Die Hinoki-Scheinzypresse 'Chirimen', welche zuweilen auch als Chamaecyparis obtusa 'Sheriman' im Handel angeboten wird, zeichnet sich durch ihre bizarre und unregelmäßige Wuchsform aus. Ganz ohne Beschnitt hat die Scheinzypresse so schon den Charakter eines Bonsais, der sie für einen fernöstlich inspirierten Garten prädestiniert. Sie wächst aufrecht und erreicht Wuchshöhen von etwa einem Meter und Wuchsbreiten von 60 Zentimetern, jedoch nur partiell. Sie kann mit etwas gärtnerischem Geschick recht einfach zu einem Bonsai erzogen werden. Das gut schnittverträgliche Nadelgehölz mit seinen spitz zulaufenden, grün glänzenden, eng anliegenden, schuppig angeordneten, nahezu prähistorisch anmutenden Nadeln oder Blättern ist selbst an den dickeren Haupttrieben dicht benadelt. Werden die Spitzen von Chamaecyparis obtusa 'Chirimen' beschnitten, wird das Gehölz zur Verzweigung angeregt und es wird vieltriebiger. Das dichte Nadelkleid, das rund ums Jahr einen schönen Anblick im Garten bietet, verändert je nach Jahreszeit leicht seine Farbe und changiert zeitweise ins Bläuliche, dann wieder mehr in ein saftiges Grüne. Die Blüten und Zapfen, die ab April erscheinen, sind bei dieser außergewöhnlichen Scheinzypresse vollkommen unscheinbar. Die Hinoki-Scheinzypresse 'Chirimen' verfügt über eine ausgezeichnete Winterhärte bis mindestens -25°C. In schneereichen Gegenden ist sie jedoch schneedruckgefährdet. Die Zweige sollten deshalb im Winter besser mit einer Schnur zusammengebunden werden, die nach der Schneesaison wieder entfernt wird. Optimal ist für die kleinwüchsige Hinoki-Scheinzypresse, die im Jahr nur einen geringen Zuwachs von wenigen Zentimetern hat, eine etwas absonniger Standort, da es bei permanenter Sonneneinstrahlung zur Verbräunung der Nadeln kommen kann. Die Scheinzypresse benötigt einen frischen bis feuchten, kalkarmen, sehr gut durchlässigen, normalen und humosen Gartenboden. Sie hat einen mittleren Wasserbedarf. Der Boden sollte aber niemals ganz austrocknen.
Die Hinoki-Scheinzypresse 'Chirimen' gehört zur Ordnung der Koniferen, zur Familie der Zypressengewächse und zur Gattung der Scheinzypressen. Die gelungene Züchtung erinnert kaum noch an ihre natürlichen Verwandten, die Wuchshöhen von mehr als 30 Metern sowie Stammdurchmesser von bis zu drei Metern erreichen und wegen ihres wertvollen Holzes geschätzt werden. Die Hinoki-Scheinzypresse, die ursprünglich in Japan beheimatet ist, wird auch Muschelzypresse, Sonnenbaum und in ihrer Heimat Hinoki oder Kinoki genannt. Sie gehört zu den "Fünf Bäumen von Kiso" und unterliegt in ihrer fernöstlichen Heimat seit langem einem besonderen Schutz. Chamaecyparis obtusa 'Chirimen' erhielt ihren Namen aufgrund ihrer besonderen Textur und Wuchsform passenderweise nach einem japanischen Kreppstoff, der sich wellenförmig in Falten legt und in wörtlicher Übersetzung so viel wie "fortschreitende Liebe" bedeutet. Er wird unter anderem für die Herstellung wertvoller Kimonos verwendet. Die kleinwüchsige und langsam wachsende Scheinzypresse kann, auch wenn sie nicht als Bonsai erzogen wird, sehr gut in Kübelkultur für den Balkon oder die Terrasse gehalten werden. Sie passt ebenso gut in den Heidegarten oder in den Steingarten. Sie kann als Solitär oder in kleinen Gruppen gepflanzt werden. Die Pflanzung kann ganzjährig außer an heißen Sommertagen oder bei gefrorenem Boden erfolgen. Frisch gepflanzt sollte die Scheinzypresse vor allem bei Trockenheit durchdringend und regelmäßig gegossen werden. Auch in trockenen Wintern kann eine Wasserversorgung nötig sein. Eine Hinoki-Scheinzypresse 'Chirimen' in Kübelkultur sollte im Winter nicht der direkten Sonne ausgesetzt sein. Zudem sollte das Pflanzgefäß gegen die Kälte isoliert werden, damit es nicht durchfriert. Im Freiland erhält die anmutige Scheinzypresse im Frühjahr eine Düngergabe aus Kompost, im Kübel hingegen wird sie in der Vegetationsphase regelmäßig mit einem flüssigen Dünger für Grünpflanzen versorgt.