Die Nieswurz 'Green Dwarf' ist eine sehenswerte Pflanze. Unter den Hahnenfußgewächsen nimmt (bot.) Helleborus argutifolius 'Green Dwarf' eine besonders dekorative Stellung ein. Die flachen Querwurzeln stören andere Beetpflanzen nicht. Vielmehr beschränkt sich die Pflanze auf eine kleine Anbaufläche, notfalls sogar neben Rabatten, und bildet hier flache, grundständige Blätter aus. Lange vor den ersten Frühlingszwiebeln entfalten sich einfache Blütenblätter in weiß oder weißgrün. Die zwei- bis fünfsamigen Balgfrüchte überdauern die erste, frostfreie Frühlingszeit und hinterlassen lediglich ihren dunkelgrünen Blattteppich bis in den Herbst hinein. Dieser welkt, frischt jedoch im Winter sogar unter Frost- und Schneebedingungen bald wieder auf. Die dankbare Pflanze fühlt sich in der Nähe von Nadel- und Laubbäumen ebenso wohl wie unter und neben Obstgehölzen. Sie akzeptiert Sonne, mag allerdings lieber halbschattige Standorte, etwa auf kalkhaltigem und mullreichem Lehmboden. Düngen ist nicht nötig. Ebenso entfällt der Aufwand einer Bewässerung. Wichtig ist es allerdings, saure Böden gelegentlich zu kalken. In der Volksheilkunde haben vor allem die flachen Querwurzeln der Nieswurz lange Tradition. Diese wurden in früheren Zeiten getrocknet und als Niespulver gegen verschiedene Beschwerden verabreicht. Das hier enthaltene Gift befindet sich in allen Pflanzenteilen. Dekorativ ist die Pflanze durch ihre frühe Blüte und den langen Prozess des Blattgrüns vom Austreiben im späten Winter bis zum Welken im frühen Herbst.
Den Menschen eine Augenweide, dienen die bescheidenen Blüten von Helleborus argutifolius 'Green Dwarf' den geflügelten Gartenbesuchern als Nahrungsquelle. Im Innern der glatten, weißen bis weißgrünen Blütenblätter verbergen sich nahrhafte Pollen. Erste Schmetterlinge und Hummeln nehmen das frühe Nahrungsangebot gerne an. Wer den Nieswurz nicht mehr im Garten haben möchte, sollte ihn nicht achtlos im Wald auswildern. Denn das Pflänzchen ist nicht nur bescheiden in seinen Ansprüchen an Standorte, sondern lebenszäh auch im Wald nebenan. Die Vermehrung erfolgt ohne menschliche Pflege über die Querwurzeln, die sich kaum bis zum Ende verfolgen lassen. In Zeiten des Klimawandels beweist 'Green Dwarf' äußerste Anpassungsfähigkeit. In natürlicher Form findet sich die Pflanze in Höhenlagen von bis zu 1.000 Metern, ebenso in halbwegs trockenen Sumpflandschaften. Somit schmückt sie moderne Steingärten ebenso ausdauernd wie angelegte Beete oder Blumenkübel. Auch als Zimmerpflanze trotzt sie Wintertemperaturen und sommerlichen Raumbedingungen. Die Nieswurz 'Green Dwarf' schafft optisch den idealen Übergang zwischen der pflanzlichen Ruhephase und der sommerlichen Blütenfülle in Gärten und Landschaften. Sie ruht in jenen Jahreszeiten, in denen Frucht und Blüte anderer Pflanzen übersprühen. Dafür erstrahlt sie in Wochen des trüben Wetters und läutet somit unauffällig den Wechsel zur Gartensaison ein. Ihr Laub überdauert die zarten Blüten um Monate und kann bei der Herbstpflege einfach weggenommen werden.