Eigenschaften
- schwimmenden Wasserpflanzen
- fleischige, leuchtend grüne Blätter
- luftgefüllte Verdickungen an Blattstielen
- ährenförmige Blütenstände
- ursprünglich aus Südamerika
Wasserhyazinthen
Gattung Eichhornia- Beschreibung
- Fotos
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Wasserhyazinthen (bot. Eichhornia) spiegeln sich im schillernden Wasser. Die Pflanzen dieser Gattung stellen eine eindrucksvolle Zierde des sommerlichen Gartenteiches dar. Ihre Gattung gehört zur Familie der Wasserhyazinthen-Gewächse (Pontederiaceae). Die Pflanzen gehören zu den Bedecktsamern, innerhalb der Ordnung der Commelinaartigen Pflanzen. Eichhornia erhielt den Namen zu Ehren des preußischen Kultusministers Johann Albrecht Friedrich von Eichhorn.
Die schwimmenden Wasserpflanzen dieser Gattung entwickeln zarte Blüten. In ihrer Heimat, den südamerikanischen Tropen, sorgt die außerordentliche Wuchsfreude bei großer Wärme für Unmut. Sie verdoppelt unter optimalen Bedingungen die von ihr beanspruchte Fläche innerhalb von drei Wochen. Im Sudan musste die invasive Pflanze, die selbst die Schifffahrt behinderte, mit Rüsselkäfern bekämpft werden.
Mitte des 19. Jahrhunderts fand die ausdrucksstarke Wasserhyazinthe über botanische Gärten in Asien ihren Weg nach Europa. Hier richtet sie keinerlei Schaden an, sondern erfreut Besitzer von Gartenteichen und Aquarianer mit ihren einzigartigen, grazilen Blüten.
Blatt
Die verkehrt eiförmigen Blätter der einkeimblättrigen Wasserhyazinthe sind fleischig, leuchtend grün und leicht glänzend. Das ganzrandige Laub ist zehn bis zwanzig Zentimeter groß. Die Blattstiele sind blasenförmig verdickt. Ihre schwammartige Struktur ist mit Luft gefüllt. Die Luftsäckchen sind der Grund, dass das Blatt Auftrieb erhält und malerisch auf der Wasseroberfläche schwimmt. Das Laub bildet sich wechselständig, ausgehend von der Basis des Sprosses. Im Herbst färben sich die Blätter der Eichhornia attraktiv gelb.
Blüte
In warmen Sommermonaten bildet die Eichhornia Blüten aus, die in ihrer Form an Gartenhyazinthen erinnern. Sie sind fünf bis sieben Zentimeter groß. Das Farbspektrum reicht von stahlblau bis pastell-violett. Die ährenförmigen Blütenstände der Wasserhyazinthe bilden zwei Hochblätter und bis zu dreißig einzelne Blütenkelche. Sie sind dreizählig, zwittrig und stehen spiegel-symmetrisch. Ihre Griffel sind für eine Fremdbestäubung durch Insekten ausgelegt.
Frucht
Die Wasserhyazinthe bildet rötliche, nussförmige Kapselfrüchte in der Größe von einem Zentimeter aus. Die in ihnen enthaltenen Samen sind unter den klimatischen Bedingungen Mitteleuropas nicht zur Aussaat geeignet.
Wuchs
Die Pflanzen der Eichhornia sind schnellwachsende, krautige Stauden. Sie wachsen polsterförmig und erreichen eine Höhe von 30 bis 45 Zentimetern. Die durchschnittliche Breite der Wasserpflanze beträgt 15 bis 20 Zentimeter. Beeindruckend sind ihre Wurzeln, die eine Länge von bis zu 40 Zentimetern erreichen und dementsprechend umfangreich sind.
Standort
Wasserhyazinthen benötigen einen Standort in voller Sonne. Die ideale Wassertemperatur liegt zwischen 18 und 20°C. Zwischen 5,0 und 9,0 liegt der optimale pH-Wert. Am besten wachsen die Pflanzen über schlammigem Boden. Wichtig ist neben der Sonneneinstrahlung eine hohe Luftfeuchtigkeit. Als Substrat dient nährstoffhaltiges Wasser.
Als Lebensraum für die Eichhornia eignen sich Randbereiche und die Oberflächen stehender Gewässer mit einer Tiefe zwischen 0,1 und 0,5 Metern. Goldfische und Kois sind keine guten Mitbewohner. Sie knabbern an den Wurzeln der Schwimmpflanzen und schädigen diese. Der ideale Platz für Wasserhyazinthen ist ein sonniger Teich im Wintergarten. Die hübsche Schwimmpflanze ist nicht winterhart.
Verbreitung
Der südamerikanische Kontinent ist die ursprüngliche Heimat der Eichhornia. Im tropischen Brasilien ist sie in großem Ausmaß anzutreffen. Die wuchsfreudige Pflanze deckt, ohne Eingrenzung, ganze Wasserflächen zu. Ausgehend von der Ansiedlung als Zierpflanze in Botanischen Gärten, ist die Wasserhyazinthe seit Jahren weltweit verbreitet
Nutzung
Die Wasserhyazinthe ist in Mitteleuropa in erster Linie als Zierpflanze beliebt. Neben sonnigen Teichen im Garten und Wintergarten, entfaltet sie in Aquarien ihren Zauber. Einzeln und in kleinen Gruppen lassen sich einige Arten der Eichhornia zur Wohnungsdekoration eingesetzen. In einem transparenten, mit Wasser gefüllten Glasgefäß, bilden Wurzeln und Pflanze einen eindrucksvollen Blickfang.
In tropischen Gebieten sind die Pflanzen zur Tierfutter- und Biogas-Produktion von Nutzen. Ihre Fähigkeit, dem Wasser Schadstoffe zu entziehen, macht die Wasserhyazinthe wertvoll für die Reinigung von Gewässern. In Bangladesch dient sie zur Trinkwasseraufbereitung.
Pflege/Schnitt
Die Pflanzen der Gattung Eichhornia sind genügsam und benötigen geringen Pflegeaufwand. An einem optimalen Standort ist es ausreichend, übermäßiges Wachstum durch konsequentes Ausdünnen zu begrenzen. Im Oktober zieht die Wasserhyazinthe ins Winterquartier um. Am besten eignen sich Wintergärten und Warmwasser-Aquarien. Eine Vermehrung erfolgt in Mitteleuropa durch Ausläufer, nicht durch Früchte und Sämlinge im Gartenteich.
Krankheiten/Schädlinge
Wasserhyazinthen sind bemerkenswert robuste und gesunde Schwimmpflanzen. Krankheiten treten als Mangelerscheinung bei unzureichenden Kulturverhältnissen auf. Schädlinge fürchtet die Eichhornia in Mitteleuropa nicht. In tropischen Gebieten ist der Rüsselkäfer als Fressfeind erwähnenswert.