Der deutsche Name der Hesperis matronalis lautet Gewöhnliche Nachtviole oder nur Nachtviole. Sie ist ein Kreuzblütengewächs und eine zweijährige bis kurzlebig krautig wachsende Pflanze. Namentlich wurde die Nachtviole bereits in Mitteleuropa im 17. Jahrhundert erwähnt. Damals wurde die gewöhnliche Nachtviole als Grundsubstanz zur Herstellung von Heilmitteln und Salben verarbeitet. Hauptsächlich war sie damals wegen ihrem einmaligen wohlriechenden Duft beliebt. Besonders am Abend und des Nachts verströmt die Nachtviole ihren Veilchenduft. Nachtfalter und Schwebefliegen fühlen sich von diesem Dufterlebnis angezogen. Heute verwendet man die Nachtviole noch selten in der Heilpflanzenkunde. Aber damals im 17. Jahrhundert konnte man sie als Allheilmittel nennen. Schweißtreibend und harntreibend, äußerliche Anwendungen bei Abzessen, getrunken bei Gallensteine, Nierensteinen. Die 'Hesperis matronalis' hatte eine große heilpflanzliche Wirkung zu dieser Zeit. Die Nachtviole findet sich in ganz Europa und zwar in bis zu 1200 m Höhen. Am wohlsten fühlt sich die Nachtviole in schattigen Gebüschen, Flussläufen und Böschungen.
Ihr Boden ist nährstoffreich, steiniger oder sandiger Boden und als Lehmboden mit einem satten Feuchtigkeitsgehalt. Die Wildpflanze kann eine Höhe bis 1 m erreichen. Der Geruch der Nachtviole nennt man auch "Mondscheindufter" mit einem betörenden Veilchenduft. Wenn man die Blüten pflücken möchte, sollte dies abends geschehen, weil sie da erst ihren intensiven Duft abgibt. Die Blüten können verzehrt werden, roh oder mit Zucker oder als schöne Dekoration zu einer süßen Nachspeise. Man sollte aber nicht zu große Mengen davon zu sich nehmen. Früher fand man die Nachtviole in Bauerngärten, neben Goldack oder Nelken. Das ergab ein Dufterlebnis, das man nie vergisst. Man nannte sie eine Bauerngartenstaude und bildete einen faszinierenden Kontrast mit den Stockrosen. Auch in einem Kräutergarten findet sich die 'Hesperis matronalis', nicht nur wegen dem Würzmittel zu Salaten, sondern immer noch wegen ihrer besonderen Heilkraft und ihrem süßen Duft. Die Nachtviole ist winterhart. Während der Blütezeit kann man die Blüten trocknen und in einer Duftschale dekorieren. Das duftet nicht nur besonders gut, sondern sieht wegen der feinen und zarten Farbe sehr gelungen aus.
Ein opulenter Duft kann aus einer Gartenecke verströmen, denn in diesem Bereich fühlt sich die Pflanze ebenso wohl. Wer sich einen Blumenstrauß schneiden möchte und in eine Vase stellt, hat diesen berauschenden Duft der Nachtviole (bot. 'Hesperis matronalis') in seinen Räumlichkeiten. Wohl fühlt sich die Nachtviole bei Sträuchern und bei Laubbäumen. Ein dekoratives und herrlich duftendes Kleinod, so kann man die Nachtviole nennen.