Mispeln stammen ursprünglich aus dem Vorderen Orient. Sie gehören zu den Kernobstgewächsen. Die Früchte reifen im Spätherbst. Erst nach den ersten Frösten ab November oder Dezember, sind die Früchte weich und genießbar. Der botanische Name Mespilus germanica weist darauf hin, dass die Früchte bei den Germanen sehr beliebt waren. Vor allem im Mittelalter war der Mispelbaum in Mitteleuropa weit verbreitet. Die Mispel 'Nottingham' ist eine beliebte Sorte aus England, wo die Mispel früher ebenfalls in Kultur stand. Heute ist die Mispel sehr selten geworden. Es handelt sich um einen kleinen Baum, der zwischen vier und sechs Meter hoch wird. Die Wuchsbreite der Mispel liegt bei drei bis vier Metern. Das Obstgehölz entwickelt eine breite Krone und ein tiefgehendes Wurzelwerk. Das Besondere an der veredelten Sorte 'Nottingham' sind ihre großen Früchte. Es sind die spätesten Früchte im Gartenjahr. Essbar sind die Mispeln nach der Frosteinwirkung im November oder Dezember oder nach einer längeren Lagerung. Dann eignen sich die Mispeln nach der Ablagerung der bitteren Gerbstoffe zum Sofortverzehr. Die Früchte dienen vielfach für die Weiterverarbeitung zu Gelee, Marmelade oder Obstbrand. Auch zu Fleischgerichten eigenen sich die aromatischen, säuerlich-würzigen Mispelfrüchte als Beilage und Aromalieferant. Die gelbbraunen Mispeln haben eine leicht filzige Schale. Sie sind breitrund und bis zu drei Zentimeter groß. Typisch für diese Mispel sind die abgeflachte Kugelform und die großen Kelchblätter.
Zur Blütezeit bietet die Mispel 'Nottingham' einen hinreißenden Anblick. Ab Mai präsentiert der Mispelbaum seine großen weißen Blüten. Diese sind mit einem Durchmesser von bis zu acht Zentimetern größer als viele andere Obstblüten. Die flachen Blüten bestehen aus fünf weißen Blütenblättern. Die Blütezeit dauert zwei bis drei Wochen. Zum Herbst entwickeln sich aus den Blüten die braun-gelben und filzigen Mispelfrüchte. Sie ähneln kleinen Äpfeln. Die grünen Blätter des Baumes sind breit-lanzettartig geformt. Sie werden bis zu zehn Zentimeter lang und färben sich im Herbst. In dieser Zeit nehmen sie leuchtende rotbraune Töne an. Die Mispel 'Nottingham' eignet sich aufgrund ihrer geringen Größe und ihres langsamen Wuchses auch für kleinere Gärten. Der Obstbaum ist ein markanter Solitär. Seit Jahrhunderten dient der verzweigte, buschartig wachsende Baum für Hecken und zur Einfriedung von Grundstücken. Die Mispel ist sommergrün und frosthart. Sie mag fruchtbare, durchlässige Böden und einen sonnigen bis halbschattigen Standort in windgeschützter Lage. Das Holz der Mispeln ist sehr hart und die Bäume können ein hohes Alter erreichen. Mespilus germanica 'Nottingham' ist ein wichtiges Vogelnährgehölz und lockt im Frühjahr Bienen und Hummeln an.