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Eigenschaften

  • hochwüchsige Arten
  • einfache oder verzweigte Blütenstände
  • zahlreiche Blüten in weiß, rosa oder rot
  • Kapselfrüchte mit seidig behaarten Samen
  • Pflanzen der feuchten Standorte

Weidenröschen

Gattung Epilobium ab €11.70 kaufen
     
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Die Gattung der Weidenröschen (bot. Epilobium) zählt zur Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). Die Gattung umfasst quellenabhängig zwischen 190 und 209 Arten, die untereinander Hybride bilden. Die Anzahl der Hybride beläuft sich auf 128 verschiedene Sorten.

Einige Weidenröschen zählen aus botanischer Sicht zu den bemerkenswerten Arten. Sie bilden unterirdische Überdauerungsorgane aus, die in dieser Form nur für Wasserpflanzen typisch sind. Die Epilobium-Arten besiedeln unterschiedliche Standorte. Die Pflanzen bevorzugen feuchte Bedingungen. Einige Arten aus der Gattung sind typisch für die Vegetation an Wegrändern und Flussufern. Weidenröschen kommen an den Rändern von Gehölzen und Gebüschen vor und gedeihen auf steinigen Untergründen. Die Pflanzen sind prägend für die Hochstaudenfluren. Weidenröschen wachsen hoch und bilden üppige Blütenstände aus, die weit über den beblätterten Pflanzenteil hinausragen. Sie sind wuchsfreudig und besiedeln in kurzer Zeit große Flächen. Auffällig sind die Kapselfrüchte, die zahlreiche behaarte Samen enthalten. Die Samen verbreiten sich mit Hilfe ihrer haarigen Anhängsel durch den Wind. Die Stauden sind als Zierpflanzen weniger bekannt.

Blatt

Die Laubblätter der Epilobium-Arten stehen quirlig am Stängel. Sie sind mit einem kurzen Stiel versehen oder sitzen mit der Blattspreite an der Sprossachse. Weidenröschen bilden grundständige Blattrosetten aus. Die Blätter sind länglich ausgeformt und laufen spitz zu. Ein Hauptnerv zieht sich von der Blattbasis in die Blattspitze. Vom Hauptnerz gehen zahlreiche Seitennerven ab, die sich verzweigen. Die Blattränder sind gezähnt, gesägt oder glattrandig. Bei einigen Arten wellt sich der Blattrand und gibt den Blättern ein leicht krauses Aussehen.

Blüte

Die Einzelblüten der Epilobium-Arten sitzen in Blütenständen zusammen. Die Form der Blütenstände reicht von traubig über rispig bis zu ährig oder schirmtraubig. Die einfachen Blütenstände sind mit der Hauptachse oder mit mehreren Seitenästen verzweigt. Die Einzelblüten unterscheiden sich artenabhängig in ihrer Größe. Sie sind zwittrig aufgebaut und vierzählig. Die Kronblätter sind rot, rosa oder weiß. Bei einigen Arten sind die Kronblätter zu einer langen Kronröhre verwachsen. Die Blüten sind radiärsymmetrsich. Im Zentrum sitzen zwei ungleiche Kreise, die aus jeweils vier Staubblättern bestehen. Ein aufrechter Griffel endet in einer einfachen Narbe. Bei manchen Arten ist die Narbe vierlappig aufgefächert. Die Blütezeit erstreckt sich bei den heimischen Arten von Juni bis in den September hinein.

Frucht

Epilobium-Arten entwickeln Kapselfrüchte, die vierklappig aufspringen. Sie enthalten zahlreiche Samen, die am oberen Ende ein seidenhaariges Anhängsel besitzen. Sobald die Früchte aufplatzen, sind die Seidenhaare sichtbar. Es macht den Anschein, als ob die Früchte von einem feinen Netz aus Spinnweben überzogen sind. Die Anhängsel dienen dem Verbreiten mit Hilfe des Windes.

Wuchs

Weidenröschen wachsen als krautige Pflanzen. Sie sind einjährig oder ausdauernd. Selten wachsen Arten als Halbsträucher. Die Weidenröschen bilden unterirdische Ausläufer. Mit ihrer Hilfe nehmen sie größere Flächen an geeigneten Standorten ein. Einige Arten entwickeln sogenannte Turione. Das sind kugelförmige Knospen, die unter der Erde sitzen. Sie sind von fleischigen Schuppen besetzt. Turione dienen dem Überwintern. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl oder behaart. Sie wachsen aufrecht bis niederliegend. Auf den Blattstielen sind feine linienförmige Strukturen erkennbar, die am Stängel herablaufen. Für diese Strukturen sind sogenannte Trichome verantwortlich. Dies sind feine Auswüchse, die haarähnliche Strukturen annehmen.

Standort

Weidenröschen wachsen an einem sonnigen bis halbschattigen Standort und bevorzugen einen feuchten Boden. Ideal ist ein sandiger oder kiesig bis lehmiger Boden, der gut aufgelockert ist. Die Pflanzen fühlen sich in einem Substrat wohl, dessen pH-Wert zwischen 4,0 und 6,0 liegt. Gegenüber kalkhaltigen Böden besteht eine geringe Toleranz. Epilobium-Arten sind winterfest. Sie überleben Temperaturen bis -40° C ohne Schaden zu erleiden. Weidenröschen sind typische Pflanzen der Gehölzränder. Hier ist der Boden humos und weist feuchte Bedingungen auf. Einige Arten sind prägend für feuchte Hochstaudenfluren. Sie wachsen zwischen Zaunwinden (Convolvulus), Blutweiderich (Lythrum) oder Greiskraut (Senecio).

Verbreitung

Die Weidenröschen sind weltweit verbreitet. Sie kommen in Europa vor, wo sie auf Schotterfluren oder Felsen wachsen und Waldränder oder Gebüsche besiedeln. Einige Arten prägen die Saumvegetation an Gewässerrändern. Epilobium-Arten gedeihen in Nordamerika und in der Arktis. Die Pflanzen besiedeln Lebensräume in Südamerika und verbreiten sich über den asiatischen Kontinent. Eine Art gilt in Neuseeland, in Großbritannien und Irland als eingebürgert.

Nutzung

Die Haare der Samen sind ein wichtiger Grundstoff für die Herstellung von Wolle. Die Indianer nutzen die Samenhaare, um Decken herzustellen. Einige Weidenröschen-Arten sind bedeutsam für die Ernährung. Die grünen Blätter und Triebe des Schmalblättrigen Weidenröschens (Epilobium angustifolium) eignen sich für die Zubereitung von Speisen und Salaten. Ein Teeauszug hat heilende Eigenschaften. Honig von Bienen, die den Pollen der Weidenröschen sammeln, ist besonders schmackhaft. Die unterirdischen Pflanzenteile sind reich an Schleim- und Gerbstoffen. Das macht die Weidenröschen in der Naturheilkunde bedeutsam. Als Zierpflanzen sind Weidenröschen weniger üblich. Sie sind aufgrund ihres Nutzwertes ein Gewinn für jeden Kräutergarten. In Saumgesellschaften an Teichen oder Fließgewässern fügen sich Epilobium-Arten optimal ein und werten naturnahe Gärten auf.

Pflege/Schnitt

Die Epilobium-Arten gedeihen in einer Mischung aus Pflanzenerde und Kompost. Im Frühjahr erfreuen sich die Pflanzen über ein Mulchen mit Kompost. Der Wasserbedarf der Pflanzen ist mäßig. Sie zeigen sich bei lang anhaltenden Trockenperioden dankbar über eine zusätzliche Wassergabe. Einige Arten verbreiten sich unkontrolliert auf größeren Flächen. Bei einem übermäßigen Ausbreiten empfiehlt sich ein kräftiger Rückschnitt. Das Entfernen von verwelkten Blütenständen verhindert die Selbstaussaat durch Samen. Gleichzeitig regt der Rückschnitt das Bilden neuer Blütenknospen an. Da die Pflanzen winterfest sind, benötigen sie keinen zusätzlichen Winterschutz.

Krankheiten/Schädlinge

Weidenröschen sind anfällig für Erkrankungen durch Pilze oder Bakterien. Einige Pilze äußern sich durch Flecken auf den Blättern. Ein weißer Belag, der an Puder erinnert, deutet auf einen Befall durch den Echten Mehltau hin. Der Pilz breitet sich in feuchtem Milieu aus. Durch gutes Belüften der Pflanzen verbessert sich das Klima, was vorbeugend gegen den Mehltau wirkt. Rostartige Flecken sind ein Hinweis für einen Befall durch Rostpilze. Sobald die Blätter betroffen sind, empfiehlt sich ein Entfernen. Das verhindert ein weiteres Ausbreiten der Krankheit.

Die jungen Triebe und Blätter sind für Schnecken eine nahrhafte Mahlzeit. Vorbeugend gegen Schneckenfraß wirkt regelmäßiges Bearbeiten des Bodens. Fadenwürmer dienen als Nützlinge gegen Schnecken. Ein Absammeln der Schnecken in den Abendstunden schützt die jungen Triebe.

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