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Eigenschaften

  • oftmals schlingender Wuchs
  • relativ pflegeleicht
  • auffällige Blüten
  • ein- oder mehrjährig
  • Nährpflanzen für Insekten

Winden

Gattung Convolvulus
     
  • Beschreibung
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Die meisten Vertreter aus der Gattung der Winden (bot. Convolvulus) verspüren einen starken Drang hinauf in luftige Höhen. Im Bereich dieser Pflanzenrangstufe gesellen sich zu den nach oben schlingenden Gewächsen auch aufrechte und kriechende Arten.

Die Gattung der Winden nimmt mit 150 bis 250 Arten in der Hierarchie der botanischen Systematik einen Platz in der Tribus Convolvuleae ein. Diese Kategorie gehört zur Familie der Windengewächse (Convolvulaceae). Gemäß biologischer Einteilung befindet sich die Tribus zwischen Familie und Gattung. Die Pflanzenfamilie Windengewächse zählt zur Ordnung der Nachtschattenartigen (Solanales).
Die windenden Exemplare innerhalb der Gattung Convolvulus drehen sich ohne Ausnahme nach links. Demzufolge gegen den Uhrzeigersinn. Selbst bei einer Korrektur zur anderen Seite, kehren die Triebe schnell zurück in ihren alten Rhythmus. Sogar durch Anbinden lassen sich Winden nicht beirren. In welchem Tempo die Sprossen emporsteigen, hängt von Art, Temperatur und Wetter ab. Grundsätzlich geht das Wachstum zügiger vonstatten als bei vielen anderen Pflanzen.

Blatt

Das Laub besitzt ein frisches Grün. Je nach Art ist es mit helleren oder dunkleren Nuancen versehen. Die Formen der wechselständig angeordneten Blätter variieren von länglich bis pfeil- und herzförmig, jeweils spitz zulaufend. Das Laub zeigt glatte oder leicht behaarte Oberflächen. Am guten Standort produzieren Winden täglich ein neues Blatt.

Blüte

Die Blütenstände bilden sich in den Blattachseln. Sie bestehen aus einzelnen oder mehreren Blüten. Die Blütezeit erstreckt sich im Allgemeinen über die Sommermonate.

    Aufbau der Blüten:
  • zwittrig
  • radiärsymmetrisch
  • meist strahlig oder trichter- bis trompetenförmig
  • fünfzählig
  • Farben: weiß, gelb, rosa, blau oder violett
  • Blütenachse: ring- oder becherförmig
  • doppelte Blütenhülle
  • am Grund angewachsene Staubblätter
  • zahlreiche Arten leicht bis intensiv duftend


  • Winden dienen insbesondere Bienen, Schwärmer und Schwebfliegen als Nahrungsquelle. Mit Hilfe der Insekten vollzieht sich das Bestäuben.

Frucht

Nach Pollentransport und erfolgreichem Verschmelzen weiblicher und männlicher Keimzellen bringen Windenblüten zweikammerige Kapselfrüchte hervor. Im Inneren entwickeln sich eine bis vier warzige, behaarte oder glatte Samen in brauner oder schwarzer Farbe. Sobald die Kapseln komplett ausgetrocknet sind, springen sie auf und gewähren den Samen Auslass.

Wuchs

Winden treten als einjährige und ausdauernde, sommergrüne Pflanzen, Stauden oder Sträucher ins Blickfeld. Je nach Art erreichen sie Wuchshöhen bis zu sechs Meter und mehr. Im Gegensatz zu typischen Kletterpflanzen, die sich mit rankenden Seitensprossen oder Blättern an Spalieren festkrallen, arbeitet sich der gesamte Hauptspross einer Winde an dünnen Stäben in die Höhe. Alternativ kommen die Zweige benachbarter Sträucher als Lebensraum infrage. Die Gewächse erschließen ihr Umfeld mit Bewegungsreizen. Triebspitzen einer Winde bewegen sich langsam im Kreis, um nach einer geeigneten Stütze zu suchen. Stoßen sie auf einen passenden Träger, animiert ein Impuls zum Umschlingen. Indem die gegenüberliegende Seite kräftiger wächst, nimmt der Spross eine gebogene Form an und umrundet im weiteren Verlauf Stangen und feines Astwerk. Wird eine lebende Pflanze als Lebensraum auserkoren, betätigen sich Winden nicht als Schmarotzer. Sie zapfen ihren Wirt nicht an. Wasseraufnahme und die Aufnahme von Nährstoffen vollziehen sich über eigene Wurzeln und Leitungsbahnen. Allerdings sind extrem wuchsfreudige Winden-Arten in derLage andere Pflanzen zu überwuchern und im Extremfall zu erdrücken.

Standort

Am wohlsten fühlen sich Winden an vollsonnigen und windgeschützten Plätzen. Auch Halbschatten bereitet für gewöhnlich keine Schwierigkeiten. Mangelt es an Licht und Sonne, lässt die Blühfreude nach und der Wuchs verkümmert. Manche Arten vertragen keine eisigen Temperaturen und benötigen das Überwintern an einen frostfreien Ort. Der ideale Boden ist durchlässig und mit humosen Anteilen versehen. Gelegentlich erhalten Mischungen mit Lehm oder Sand den Vorzug. Winden verabscheuen Staunässe.

Verbreitung

Die Gattung Convolvulus erfreut sich eines weltweiten Ausbreitens, mit Konzentration auf tropische Regionen und gemäßigte Zonen.

Nutzung

Während einige Winden-Arten gerne als Zierpflanzen genutzt sind, sind andere als lästiges Unkraut verschrien. Bisweilen bilden Winden ein üppiges und tiefgründiges Wurzelgeflecht, das sich bei unerwünschtem Wachstum schwer entfernen lässt. Selbst winzige Wurzelstücke schlagen im Boden erneut aus. Anders verhält es sich bei Gewächsen, die mit voller Absicht Beete, Zäune und Mauern verschönern. Speziell hinsichtlich Schmuckgewächsen, stehen innerhalb der Gattung sowohl windende als auch liegend bis aufsteigende Varianten zur Auswahl. Für Ecken und Winkel in Gärten und Höfen bieten die krautigen Schlingpflanzen alternative Gestaltungsmöglichkeiten. Anderenfalls ist das dekorative Verwenden in Ampeln und Kübeln zur floralen Dekoration von Balkon, Terrasse oder Eingangsbereich denkbar.

Pflege/Schnitt

Winden verlangen nach einem ausgeglichenen Wasserhaushalt. Über die Blätter verdunstet viel Feuchtigkeit. Deshalb ist eine gleichmäßige Feuchte des Erdreichs von Vorteil. Zu viel Nässe bedeutet Fäulnisgefahr für die Wurzeln. Damit Winden gut gedeihen, benötigen sie einige Nährstoffe.

Dosierte Düngemaßnahmen sehen wie folgt aus:

  • Beigabe von gut abgelagertem Kompost (anhaltende Freigabe von Nährstoffen)
  • Hornspäne ins Substrat einarbeiten (Langzeitdünger)
  • Flüssigdünger per Gießkanne ausbringen (während des Sommers rund alle vier bis sechs Wochen)
  • Mineraldünger oder Biodünger (Pulver / Granulat) gemäß Gebrauchsanweisung verwenden

Bei einem zu üppigen Wuchs sind zu jeder Zeit Rückschnitte durchführbar. Regelmäßiges Entfernen verblühter Teile animiert zum weiteren Blütenaustrieb. Außerdem verzweigen sich die Triebe häufiger. Auf das Umtopfen oder Umsetzen während der sommerlichen Saison reagieren diverse Sorten höchst empfindlich.

Krankheiten/Schädlinge

Von Winden halten sich in aller Regel Krankheiten fern. Manchmal bereiten nachfolgend aufgeführte Schädlinge Probleme:

  • Spinnmilben Fein gesponnene Netze an den Pflanzen weisen untrüglich auf den Befall von Spinnmilben hin. Das saugende Ungeziefer, zu dem auch die Rote Spinne zählt, ernährt sich von Pflanzensaft und schwächt damit seinen Versorger. Abbrausen mittels Wasserstrahl trägt zum Reduzieren der Schädlinge bei. Ansonsten erleichtert das Besprühen mit Brennnessel- oder Zwiebelsud der Pflanze das Leben.


  • Blattläuse Natürliche Feinde, wie Florfliegen- und Schwebfliegenlarven sowie Marienkäfer samt Nachwuchs, halten den Blattlausbestand auf niedrigem Niveau. Starke Kontamination lässt sich mit Seifenlauge bekämpfen.

Pflanzen innerhalb der Gattung Winden Convolvulus

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