Die Rosenwurz ist eine niedrige, horstig wachsende Staude mit dickfleischigem Laub und gelben Blütenständen. Sie setzen sich aus zahlreichen sternförmigen Einzelblüten zusammen. Die oberirdischen Pflanzenteile bleiben mit einer Höhe zwischen 5 und 20 cm bei einer Breite zwischen 20 und 30 cm klein. Unterirdisch zeigt sich ein komplett anderes Bild. Die Pflanze bildet als Überdauerungsorgan einen knolligen, dicken Stamm aus, aus dem die oberirdischen Pflanzenteile sprießen. Das frisch angeschnittene Rhizom verbreitet einen rosenähnlichen Duft, der der Pflanze den Namen Rosenwurz einbrachte. In den nordischen Kulturen und in China ist der heilkräftige Effekt von (bot.) Rhodiola rosea seit Langem bekannt. Die Wurzel enthält Adaptogene, die sich als Heilmittel positiv bei Stress und Infektionen auswirken. Die fleischigen, wasserspeichernden Blätter der Staude erinnern an Wolfsmilchgewächse. Die robusten Pflanzen wachsen in den kühlen Bergregionen der Alpen sowie in den arktischen Landschaften Europas und Asiens. Die Rosenwurz stellt eine eigene Pflanzenart aus der Gattung Rhodiola in der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). In einem kalkarmen Steingartenbeet findet die winterharte Staude einen guten Platz im Garten. Die Pflanze ist spezialisiert auf Plätze in Felsspalten oder Schotterflächen. Die niedrige Rosenwurz setzt ihre Reize im Vordergrund einer Rabatte gut in Szene.
Mit einem ungewöhnlich kräftigen Rhizom überlebt die Rosenwurz in den eisigen Winterperioden kühler und arktischer Regionen. Bis zu zehn Zentimeter Dicke erreicht die Hauptwurzel. Mit der Zeit bildet sie ein dichtes Geflecht aus unterirdischen horizontalen und vertikalen Wurzeltrieben, die sich erneut vielfach verzweigen. Wurzeln in den oberen Bodenschichten weisen Schuppen auf, aus deren Achseln die aufrechten, oberirdischen Triebe wachsen. Die Ausmaße der Pflanzenteile, die über der Oberfläche wachsen bleiben weit hinter den unterirdischen zurück. An kurzen, fleischigen Stängeln stehen wechselständig angeordnete, eiförmige Blätter. Ihre Basis setzt direkt am Stängel an und ihre Blattränder sind grob gezähnt. Die blaugrünen Blätter zeigen sich bis zu vier Zentimeter lang. In den fleischigen Blattspreiten speichert Rhodiola rosea Wasser und sichert auf diese Weise ihr Überleben an trockensten Standorten. Im Mai entwickeln sich an den Triebspitzen doldenartige Blütenstände mit bis zu 70 Blütenknospen. Bis Juli zeigt sich das Farbschauspiel der Blüten. Die sternförmigen Kronblätter der weiblichen Blüten leuchten zuerst gelb, verfärben sich beim Verblühen rot-orange. Die männlichen Blüten sind leicht an ihrer Purpurfarbe erkennbar. Eine neue Farbwelt eröffnet sich mit den dekorativen Fruchtständen im Herbst. Reife Früchte erscheinen kräftig rot oder hellrot. Sie bilden einen auffallenden und dekorativen Kontrast zu dem graublauen Laub.
Die niedrige Staude ist an extreme Kälte angepasst und hierzulande winterhart. Karge und trockene Standorte schaden ihr nicht. Im Garten benötigt sie einen gut durchlässigen, mäßig nährstoffreichen Boden mit einem pH-Wert im leicht sauren Bereich. Auf kalkreichem Substrat entwickelt sich die Pflanze schlecht oder gar nicht. Sie wächst selbst auf trockenem Sandboden. Die ideale Pflanzzeit liegt im Frühjahr. Im Sommer bildet die Rosenwurz genügend Wurzeln aus, um den ersten Winter problemlos zu überstehen. Wichtig ist, den Boden tief zu lockern, damit die Pfahlwurzel schnell in große Tiefen vordringt. Der optimale Standort für die Rosenwurz liegt ganztägig in voller Sonne. Einmal eingewachsen, benötigt die horstige Staude wenig Pflege. Bei anhaltender Dürre im Sommer bewähren sich gelegentliche, mäßige Wassergaben. Ein aufwändiger Düngeplan ist für die genügsame Pflanze unnötig. Der Gärtner arbeitet im Frühjahr eine kleine Menge Kompost in den Boden ein.