Die Hauswurz 'Granat' begeistert durch ihre kräftig rote Farbe und ihre dicht wachsenden, großen Blattrosetten. Sie zeigt im Jahresverlauf ein interessantes Farbenspiel, das im Frühjahr mit einem leuchtendem Orangerot beginnt und dann nach und nach zu einem beeindruckend tiefen Weinrot nachdunkelt. Die Pflanze ist immergrün und in Mitteleuropa gut frosthart, solange ihr Standort nicht zu feucht ist. Sie ist primär eine Blattschmuckpflanze, erregt aber auch durch ihre an dicken Stielen aus der Mitte der Rosette herauswachsenden Blüten Aufmerksamkeit. Sie sind sternförmig, attraktiv rosa und stehen dekorativ in Trugdolden zusammengefasst. Mit der ersten Blüte ist erst nach mehreren Standjahren im Juni bis Juli zu rechnen. Nach dem Verblühen und der darauf folgenden Fruchtbildung sterben die blühenden Rosetten ab und werden durch ihre benachbarten Tochterrosetten ersetzt. Sempervivum x cultorum 'Granat' gilt als eine der ältesten in Deutschland verbreiteten Hauswurz-Sorten und erfreut sich bereits seit den 60er Jahren großer Beliebtheit. Sie ist sehr pflegeleicht und eignet sich daher besonders gut für Gartenanfänger und Pflanzenliebhaber mit wenig Zeit. Typische Anwendungsformen sind die Begrünung von Dächern und Mauerkronen, sowie die Gruppenpflanzung an trockenen und hellen Standorten in Steingärten. Die Hauswurz 'Granat' fühlt sich besonders wohl in Steinfugen und kann auch zur Begrünung von anderen Bereichen, wie Fensterrahmen, Dekoelementen oder Bodenplatten eingesetzt werden. Obwohl sie genaugenommen eine Sukkulente und keine Kaktee ist, wird sie gerne in Kakteengärten und Kakteenglashäusern gehalten. Weitere beliebte Einsatzmöglichkeiten sind als Kübelpflanze auf Balkonen und in Dachgärten und als ganzjähriger Grabschmuck mit geringem Pflegebedarf. In der Blütezeit stellt sie zudem eine gute Insektenweide dar.
Der optimale Standort für die Hauswurz 'Granat' ist vollsonnig und vor Nässe geschützt mit steinigem oder gut durchlässigem und lockerem, kargem Boden. Die Haltung in nährstoffreicherem Substrat und im Halbschatten ist möglich, führt aber zu weniger kräftiger Farbbildung. Im Halbschatten wachsende Exemplare zeigen dafür oft einen interessanten Farbverlauf, der nach innen hin zu einem grünlichen Ton verblasst. Feuchte und nasse Standorte sind insbesondere im Winter ungeeignet. Dann stellt die Kübelhaltung eine gute Alternative dar. Als Pflanzgefäß eignen sich neben traditionellen Töpfen auch ungewöhnliche Objekte wie alte Schubkarren, Holzschuhe oder Konservendosen. Es ist jedoch darauf zu achten, dass Löcher im Gefäßboden vorhanden sind, die den Wasserablauf sicherstellen. Diese sollten mit Vlies oder Tonscherben abgedeckt werden, damit sie später nicht blockieren und zu einem Feuchtigkeitsrückstau im Gefäß führen. Darüber folgt eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton. Als eigentliches Substrat eignet sich handelsübliche Sukkulenten- oder Kakteenerde oder eine Mischung aus 2/3 Gartenerde und 1/3 Kies, Sand, Lavagranulat oder Splitt. Der beste Pflanzzeitpunkt für Sempervivum x cultorum 'Granat' ist der Herbst. Die Pflanzung ist aber auch im Frühjahr möglich. In den ersten Tagen nach dem Einsetzen ist es günstig, die Pflanze insbesondere bei trockenem Wetter zu gießen. Danach legt sie Wasserspeicher in ihren Blättern an und benötigt nur noch an gänzlich niederschlagsfreien Standorten und bei lang anhaltender Trockenheit Wassergaben. Diese sollten sparsam und direkt in die Erde neben der Pflanze erfolgen, ohne die Blätter zu benetzen. Düngergaben sind aufgrund der großen Genügsamkeit der Pflanze selten erforderlich. Zeigt die Hauswurz 'Granat' dennoch Anzeichen von Nährstoffmangel, sollte sie im März oder April geringe Mengen Kompost oder handelsüblichen Sukkulenten- oder Kakteendünger erhalten. Als von in den montanen, subalpinen und alpinen Regionen der Alpen und ähnlicher Gebirgszüge verbreiteten Pflanzen abstammende Zuchtform ist sie in Mitteleuropa gut winterhart. Allerdings ist in der kalten Jahreszeit besonders gut auf Feuchtigkeitsschutz zu achten. Allfällige regelmäßige Wassergaben sind daher im Herbst einzustellen. Kübelpflanzen in feuchteren Regionen können in ein überdachtes, aber kühles und helles Winterquartier gebracht werden.