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Eigenschaften

  • beeindruckende Formenvielfalt
  • blühen gelb, weiß oder violett
  • ideale Pflanzen für feuchte und kühle Standorte
  • liefern Nektar für Insekten
  • wachsen weltweit in gemäßigten Breiten

Wiesenrauten

Gattung Thalictrum ab €7.10 kaufen
     
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Die Gattung der Wiesenrauten (bot. Thalictrum) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Es sind rund 200 Arten bekannt. Eine davon ist die Gelbe Wiesenraute (Thalictrum flavum), die die feuchten Wiesen an Gräben ziert.

Mit ihren zierlichen Blütenständen, die wie ein federförmiger Büschel wirken, setzen die Schönheiten aufregende Akzente in jedem Beet. Die feinen Blüten bilden den perfekten Kontrast zum feingliedrigen Laub. Es entsteht ein Gemälde, das von malerischer Natürlichkeit strotzt. Wiesenrauten sind nicht nur im Garten ein anrührender Blickfang. Sie versprühen als Schnittblume in der Vase einen dekorativen Charme. Aufgrund ihrer Erscheinung haben sich die Wiesenrauten einen Logenplatz in einer Anpflanzung mit Stauden verdient.

Blatt

Wiesenrauten tragen Laubblätter, die entweder in einer grundständigen Blattrosette sitzen, oder wechselständig am Stängel verteilt sind. Von unten nach oben verkürzt sich der Blattstiel zunehmend, sodass die oberen Laubblätter am Stängel sitzen.
Die Blattspreite ist gelappt oder gefiedert. Sie setzen sich aus mehreren Blattfiedern zusammen, die ihrerseits dreizählig erscheinen. Ein kleiner Teil aller Arten bildet einfach gestaltete Blätter aus. Die einzelnen Fiederblättchen erinnern an herz- oder nierenförmige Strukturen. Die Bandbreite an Formen reicht von eiförmigen bis hin zu lanzettlichen und linealischen Ausprägungen. Der Blattrand ist glatt oder gekerbt.

Blüte

Die Vielfältigkeit der Gattung zeigt sich in den unterschiedlichen Blütenformen. Wiesenrauten entwickeln Einzelblüten oder dichte Blütenstände, die zwischen zwei und 200 Blüten enthalten. Sie sitzen end- oder seitenständig. Die Blütenstände erreichen eine Größe von bis zu 40 Zentimeter.
Wiesenrauten tragen zwittrige oder eingeschlechtliche Blüten. Sie sind radiärsymmetrisch aufgebaut und bestehen aus einer einfachen Blütenhülle. Diese setzt sich aus vier bis zehn Blütenhüllblätter, den Perigonblättern, zusammen. Diese Hüllblätter sind grünlich-gelb, weiß oder violett ausgefärbt. Bei einigen Arten sind die Blütenhüllblätter unscheinbar. Andere Arten tragen große und auffallend gefärbte Perigonblätter. Die unterschiedlichen Blütenformen geben einen Hinweis auf die Bestäubung. Während die auffälligen Blüten Insekten anlocken, haben sich die unscheinbaren Blüten auf eine Windbestäubung spezialisiert.

Frucht

Wiesenrauten tragen Sammelfrüchte, die zahlreiche kleine Nüsschen enthalten. Die eiförmigen oder sichel- bis scheibenförmigen Nüsschen sind auf der Oberfläche mit deutlichen Nerven oder Rippen ausgestattet. Bei einigen Arten befindet sich am oberen Ende der Nüsschen ein gerader oder eingerollter Schnabel.

Wuchs

Arten der Gattung Thalictrum sind ausdauernde krautige Pflanzen. Sie treiben aus unterirdischen Rhizomen und Wurzelknollen aus, die als Überdauerungsorgane dienen. Diese Organe dienen als Speicher für Nährstoffe und sind verholzt. Sie entwickeln sich im Laufe ihrer Vegetationsperiode zu stattlichen Stauden. Wuchshöhen bis zu 180 Zentimeter sind bei bestimmten Arten möglich.

Standort

Thalictrum-Arten bevorzugen einen halbschattigen oder absonnigen Standort. Der Boden ist idealerweise reich an Nährstoffen und Humus. Ein kalkhaltiger Boden unterstützt ein kräftiges Wachstum. Wiesenrauten lieben feuchte Böden. Wenn das Substrat ausreichend feucht ist, tolerieren Wiesenrauten einen sonnigen Standort. Sie wachsen bei kühleren Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Einige Arten wie die Chinesische Wiesenraute (botanisch Thalictrum delavayi) zeigen eine gute Toleranz gegenüber Trockenheit. Auf einem sauren bis schwach sauren Boden zeigen Wiesenrauten eine besonders schöne Blütenpracht.

Verbreitung

Wiesenrauten kommen nahezu weltweit vor. Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt in den gemäßigten Breiten. Die Gattung kommt mit rund 20 Arten in Nordamerika vor. Etwa 80 Arten sind in China beheimatet. In Europa gelten 15 Wiesenrauten-Arten als heimisch. Fünf bis sieben Arten erfreuen sich einer Aufmerksamkeit durch die gärtnerische Nutzung. Sie stammen aus Europa Nordafrika oder Asien.

Nutzung

Die grazile Erscheinung der Wiesenrauten macht die Pflanzen zu willkommenen Pflanzpartnern in halbschattigen Staudenarrangements. Sie sind die perfekten Leitstauden innerhalb einer Anpflanzung mit niedrigwüchsigen Arten. Blühende Wiesenrauten zeigen ihre volle Blütenpracht perfekt vor einer dunklen Kulisse aus Gehölzen. Sie liefern sich mit einer dichten Eibenhecke ein Duell, das von kontrastierenden Erscheinungen geprägt ist.

Heimische Arten dürfen in keinem Naturgarten fehlen. Mit ihrem sanften Duft locken sie zahlreiche Bienen, Schmetterlinge und Insekten an. Als optimale Pflanzpartner erweisen sich Trollblumen (Trollius) mit ihren kugelförmigen Blüten oder die aufregend blau gefärbten Blüten der Himmelsleiter (Polemonium). Weiße Wiesenmargeriten (Leucanthemum vulgare) und Wiesen-Storchschnäbel (Geranium pratense) komplettieren das Gemälde aus heimischen Arten. Die Palette der Pflanzpartner ist reichhaltig und reicht vom Weißen Germer (Veratrum album) über den Frauenmantel (Achillea) bis hin zu Schlangen-Knöterich (Persicaria bistorta) und Trichterfarn (Matteuccia struthiopteris).

Wiesenrauten beleben jeden Garten und erschaffen eine blühende Oase. Die filigranen Stauden erweisen sich an den Rändern von Gartenteichen oder an den Ufern von Bachläufen als dankbare Gewächse. Sie wissen das feuchte Mikroklima im Substrat und die höhere Luftfeuchtigkeit zu schätzen. Zwischen Ziergräsern geben Wiesenrauten ein ästhetisches Bild ab. Zwischen der üppigen Gestalt der Schaublätter (Rodgersia) heben sich die dezenten Blütenstände der Wiesenrauten wunderschön ab. Sie harmonieren auf interessante Art und Weise mit den Blütenständen der Goldkolben (Ligularia).

Pflege/Schnitt

Wiesenrauten benötigen bei lang anhaltenden Trockenperioden Wasser. Ein gut drainierter Boden sorgt dafür, dass sich keine Staunässe bildet. Die Wurzeln reagieren empfindlich auf dauerhafte Feuchtigkeit. Die zierlichen Gewächse zeigen sich sensibel gegenüber Wind. An exponierten Standorten neigen die Stängel bei starkem Wind zum Abbrechen. Eine Stütze schafft Abhilfe.
Die Pflanzen sind winterhart. Trotzdem freuen sie sich in den kalten Monaten über eine Schutzschicht aus Reisig oder Stroh. Der Rückschnitt erfolgt im Herbst. Abgestorbene Blütenstände und Pflanzenteile sind zu entfernen. Das fördert ein besseres Wachstum in der kommenden Vegetationsperiode. Es empfiehlt sich ein Rückschnitt bis zu den oberen Stängelblättern. Bevor die Pflanzen im Frühjahr erneut austreiben, erfolgt eine Einarbeitung von Kompost oder Humus in der Erde.

Krankheiten/Schädlinge

Wiesenrauten leiden selten an Krankheiten. Unter suboptimalen Standortbedingungen verbreitet sich der Mehltau auf den oberirdischen Pflanzenteilen. Der Pilz breitet sich unter sehr trockenen klimatischen Bedingungen aus, weswegen der Mehltau als Schönwetterpilz bekannt ist. Er äußert sich durch dunkle Punkte oder weiß-graue Flecken auf den Blättern. Die Blätter welken nach kurzer Zeit und rollen sich ein.
Unbehandelt führt der Pilzerreger zum Absterben der Blätter. Eine ausreichende Bewässerung wirkt vorbeugend. Wiesenrauten liefern Schnecken und Blattminierern eine wertvolle Nahrungsquelle. Ein radikaler Rückschnitt nach der Blüte nimmt den winzigen Fliegenlarven die Nahrungsquelle.

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