Die Fichte ist ein aufrecht wachsender, immergrüner Nadelbaum, der ein Alter von bis zu 600 Jahren erreicht. Von ihrem kerzengeraden Stamm verzweigen sich waagerechte Seitenäste. Ihre Wuchsform ist pyramidenartig mit weit ausladenden Zweigen, die in der Mitte leicht durchhängen. Das Gehölz wächst bis zu einer Höhe zwischen 30 und 50 Metern heran. Damit gehört es zu den größten einheimischen Bäumen in Europa. Die flachen Wurzeln der Fichte verankern sich weiträumig in den oberen Bodenschichten. In Deutschland stellt (bot.) Picea abies die am stärksten verbreitete Baumart dar. Dies ist vor allem der Forstwirtschaft geschuldet, die den schnellwüchsigen Baum wegen seines vielseitig einsetzbaren Holzes sehr stark angebaut hat. Je nachdem in welcher Klimaregion sie wächst, bildet die Fichte leicht unterschiedliche Wuchsformen aus. Ihre Nadeln sind vierkantig und dunkelgrün. Im Sommer bilden sich bis zu 10 cm lange violette Zapfen aus, die sich später rotbraun färben. Die Fichte ist pflegeleicht und stellt an ihren Standort keine besonderen Ansprüche. Sie gehört zur Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) und ist die einzige Fichtenart, die in Mitteleuropa heimisch ist. Natürlich wächst sie in den Alpen und in höheren Lagen der Mittelgebirge. Im Garten setzt sie als Solitär ihren malerischen, eleganten Wuchs am besten in Szene. Ihre Zweige reichen weit zum Boden, wenn seitliche, bedrängende Nachbarpflanzen fehlen. Als blickdichter, immergrüner Sichtschutz bewährt sie sich als Heckenpflanze an Grundstücksgrenzen.
Die Rinde der jungen Fichte ist kupferbraun und löst sich in kleinen, rundlichen Schuppen ab. Diese Eigenschaft brachte ihr den weiteren Namen Rotfichte ein. Zu den auffallendsten Merkmalen des Nadelbaumes gehört sein aufrechter Stamm, der eine durchlaufende Hauptachse bildet. Seine schöne, kegelförmige Kontur verdankt er diesem dominanten Gipfeltrieb und den untergeordneten Seitenästen. Diese wachsen waagerecht und richten sich an der Spitze auf, was dem Baum eine gewisse Eleganz gibt. Anfang Mai treiben frisch-grüne, weiche Jungnadeln aus, die im Sommer aushärten und sich dunkelgrün färben. Die Nadeln bleiben fünf bis zehn Jahre am Baum. Spiralförmig ordnen sich die Nadeln von Picea abies um die Triebe und bilden auf diese Weise eine dichte Nadelhülle. Sie bleiben mit einer Länge von etwa zwei Zentimetern relativ kurz. Die Fichte bildet erst ab einem Alter von 30 Jahren Blüten aus. Ihre Blütenzapfen wachsen nur alle drei Jahre im April und Mai an den vorjährigen Trieben. Die gelblichen männlichen sitzen vorwiegend in den Achseln von Nadeln. Die rötlichen weiblichen wachsen am Ende einer Zweigspitze im oberen Kronenbereich. Der Wind bestäubt die Blüten. Es dauert ein ganzes Jahr, bis die Samen in den Fichtenzapfen ausreifen. Diese erreichen eine Länge zwischen 10 und 15 cm bei einer Breite zwischen drei und vier Zentimetern. Ein gutes Erkennungsmerkmal für die Fichte sind ihre von den Zweigen hängenden Zapfen. Stehen die Zapfen aufrecht, handelt es sich bei dem Gehölz um eine Kiefer, mit der viele die Fichte verwechseln. Die anspruchslose Fichte ist angepasst an das europäische Klima in Höhenlagen von über 800 Metern und mit einem jährlichen Mindestniederschlag von 600 Millimetern. Sie stellt wenige Ansprüche an die Lichtmenge und kommt mit sonnigen und halbschattigen Standorten zurecht. Der optimale Boden für die Fichte ist feucht und durchlässig. Steht der Nadelbaum zu trocken, ist er anfällig für Schädlinge. Seine Toleranz an die Bodenqualität reicht von einem humosen Substrat bis zu einem steinig-sandigen Lehmboden, der pH-Wert liegt im sauren Bereich optimal.