Henrys Linde fällt mit ihrer Höhe und der breiten Krone auf. Die großen, herzförmigen, in einer kurzen Spitze auslaufenden Laubblätter des Baums öffnen sich rosa. Im Sommer verwandeln sie sich in ein kräftiges Dunkelgrün und mit leuchtendem Goldorange klingt der Wachstumszyklus aus. In weitläufigen Gebäudekomplexen akzentuiert die hohe Tilia henryana einen Innenhof und grenzt mit einer Baumreihe Verkehrsbereiche ab. An ihren Laubblättern lässt sich die Sorte erkennen: Sie sind bis 15 Zentimeter lang, wirken derb und glänzen und sie sind auf der Unterseite mit kurzen, bräunlichen Haaren besetzt. Der Blattrand der Sorte Henrys Linde ist von langen, deutlich sichtbaren, borstigen Zähnen umstanden. Im August zieren sich die Zweige eng mit doldenförmigen Blütenständen. Bis zu 90 kleine, rundliche und schalenförmige Blütchen mit creme-weißen bis gelben Blättern bilden eine Trugdolde. Starker, süßer und nach Vanille und Honig riechender Duft verbreitet sich über große Strecken. In der späten Blütezeit von Tilia henryana, im August und September, entsteht eine große Menge Nektar und Pollen. Sie ziehen Insekten an und machen den Baum zum begehrten Bienennährbaum. Honigliebhaber freuen sich über eine reiche Ernte. Im Herbst zeigen sich große Mengen kleiner, rundlicher und harter Nussfrüchte, die der Baum verstreut.
Die Sorte Henrys Linde stammt aus den mittleren Regionen Chinas und ist bis in die Gebirge verbreitet. In europäischen Gärten und Anlagen kommt der Baum vereinzelt vor. Er wächst von der Ebene bis in untere Gebirgslagen und bevorzugt frischen, feuchten Boden, der locker und tiefgründig ist. Die Jungpflanze der Tilia henryana besitzt eine Pfahlwurzel, die in tiefe Erdschichten reicht. An älteren Bäumen wandelt sie sich in eine Herzwurzel um. Sie wird durch ein ausgedehntes Wurzelgeflecht in den oberen Bodenschichten ergänzt. Junge Exemplare von Henrys Linde benötigen in langen Trockenphasen zusätzlich Wasser. Alte, gut eingewurzelte Bäume sind bis - 12 °C winterhart. Jungbäume und frisch gesetzte Exemplare brauchen für einige Jahre einen guten Winterschutz. Er besteht aus aufgehäufter Erde und einer dicken Laubschicht über den Wurzeln und dem Stammansatz. Zusätzlich helfen der Tilia henryana Reisig und Wärmematerial um Stamm und Kronenansatz, die kalten Monate auf rauen Lagen gut zu überstehen. An Plätzen mit starken Licht- und Temperaturunterschieden wird Schutzfarbe auf den Stamm und die dickeren Äste aufgestrichen. Sie vermeidet problematische Dehnungsrisse, die in der Winterzeit auftreten.
Die Sorte Henrys Linde braucht viel Licht und sie gedeiht am besten an sonnigen Standorten. Im Halbschatten wächst sie nicht gut. Sie bildet ihre Krone unvollständig aus und es entsteht eine schiefe Form mit lückenhaften Ästen. Die Rinde der Sorte ist grau und graubraun, in jüngeren Jahren glatt und an alten Exemplaren leicht gefurcht. Im Winter zeigt die blattlose Tilia henryana ihre wunderbare, ausgewogene Form. Der Baum passt nicht ausschließlich in private Gärten, Haus- und Parkanlagen. Er eignet sich gut zur Akzentuierung öffentlicher Plätze, seine Krone verschönert Stadtstraßen und beschattet Flaniermeilen. Mit der Sorte Henrys Linde bekommt ein Park exzellente Laubfarben und sie gibt ihm Identität. Vögel finden in der Krone Schutz und Nistgelegenheit. Eine Baumgruppe der Lindensorte kennzeichnet eine Schule und eine Reihe Linden verschönert einen Parkplatz. Der Baum verträgt problemlos Stadtluft, ist standfest und er ist ein Beitrag zur Luftreinhaltung. Die Sorte zeigt sich benutzerfreundlich: Von den Blättern tropft kein klebriger Zuckertau. Die schöne Tilia henryana wartet auf ihren Einsatz in privaten Gärten und Stadtanlagen.