmuck
An den volumenreichen Stängeln der Pflanze befinden sich in einer wechselständigen Anordnung die Blätter. Einen grundständigen Blattschopf gibt es nicht. Die Form der Blätter kann als linealisch, riemen- bis bandförmig bezeichnet werden. An ihrem Ende sind sie zugespitzt und ihr Rand ist scharfkantig und glatt. Jedes einzelne Blatt kann bis zu 160 Zentimeter lang und bis zu 2 Zentimeter breit werden. Je länger ein Blatt dabei ist, desto mehr hängt es an den stabilen Halmen über und formt einen leichten dekorativen Bogen.
Durch die anfangs aufrechte Blattstellung ist dem Blattwerk ein maximaler Lichteinfang möglich und es entwickelt dadurch seine sattgrüne Farbe. In der Mitte besitzen die Blätter einen feinen weißen Streifen, der das Gesamtbild fantastisch aufwertet und der ein wenig hervorsteht. Da das Chinaschilf 'Malepartus' sommergrün ist, verfärben sich die Blätter zum Ende des Sommers allmählich. Sie weisen im Herbst dann eine rotbraune Farbe auf und setzen damit herrliche Effekte im Garten. Zum Winter hin hellt sich das Blatt dann mehr und mehr auf, bis es sandfarbend wirkt. Dabei trocknet es langsam aus. Selbst so zeigt es noch im Winter seinen besonderen Charme. Morgens im Raureif sieht es majestätisch aus. In den Wurzeln sind die Nährstoffe sicher eingelagert und kann das Gras dann im Frühjahr mit neuer Kraft seinen Glanz entfalten.
Von der Sonne im Hochsommer zum Strahlen gebracht
Während andere Süßgräser viel Wärme für eine Blüte benötigen, blüht dieses Exemplar verlässlich selbst in kühlen Sommern. Zudem gilt die frühe Blüte als das Markenzeichen diese Sorte. Etwa ab Juli bilden sich bereits die Blüten heraus. Sie befinden sich an unverzweigten und beblätterten Blütenstängeln und liegen engständig beieinander. Dabei ragen sie maximal 2,5 Meter hoch. Meistens stehen sie aufrecht, doch manchmal können sie dezent überhängen. An den einzelnen Rispen stehen viele kleine Ährchen an ungleich langen Stielen in paarweiser Anordnung. Die winzigen Ährchen sind filzig behaart und sie werden von Kallushärchen überragt.
Wirklich berauschend ist die Blütenfarbe des Chinaschilfs 'Malepartus'. Sie liegt zwischen einem Rot- und einem Kupferton. Nach der Blüte ab Ende September passen sich die Stängel an die rötliche Farbe der Blütenstände an. Hinzu kommt der schimmernde silbrigweiße Flaum, der die Pflanze zu einem wahren Blickfang macht. Herrlich wirken die Blütenstände im Winter, daher sollten sie stehengelassen nicht nicht zurückgestutzt werden. Wenn im Winter Reif und Schnee die Blütenwedel überziehen, ergibt sich ein zauberhaftes Gesamtbild, dass die Herzen der Betrachter auf magische Art und Weise erwärmt. Um die Schönheit ebenso in den heimischen 4 Wänden genießen zu können, bietet es sich an, die mit Blüten besetzten Halme abzuschneiden und zu einem Strauß zusammenzubinden.
Sonnenverwöhntes und anpassungsfähiges Süßgras
Mit seinem anpassungsfähigen und anspruchslosen Wesen gibt sich das Chinaschilf 'Malepartus' mit vielen Standorten zufrieden. Es gibt jedoch einem sonnigen und warmen Standort eindeutig den Vorzug. Dieser muss nicht geschützt stehen, da die Halme dieser Pflanze stabil sind und starkem Wind standhalten. Kommt es im Sommer zu langen Hitzeperioden, so schaden diese dem Wuchs und Erscheinungsbild nicht, denn die Pflanze kommt gut damit zurecht. Wenn diesem Exemplar kein Standort unter der direkten Sonne zur Verfügung gestellt werden kann, so kann ein halbschattiger Platz gewählt werden. Wichtig ist grundsätzlich, dass das Gewächs mindestens 4 Stunden am Tag unter den Strahlen der Sonne stehen darf. Ein schattiger Standort eignet sich somit nicht.
Auf die Frage wie dieses Ziergras am besten zur Geltung kommt, gibt es viele Antworten. Es eignet sich für verschiedene Zwecke und kann sowohl in Einzelstellung als auch in kleinen Gruppen ansehnlich wirken. Wird es ins Freiland gepflanzt, sorgt es dort durch seine atemberaubende Größe für Aufsehen. Doch ebenso an einem Teich oder einer Uferböschung eines Flusses verfehlt es seine Wirkung nicht. Darüber hinaus eignet es sich für den Hintergrund großer Staudenbeete, als Solitär für Steingärten, als Sichtschutz und Windschutz für eine Terrasse oder in einem Kübel für einen Balkon. Ferner wird es gern zur Auflockerung von öffentlichen Grünanlagen verwendet.
Die Fähigkeit des Chinaschilfs 'Malepartus' sich an seine Umgebung anzupassen, kann bei der Wahl des richtigen Bodens genutzt werden. Der Boden sollte am besten locker und gut durchlässig sein. Solch ein Boden vermeidet die Entstehung von Staunässe an den Wurzeln dieses Ziergrases. Übermäßige Nässe verträgt diese Pflanze nicht gut. Stattdessen kommt ihr eine trockene bis frische Erde zugute. Im Idealfall ist diese nährstoffreich, humos, sandig bis lehmig sowie mäßig sauer bis alkalisch. Sogar einen gewissen Anteil an Kalk verträgt dieses Süßgras.
Ein wahrer Schatz für jeden Gärtner
Wenn es an das Anpflanzen und Vermehren von Miscanthus sinensis 'Malepartus' geht, sollte grundsätzlich daran gedacht werden, dass bei einer Gruppenpflanzung zwischen den einzelnen Exemplaren auf einen Abstand von mindestens 1,5 Metern geachtet wird, damit jede einzelne Pflanze voll zur Geltung kommt und sie sich in ihrem Wuchs nicht gegenseitig einschränken. Das Vermehren erfolgt durch das Teilen einer Pflanze. Die einzelnen Pflanzenteile werden dann einfach an einen anderen Platz tief in die Erde gepflanzt. Das Pflanzen sollte vorzugsweise im Frühjahr erfolgen.
Ist das Chinaschilf 'Malepartus' erst einmal gepflanzt worden, so sollte es in den nächsten Wochen gut gegossen werden, damit sich ausreichend neue Wurzeln ausbilden können. Während das Gießen bei Jungpflanzen notwendig ist, ist es bei älteren Exemplaren weniger erforderlich. Lediglich bei langanhaltenden Trockenperioden müssen diese noch mit Wasser versorgt werden. Bei der Pflege gilt es weiterhin zu beachten, dass im Herbst kein Rückschnitt vorgenommen wird. Die Pflanze wirkt mit ihren Blütenständen im Winter äußerst dekorativ und ein Rückschnitt im Herbst könnte außerdem zu Frostschäden und Fäulnis führen. Im Frühjahr vor dem Austrieb ist hingegen die beste Zeit, um die Halme zurückzuschneiden. Dies geschieht indem die Halme etwa 10 Zentimeter über dem Boden abgeschnitten werden. Zuletzt ist es noch empfehlenswert, die Pflanze zum Winter locker zusammenzubinden um so eine gute Stabilität gegen Sturm und Schneelast zu bekommen. Den Wurzelbereich schützt man, indem Reisig, Laub, Mulch oder ähnliches den Boden um die Pflanze herum bedeckt. Nur bei einer Kübelhaltung sollte dieser einen Winterschutz bekommen. So kann der Kübel mit Jute, Vlies oder sogar Luftpolsterfolie eingewickelt werden.
Als unbeschreiblich elegant wirkendes Ziergras, das eine enorme Größe annehmen kann, setzt das Chinaschilf 'Malepartus' aufregende Akzente im Garten, in einer Parkanlage, an einem Teichrand oder vor einer Terrasse. Im Sommer sorgen die linealischen und mit jeweils einer weißen Linie versehenen Blätter zusammen mit den roten Blüten und deren silbrigen Schimmer für einen unvergleichlichen Blickfang. Im Herbst leuchten die Blätter in ihrem Kupferrot und im Winter schimmern die silbrigweißen Blütenfahnen unter zarten Schneehauben und Raureif imposant hervor. Somit stellt dieses pflegeleichte Gewächs das ganze Jahr über einen wahren Schatz für jeden Gärtner dar.