Die Rutenhirse 'Purple Tears' zeichnet sich durch zart glänzende, grüne, linear zugespitzte Blätter an Stängeln in Kombination mit zahlreichen filigranen, fluffig wirkenden Blütenständen aus. Bei dieser Sorte erinnern die Blüten tatsächlich ein wenig an violette Tränen. Mit ihrer einzigartigen Optik ist die Rutenhirse im Garten und Außenbereich vielseitig verwendbar. Sie ist robust, absolut winterfest, anpassungsfähig und pflegeleicht. Diese Rutenhirse passt in asiatisch inspirierte Gärten ebenso wie in naturnahe Gärten, Präriegärten, Heidegärten, Staudengärten und Steingärten oder in größere Pflanzgefäße für den Balkon und die Terrasse, wo sie Räume strukturieren kann. Der Erzählung nach hat der renommierte niederländische Landschaftsgärtner und Landschaftsarchitekt Piet Oudolf, der wichtige Standardwerke über Gartengestaltung in einem naturnahen Stil veröffentlicht hat, Panicum virgatum 'Purple Tears' bei einem Spaziergang im gelderländischen Dorf Hummelo in einem Garten entdeckt. Da er Gärten als Prozess versteht und Lila-, Purpur-, Braun- und Orangetöne für seine Entwürfe und Anlagen bevorzugt, muss seine Entdeckung einer Offenbarung gewesen sein. Vermutlich handelt es sich bei der Sorte 'Purple Tears' um eine Abart der preisgekrönten Sorte Panicum virgatum 'Shenandoah'. Anders als diese zeichnet sich die Rutenhirse 'Purple Tears' durch helleres grünes Laub aus, das die ganze Saison über seine Farbe behält. Besonders auffällig, anders und einzigartige sind zudem die violetten Blüten- beziehungsweise Samenstände, die anmutig von den Rispen herabhängen und sich bei jedem Lufthauch grazil bewegen. Die aparte Rutenhirse eignet sich gut für die Bepflanzung von Gehölzrändern und macht in der Vase ebenso eine gute Figur. Für nützliche Insekten und viele Vogelarten ist die Rutenhirse als Nahrungsquelle attraktiv.
Die mehrjährige, ganzjährig schöne Rutenhirse 'Purple Tears' benötigt einen frischen bis feuchten, sandigen bis lehmigen, nährstoffreichen Gartenboden, der gut durchlässig ist und keine Staunässe bildet. In zu schweren und zu feuchten Böden gelangt die Rutenhirse nur schwer zur Blüte. Zu stark sollte die Rutenhirse nicht gedüngt werden, denn das kann zum Umfallen der Rispenblüten führen. Sie bevorzugt einen vollsonnigen Standort, gedeiht aber auch in etwas beschatteten Gartenbereichen. Das ursprüngliche Herkunftsgebiet der Rutenhirse, die zur Familie der Süßgräser gehört, im Englischen als Switchgrass bezeichnet wird und als Staude des Jahres 2020 ausgezeichnet wurde, sind die weiten Ebenen und Prärien Nordamerikas, wo sie ein wichtiges Weidegras für Bisons ist und den Boden vor Erosion schützt. Inzwischen hat sie sich als Neophyt in vielen Gebieten Südamerikas, Asiens, Europas und Deutschlands verbreitet. Panicum virgatum 'Purple Tears' erreicht stattliche Wuchshöhen von 120 Zentimeter und wächst fast ebenso in die Breite. Mit ihrer besonderen Textur und vertikalen Ausrichtung setzt diese Rutenhirse in Gruppenpflanzungen besondere Akzente. An Böschungen und Hängen bietet sie nicht nur optische Reize, sondern kann für Stabilität im Gelände sorgen. Sie ist trockenheitsverträglich und kommt damit der Veränderung unseres Klimas entgegen. Rutenhirse, die wie Chinaschilf und Federborstengras zu den sogenannten Warm-Season-Gräsern gehört, treibt erst recht spät aus und erreicht ihren Höhepunkt von Hochsommer bis Spätherbst. Das Laub und die Blütenstände der Rutenhirse bleiben dafür im Wintert standfest und bieten unter einer Schneedecke einen faszinierenden Anblick. Die Rutenhirse 'Purple Tears' kann mit den genannten und weiteren Ziergräsern optisch ansprechend kombiniert werden. Mit hohen Präriestauden wie Prachtkerze, Indianernessel, Hohe Fetthenne, Blauraute, Prachtscharte und Sonnenhut bietet die Rutenhirse ebenfalls ein stimmungsvolles Bild. Im Frühjahr und Frühsommer sind Zierlauch, Veilchen, Tulpen, Schlüsselblumen, Vergissmeinnicht und Narzissen ideale Beetpartner.








