Als heimische Pflanze ist der Gemeine Tannenwedel eine Bereicherung für jeden Garten. Die winterharte Staude erfreut das ganze Jahr über und verwandelt jeden Gartenteich in einen kleinen Nadelwald aus Miniaturtannen. Der Gemeine Tannenwedel ist sehr variabel in seinem Erscheinungsbild und kommt in den Variationen von Unterwasser wachsenden Formen bis hin zu Landformen vor. Am häufigsten kommt sie aber an Ufern und Wasserrändern vor.
Während die quirlständigen Blätter oberhalb der Wasseroberfläche spitz und waagerecht abstehen, erschlaffen diese unterhalb der Oberfläche und sind dünn und weich. Die hohlen, unverzweigten Stängel wachsen aus dem Unterwasser liegenden, geraden Wurzelstock empor und sammeln sich oben zu waldartigen Gruppen zusammen. Dieser Stock bleibt im Winter erhalten und kann im Frühjahr neu austreiben. Die Blüten dieser Pflanze werden aber nur über Wasser zwischen den Achsen des nadelartigen Laubs gebildet. Diese unscheinbaren Blüten vervollkommnen das scheinbare Bild einer Tanne weiter, indem sie durch ihren rostbraunen Schimmer an Tannenzapfen erinnern. Etagenartig sammeln sich diese Miniaturblüten um den gesamten Stängel und werden vom Wind bestäubt. Der Gemeine Tannenwedel trägt seine Blüten von Juni bis August bis er sie zu Beginn der kälteren Jahreszeit dann abwirft. Die längliche einsamige Schließfrucht dieser Staude ist allerdings nicht schwimmfähig oder frostfest und fällt im Herbst zu Boden. Bei Tauwetter werden die Samen dann abgetrieben.
Am besten gedeiht dieser immergrüne Modellnadelwald in sonnigen bis halbschattigen Standorten. Der Boden sollte nährstoffreich und kalkhaltig sein und bevorzugt langsam fließend oder stehend. Aber auch in starken Strömungen kommt der Gemeine Tannenwedel zurecht. Verschiedene pH-Werte werden von dieser Art gut aufgenommen, selbst kleine Verschmutzungen scheinen zuträglich zu sein. Schlamm, Lehm oder ein anderer weicher Grund wie Torf sind optimal um sich lange an dieser schlichten, aber dennoch eindrucksvollen Pflanze zu erfreuen. Ihre Züchtung ist in Bezug auf Vermehrung sehr einfach und sollte nach Bedarf sogar eingegrenzt werden, da diese durch Wurzelteilung erfolgt. Daher kann man sie auch gut in abgegrenzten Bereichen, wie Kübelhaltung, gut verwenden, um eine zu große Ausbreitung zu verhindern. Alles in allem ist der Gemeine Tannenwedel eine anspruchslose und einfach zu haltende Art, die jedes Gewässer in eine kleine skandinavische Seelandschaft mit prachtvollem Nadelwald zu verwandeln scheint.