Eigenschaften
- sehr große Pflanzenordnung
- bedeutender Nutzen als Kulturpflanzen und Nahrungsgrundlage
- landschaftsprägend
- besiedelt nahezu sämtliche Standorte
- weltumfassendes Vorkommen
Süßgrasartige
Ordnung Poales ab €3.30 kaufen- Beschreibung
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Die Ordnung der Süßgrasartigen (bot. Poales) gehört zu den Einkeimblättrigen Pflanzen in der Klasse der Bedecktsamer (Magnoliopsida). Nach neueren genetischen Untersuchungen zählen 16 Pflanzenfamilien zu den Poales. Mit circa 1000 Gattungen und rund 18.300 Arten ist diese Ordnung extrem groß.
Die Poales umfassen ein breites Spektrum an unterschiedlichen Pflanzen. Sie unterscheiden sich weniger morphologisch sondern speziell hinsichtlich ihrer Nutzungsformen. Zur Ordnung zählen die wichtigsten Nahrungsquellen des Menschen, namentlich die Getreide Reis, Mais, Weizen, Hafer, Roggen, Gerste und Hirse. Viele der Süßgrasartigen sind weltweit landschaftsprägend. Pflanzen wie der verholzende Bambus oder das Schilf dienen seit Jahrtausenden als Baumaterial. Die Pflanzen der Ordnung finden sich weltweit an verschiedenen Standorten.
Blatt
Die Merkmale der Blattformen aller Poales leiten sich von der Typusfamilie der Süßgräser (bot. Poaceae) ab. Sie unterteilen sich in Blattspreite und Blattscheide, die an den Knoten der Stängel sitzen und diese häufiger hälftig umfassen. Beinahe immer sind die Spreiten flach, länglich und laufen spitz zu. Auch erscheinen sie aufgerollt und eher lanzettlich.
Blüte
Die Süßgrasartigen bilden sich hauptsächlich windbestäubt aus. Dies erklärt die stark reduzierte Form der Blüten. Oft hängen die Staubbeutel aus den Blütenhüllblättern, damit der Wind die Pollen fortträgt. Da sich die Pollen so weniger gezielt übertragen, entwickeln die Pflanzen der Ordnung häufiger eine extrem große Menge von Blütenstaub.
Die unscheinbaren Einzelblüten stehen in verschiedenen Blütenständen zusammen. Diese sind häufiger als Ähren oder Rispen ausgebildet und kommen seltener traubig oder verzweigt vor.
Frucht
Vorwiegend bilden die Poales sogenannte Karyopsen aus, dies sind Schließfrüchte, die unter dem Namen Korn geläufiger sind. Diese Körnerfrüchte liegen in Spelzen genannten Scheinfrüchten. Dagegen bilden einige Pflanzen der Poales Beeren oder Steinfrüchte aus.
Wuchs
Die meisten Pflanzen der Poales wachsen grasartig mit dünnen Halmen. So heißen innerhalb der Ordnung die Stängel, die sich aus den verschiedenen Wurzelsystemen bilden. Meist wachsen sie aufrecht oder bogig in die Höhe und sind vielfach hohl. Einige Halme sind mit Mark gefüllt. Typischerweise sind sie durch sogenannte Nodi, knotenähnliche Gebilde, unterteilt.
Meist sind die Poales ausdauernd, existieren jedoch auch einjährig. In den meisten Fällen wachsen sie krautig und seltener kommen verholzende Gewächse innerhalb der Ordnung vor. Es gibt stark flachwachsende Pflanzen und solche, die baumgroß in die Höhe wachsen. Häufiger stehen die Süßgrasartigen in Horsten zusammen oder breiten sich rasenartig aus.
Standort
Poales wachsen an nahezu allen erdenklichen Standorten. Sie prägen Savannen, Steppen und Prärien. Im sogenannten Kulturgrasland sind sie die dominierenden Pflanzen. Auf diesen Weiden und Wiesen stehen sie häufiger monotypisch. Auch finden sich Süßgrasartige montan oder an Ufern und Küsten. Ebenso siedeln sie in Sumpf- und Moorgebieten.
Verbreitung
Die Gewächse der Süßgrasartigen finden sich weltweit verbreitet und wachsen in sämtlichen klimatischen Zonen außerhalb der arktischen Gebiete.
Nutzung
Die Süßgrasartigen sind eines der wichtigesten Grungnahrungsmittel der Menschheit. Die verschiedenen Getreide decken schätzungsweise die Hälfte des weltweiten Bedarfs. Zu Mehl verarbeitet, dienen die Körnerfrüchte als Grundlage der verschiedensten Speisen. Auch lassen sich Zucker, Stärke und Fette aus den Poales gewinnen.
Landwirtschaftlich dienen die Pflanzen als Viehfutter. Darüber hinaus finden sich einige Gewächse als Baumaterialien oder Werkstoffe. Bambus oder Schilf dienen seit Frühzeiten dem Hausbau.
Auch als Zierpflanzen stehen etliche Gattungsarten in Gärten und Parkanlagen und dienen beispielsweise als Rasen dem Gestalten von Freiflächen.