Die Heidelbeere stellt eine Pflanzenart aus der Gattung der Heidelbeeren (Vaccinium) innerhalb der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) dar. Der blaue Fruchtsaft und das dunkle Fruchtfleisch der gesunden Früchte von (bot.) Vaccinium myrtillus kann beim Verzehr zu blauen Verfärbungen von Zähnen und Zunge führen. Diese Heidelbeeren sind nicht mit denen zu verwechseln, die wir als Kulturheidelbeeren im Handel erhalten. Diese stammen von der Amerikanischen Heidelbeere (Vaccinium corymbosum) ab. Ihr helles Fruchtfleisch verursacht bei unverarbeitetem Verzehr keine blauen Verfärbungen im Mund. In der Gattung Vaccinium sind zwischen 450 bis 500 verschiedene Arten bekannt, die sich vorwiegend auf der nördlichen Halbkugel verbreiten.
Die grün-roten Blüten der auch als Blaubeeren bekannten Heidelbeeren erscheinen im Zeitraum von Mai bis Juni. Sie sind becherförmig und bei vielen Insekten wie Bienen und Hummeln außerordentlich beliebt. Aus den befruchteten Blüten entwickeln sich die beliebten dunkelblauen, kugelrunden Früchte. Diese sind von einem süß-säuerlichen Geschmack, der eine fruchtige Note beinhaltet. Sie sind für den menschlichen Verzehr geeignet und erreichen ab August ihre Erntereife. Gewöhnlich wächst Vaccinium myrtillus auf eine Höhe und Breite von 40 bis 60 cm heran. Der Wuchs ist straff und aufrecht und zwischen den grünen Blätter lassen sich die grünen Zweige erkennen. Die Heidelbeere wächst in seiner Form als schöner Zwergstrauch und bildet als Flachwurzler ausläuferbildende Wurzeln, die sich dicht unter der Erdoberfläche befinden. Das sommergrüne Laub von Vaccinium myrtillus ist mittelgrün und lanzettlich geformt. Die bei uns heimische Heidelbeere benötigt einen humusreichen und lockeren Boden, der ausreichende Feuchte bietet. Allerdings verträgt der schöne Strauch auch länger andauernde Trockenphasen. Heidelbeeren lassen sich wunderbar in kleinen Gruppen am Rande eines Moorbeetes kultivieren. Auch mit Azaleen oder Rhododendren verbinden sie eine freundliche Nachbarschaft, da sie die gleichen Ansprüche an die Bodenverhältnisse haben. Die Heidelbeere braucht im Unterschied zu den bekannten größeren Kulturheidelbeeren keinen Rückschnitt, um die Pflanze zu verjüngen.
Die Heidelbeere ist eine mehrjährige Pflanze, die auch die Wintermonate ohne Schwierigkeiten übersteht. Als einheimischer Strauch ist er an Fröste gewöhnt und übersteht die winterliche Kälte ohne einen besonderen Schutz. Vaccinium myrtillus benötigt ausreichend Wasser, ein zu trockener Standort ist nicht für die Pflanze geeignet. Am besten bietet sich für die Heidelbeere ein nährstoffreicher, ausreichend feuchter Boden an, der sich in einer schattigen bis halbschattigen Lage befindet. Die Heidelbeere ist auch unter den Synonymen Schwarzbeere oder Bickbeere bekannt. Besonders schön lässt sich Vaccinium myrtillus in einem Heidegarten oder Moorbeet integrieren, weil hier das benötigte saure Substrat bereits vorhanden ist. Als Moorbeetpflanze bevorzugt der schöne Strauch diesen Untergrund. Die Früchte der Heidelbeere sind in der Küche zu vielerlei Leckereien zu verarbeiten. So kommen sie in Marmeladen und Gelees groß raus, dienen zum Backen und sind ein gesunder Bestandteil vieler Süßspeisen.