Hibiskus - Eine wahre Gartenschönheit

Ursprünglich war der Strauch-Hibiskus in den südlichen Provinzen Chinas heimisch. Von dort hat er bis heute seinen festen Platz in den Herzen von Gärtnern und Parkgestaltern der Welt erobert. Er gedeiht jedoch am besten in warmen Regionen und benötigt in der kalten Jahreszeit einen entsprechenden Winterschutz. Diesen unterstützt die Pflanze im Garten selbst durch sein abgeworfenes Laubkleid, das mit einer kräftigen Schicht Rindenmulch bedeckt, für Schutz gegen Bodenfrost sorgt. Kübelpflanzen sollten hingegen an einem hellen, kühlen Ort überwintern, wo sie nur sporadisch und in kleinen Mengen gegossen werden. Diese Arbeit belohnt der Hibiskus dem Gärtner Jahr für Jahr aufs Neue mit einer Blütenpracht, die ihresgleichen sucht und dank moderner Züchtungen mit vielfältigen Farben zu begeistern versteht.

Der besondere Reiz der Hibiskusblüten findet sich in der zweifarbigen Tönung der großen Blütenkelche: Der Hibiscus syriacus 'Red Heart' bezaubert mit einer hellen Blüte, deren dunkle Mitte in strahlendem Rot an ein Herz erinnert. Hibiscus syriacus 'Blue Bird' / 'Oiseau Bleu' erfreut hingegen mit Farbtönen in Blau-lila, während der Hibiscus syriacus 'Pink Giant' ® seinem Namen in kräftigen Pink-Tönen alle Ehre macht. Und während die Sorte Hibiscus syriacus 'China Chiffon' ® mit eher zart-weißen Blüten bezaubert, setzt Hibiscus syriacus 'Purple Ruffles' ® farbenfrohe Kontraste, die sich mit den Farbtönen der hellen Hibiskus-Sorten traumhaft schön kombinieren lassen.

Einzeln und in Gruppen schön

Der Hibiskus gehört zu den Sträuchern, die als einzelnes Gewächs auf der Wiese ebenso schön zur Geltung kommen wie in der Gruppe mit anderen Sträuchern. Die Blüten treiben im Vergleich zu anderen Blühsträuchern eher spät, dafür jedoch um so länger und zahlreicher aus.

Der optimale Zeitpunkt für den Rückschnitt des Hibiskus ist der Frühling. Der Herbst ist hingegen ungeeignet, da sonst Frostschäden die Pflanze ruinieren können. Sobald jedoch im Frühjahr die Frostzeiten vorüber sind, werden abgestorbene Triebe bodennah abgeschnitten. Ältere Triebe sollten bis auf einzelne Ausnahmen um die Hälfte gekürzt werden. Auch die Seitentriebe sollten nachhaltig gekürzt werden, um den Haupttrieben die nötige Wachstumsenergie zu überlassen. Ab dem Frühsommer bilden sich dann die typischen Blütenknospen, die den Gartenliebhaber bis in den warmen Herbst hinein begeistern.

Haben sich die Blüten erst geöffnet, können diese nicht nur den Anblick des Gartens bereichern, sondern auch in der Küche genutzt werden. Hierfür sollten sie an einem trocknen, luftigen Ort auf einem Netzstoff getrocknet und im Anschluss in einem luft- und lichtgeschützten Gefäß aufbewahrt werden.

Blütenzauber mit vielfältigem Nutzen

Nach der Blüte bekommt der verblühte Hibiskuskelch eine fleischige Konsistenz und lässt sich nach dem Trocknen in Teemischungen verwenden. Im Tee bieten die Blüten ein leicht säuerliches Aroma, das gut mit dem Geschmack getrockneter Hagebuttenfrüchte und Vanillearomen harmoniert. Nicht umsonst ist die Hibiskusblüte beliebter Bestandteil zahlreicher Früchtetees, bei welcher das Malvengewächs auch für die Farbgebung hilfreich ist.

Der im Handel erhältliche Hibiskus-Tee wird in der Regel aus dem Hibiscus sabdariffa, der sogenannten Roselle, gefertigt. Doch auch der Garteneibisch kann in dieser Art verwendet werden, sofern auf giftige Pflanzenschutzmittel bei der Gartenpflege verzichtet wurde. Nutzt der Gärtner stattdessen ausschließlich Düngemittel, die auch für den Gemüsegarten geeignet sind, um das gesunde Wachstum ohne Einschränkungen der Nutzung als Speise zu gewährleisten, steht der Verwendung in der Küche nichts entgegen. Wird beispielsweise eine Blüte in ein Glas trockenen Sekt serviert, ist im Handumdrehen ein Aperitif kreiert, der dem Auge und dem Gaumen gleichermaßen schmeichelt. Für Vanilledesserts und Eisspezialitäten bringt hingegen ein Sirup der Blüten das i-Tüpfelchen an Genuss auf den Tisch.

Auch für Liebhaber natürlicher Dekorationen hat der Hibiskus zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten zu bieten: Ganz klassisch und elegant kommen Hibiskuszweige in einer schlichten Vase zur Geltung. In selbst gemachten Potpourries ist die Hibiskusblüte eine optische Bereicherung. Nutzt man die Blüten hingegen als Färbepflanze, können Naturstoffe wie Baumwolle oder Seide mit einem zarten Blau-Lila-Tönen versehen werden, die mit Alantpulver Fixierung erhalten.

Die Qual der Wahl - Welcher Hibiskus ist der Richtige?

Der Hibiskus begeistert als Kübelpflanze und Gartenstrauch. Wer mit dem schönen Blütenstrauch seinen eigenen Garten bereichern möchte, findet mit dem Hibiscus syriacus und seinen zahlreichen Varianten die optimale Hibiskusart. Wählbar nach der bevorzugten Blütenfarbe sind nahezu alle Blau-Lila, Pink, Rot und Weiß-Töne erhältlich, die mit unterschiedlichen, oft rötlichen Kelchkernen bezaubern. Doch auch andere Hibiskusarten können an einem sonnigen, wettergeschützten Platz zum Gesamtbild eines zauberhaften Gartens beitragen.

Soll der Hibiskus als Solitärgewächs oder Heckenpflanze dienen, sind größere Pflanzentriebe beim Kauf sinnvoll, da der Hibiskus vergleichsweise langsam an Größe und Volumen zunimmt. Gemeinsam mit anderen Sträuchern gepflanzt, sollte entsprechend darauf geachtet werden, dass wuchsfreudigere Nachbarn den Hibiskus nicht zuwachsen und ihm hierdurch Licht und Sonnenwärme nehmen. In Beet, Vorgarten und im Kübel können jedoch auch kleinere Gewächse der Hibiskus-Familie zum Blickfang werden, die mit ihren reichen Blüten sicherlich bald zu den Lieblingen eines jeden Pflanzenfreundes zählen.