Die Glänzende Haselwurz ist mit ihren silbrig weiß gemusterten Blättern eine beliebte Alternative zur unscheinbareren Gemeinen Haselwurz. Ihre Zeichnung erregt durch einen deutlichen Farbkontrast zu ihren glänzend dunkelgrünen Blättern Aufmerksamkeit. Sie besteht aus einer unscharfen Pfeilform, die in etwas Abstand vom Blattrand verläuft, und weiteren hellen Sprenkeln. Ihre etwas ungleichmäßige Form lädt zu längerem Betrachten ein und wirkt natürlich und entspannend auf das Auge. Auch die pilzähnlichen Blüten sind ein außergewöhnlicher Anblick. Da sie dicht am Boden wachsen, bleiben sie allerdings meist unter den Blättern versteckt. Die attraktive Pflanze kommt vor allem als Bodendecker in schattigen und halbschattigen Bereichen zum Einsatz. Sie eignet sich vorzüglich als Unterpflanzung von Bäumen und Sträuchern und als Blickfang an Gehölzrändern und in Steinbeeten. Als immergrüne, bis etwa -20 °C winterharte Pflanze sieht (bot.) Asarum splendens in wintermilden Regionen ganzjährig dekorativ aus und hält den Gartenboden auch in der kalten Jahreszeit grün. Ihre kräftigen Rhizome behindern die Ausbreitung von Unkraut. Durch ihr langsames Wachstum besteht jedoch kein Risiko, dass sie andere Gartenpflanzen überwuchert oder sich in unerwünschte Bereiche ausbreitet. Die Mischung mit anderen schattenliebenden Bodendeckern zur Schaffung von mehr optischer Abwechslung ist möglich, aufgrund der herrlichen Musterung jedoch kaum notwendig. Die Glänzende Haselwurz wird seltener von Schnecken befallen, als andere Haselwurzsorten und eignet sich daher gut als Ersatz für durch die Schädlinge zerstörte Pflanzen.
Asarum splendens ist wenig wählerisch und kann in allen halbschattigen bis schattigen Bereichen gepflanzt werden, die nicht zu Staunässebildung neigen. Das Überleben an sonnigen Plätzen ist möglich. Die Glänzende Haselwurz neigt dort jedoch zu unattraktiven Verbrennungen der Blätter. An trockenen Standorten ist regelmäßige Bewässerung erforderlich, um den Boden stets leicht feucht zu halten. Nasse Substrate kann man durch Anlage einer Drainageschicht und erhöhte Pflanzung geeigneter machen. Reicht das nicht aus, um Staunässe auszuschließen, ist die Kübelhaltung eine gute Alternative. Als Substrat eignet sich gewöhnliche, nicht allzu nährstoffreiche Grünpflanzenerde. Am besten gedeiht die Glänzende Haselwurz in leicht alkalischen Böden. Sie verträgt aber auch neutrale bis leicht saure Erde. Ist eine Korrektur des pH-Werts notwendig, kann man Gartenkalk in das Substrat einarbeiten. Bei der Pflanzung ist ein gewisser Abstand zu Essbereichen und Türen sinnvoll, da die Pflanze Fliegen als Bestäuber und Ameisen als Verbreiter ihrer Samen anlockt. Spielbereiche von Kleinkindern sollte man eher meiden, da ein Verzehr der Pflanze zu leichten Vergiftungserscheinungen wie Brennen der Schleimhäute, Erbrechen und Durchfall führen kann.
Die beste Pflanzzeit für die Glänzende Haselwurz ist im Frühjahr kurz vor dem neuen Austrieb. Vor der Pflanzung gräbt man das Beet gründlich um, lockert den Boden auf und jätet ihn gründlich. Nährstoffarme Substrate bessert man durch Einarbeiten von Humus auf. Zur Korrektur des pH-Werts oder bei etwas zu hoher Feuchtigkeit kann man ein wenig Kalk beimischen. Anschließend pflanzt man die Asarum splendens Setzlinge in Abständen von 20 bis 30 Zentimetern an, drückt sie gut an und gießt gründlich. Je geringer die Pflanzabstände sind, desto früher bilden die langsam wachsenden Pflanzen eine dichte Decke aus. In den nächsten zwei Jahren gießt man die Glänzende Haselwurz regelmäßig, sobald die oberste Erdschicht ausgetrocknet ist, und schützt den Boden durch eine Mulch-Schicht vor Austrocknung. Erst danach ist die Haselwurz vollständig angewurzelt und kann auch kurze Trockenperioden ohne zusätzliche Wassergaben überstehen. Im Winter gibt man ihr an frostfreien Tagen Wasser und hält sie bei Temperaturen unter -20 °C durch eine lichtdurchlässige oder kurzzeitige Abdeckung warm. Düngergaben sind normalerweise nicht erforderlich. Für besonders schönes Wachstum kann man der Haselwurz jedoch im Frühjahr Hornspäne oder etwas Kompost geben.