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Ballenware richtig pflanzen


Wie bei fast jeder Pflanze ist eine richtige Standortwahl sehr wichtig. Sie entscheidet oft über Erfolg und Mißerfolg des Wachstums.

1.
Zunächst muss der zukünftige Standort richtig vorbereitet werden, optimalerweise gräbt man dafür den Boden frisch um oder fräst, um ihn aufzulockern. Sehen Sie aber bei sehr feuchtem Boden davon ab, denn in diesem Fall besteht die Gefahr einer Bodenverdichtung, die kaum eine Pflanze verträgt. Bereits vorhandene Verdichtungen müssen aufgebrochen werden.

Schwere Ton- und leichte Sandböden können mit einem Bodenhilfsstoff verbessert werden Bodenhilfsstoff.

Sofern vorhanden, kann 30 % Kompost zugesetzt werden (1/3 Kompost und 2/3 Gartenboden, beides sollte gut miteinander gemischt sein).

2.
Am besten werden die Pflanzen vor dem Einsetzen mit dem Ballen in Wasser gestellt, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Ist das nicht möglich, sollten die Pflanzen gut gewässert und später eingeschlemmt werden.

3.
Nun wird das Pflanzloch ausgehoben. Es sollte 1,5 mal so tief sein, wie der Wurzelballen lang ist und doppelt so breit wie er. So ist der Ballen später mit genügend frischem und lockerem Boden umgeben. Wie bereits angemerkt, darf der Boden des Loches nicht verdichtet sein.

4.
Füllen Sie für die Pflanzung das Loch soweit mit lockerer Erde auf, dass der Wurzelballen möglichst mit dem Oberboden abschließt. Bedeckt frischer Boden den Ballen bis zu 1 cm hoch, ist das auch völlig in Ordnung. Stellen Sie die Pflanze gerade in das Loch, knoten oder schneiden Sie dann das Ballentuch auf. Lösen Sie eine evtl. Stammumwicklung. Das Ballentuch kann im Pflanzlock verbleiben, es verrottet mit der Zeit. Nun schaufeln Sie den ggf. mit Kompost gemischten Aushub verteilt in das Loch und treten die Erde leicht an. Wenn Sie möchten, formen Sie einen Gießrand mit dem Oberboden - das ist im Frühjahr bei warmer und trockener Witterung wichtig. Gießen Sie danach Ihre frisch eingesetzte Ballenware.


5.
Sollte der Boden sehr trocken sein, füllen Sie das Loch nur zu ¾ auf. Schlemmen Sie es danach mit Wasser ein und geben dann den restlichen Boden darauf. Auch hier sollten Sie einen Gießrand formen.

Bei Pflanzungen im Herbst/Winter genügt normalerweise das einmalige Angießen beim Einpflanzen. Eine Ausnahme können immergrüne und wintergrüne Pflanzen darstellen (sie behalten im Winter alle bzw. einen Großteil der Blätter), denn sie verdunsten auch weiterhin Wasser. Bei trockener, sonniger Witterung (auch bei trockenem Wind) sollten diese Pflanzen ab und zu gegossen werden.

Es darf kein Dünger oder Stallmist mit ins Pflanzloch gegeben werden! Dies würde die Wurzeln verbrennen und dann kann sich die Pflanze nicht mehr ernähren.

6.
Für gerade Heckenpflanzungen (z. b. Eibe) ist es vorteilhaft, eine Schnur zu spannen. Dann wird das erste Loch wie beschrieben ausgehoben. Eine zweite Person stellt nun die erste Pflanze der zukünftigen Hecke hinein. Die erste Person hebt dann das zweite Loch aus und füllt mit dem Aushub das erste Loch. Auf diese Weise kann man recht schnell die Hecke pflanzen. Die erste Person ist dabei durch Augenmaß für die gerade Ausrichtung der Hecke verantwortlich.

In Einzelfällen kann es sinnvoll sein, einen Pflanzgraben auszuheben. Der Aushub kann natürlich auch bei dieser Methode mit Kompost oder Bodenhilfsstoffen gemischt werden.

Der Abstand bei Heckenpflanzen richtet sich nach Größe und Qualität der Pflanzen selbst und nicht zuletzt nach den persönlichen Wünschen. So wird z.B. gerne eine Pflanze mehr pro Meter gesetzt, wenn die Hecke sofort dicht sein soll. Eine schönere Hecke gibt es aber, wenn Sie nach unseren Empfehlungen pflanzen und lieber einmal mehr pro Jahr schneiden. (Link: Heckenschnitt)

Um ein schnelles Austrocknen des Bodens zu verhindern und die Pflanzen vor zu hoher Verdunstung zu schützen, empfiehlt es sich den Boden z. B. mit Mulch, Schredder oder auch Rasenschnitt zu beschatten. Ein schöner Nebeneffekt hierbei: Kleinstbodenlebewesen (Nützlinge) lieben beschatteten Boden, sie lockern ihn und fördern die Krümelbildung.

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