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Eigenschaften

  • viele Arten giftig
  • Art Vietnamesischer Wasserfenchel ungiftig und essbar
  • zur Teichbepflanzung geeignet
  • stark wachsend
  • pflegeleicht

Wasserfenchel

Gattung Oenanthe
     
  • Beschreibung
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Die Gattung Wasserfenchel (bot. Oenanthe) umfasst 30 Arten. Die Pflanze ist landläufig als Rebendolde, Wasserkümmel und Pferdesaat bekannt. Diese Sumpfpflanzen gehören zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie besiedeln halbschattige Feuchtgebiete, seichte Tümpel, sowie die Uferzonen fließender Gewässer.

Wasserfenchel ist ein- bis mehrjährig, anspruchslos und winterhart. Alle Arten sind giftig bis auf eine Ausnahme (vietnamesischer Wasserfenchel). Besonders für Weidetiere, wie Rinder, Schafe und Pferde besteht eine Gefahr. Die Giftpflanze, gefressen oder gefüttert, kann zum Tod des Tieres führen. In der Volksmedizin besaß Wasserfenchel früher einen hohen Stellenwert. Er diente zur Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten. Seine Bedeutung behält die Pflanze in der modernen Homöopathie bis heute.

Blatt

Die grasgrün gefärbten Laubblätter des Wasserfenchels sind zwei- bis fünffach fein gefiedert. Die Einzelblättchen sind in ihrer Form oval bis lanzettlich und wechselständig angeordnet. Steht die Basis der Pflanze im Wasser, zeigen sich unterschiedliche Blattbildungen. Fadenartig, zerschlitzt und leicht behaart erscheinen Unterwasserblätter. Dagegen wirken die Luftblätter derber, sind grober geteilt und unbehaart. Die Pflanze hat einen markanten, leicht scharfen Geruch, der sich beim Zerreiben der Blätter verstärkt.

Blüte

Alle Wasserfenchel-Arten blühen weiß. Die scheibenartigen Doldenstände bieten mit ihrem freiliegenden Nektarangebot Bienen und vielen anderen Insekten Nahrung. Viele kleinen Einzelblüten bilden die acht- bis zwölfstrahligen Dolden. Die Kronblätter der Einzelblüten sind sternförmig angeordnet. Wasserfenchel blüht einmalig von Ende Juni bis August. Die Dolden verströmen einen Duft, der an Wein erinnert.

Frucht

Nach dem Abblühen entwickeln sich an den Doldenständen drei bis fünf Millimeter große, ovale Früchte, sogenannte Spaltfrüchte (Doppelachänen). Diese zerfallen nach Reifung in zwei einsamige Teilfrüchte. Diese sind schwimmfähig und verbreiten sich über das Wasser.

Wuchs

Die krautig wachsende Pflanze erreicht artabhängig eine Höhe von 30 bis 150 Zentimeter. Ihre Basis ist oftmals stark verdickt. Daraus sprießt ein aufrechter, runder, hohler Stängel mit mehreren Verästelungen. Die möhrenartige Hauptwurzel bildet ein Geflecht aus dicht-büscheligen Sproßwurzeln. Die Pflanze vermehrt sich über Samenverbreitung und durch Wurzelausläufer.
Alle Pflanzenteile des Wasserfenchels sind giftig, speziell Wurzel und Blätter. Verwechslungsgefahr für Wildkräuter-Sammler besteht durch ihre äußerliche Ähnlichkeit mit der Wildmöhre.

Standort

Wasserfenchel bevorzugt einen halbschattig bis sonnigen, gleichmäßig feuchten Platz. Schlammige Untergründe in sauerstoffarmem Wasser sind für die Pflanze ideal. Vornehmlich in Sumpfgebieten, stehenden Tümpeln, Gräben und Feuchtwiesen ist sie weit verbreitet. Ebenso gut gedeiht die Sumpfpflanze an ruhigen, schlickigen Uferrändern von Fließgewässern bis zu einer Wassertiefe von einem Meter.

Für die Gartenkultur eignet sich der ungiftige vietnamesische Wasserfenchel (Oenanthe stolonifera). Er ist wuchsfreudig und entwickelt sich gut an nass-feuchten Standorten, wie der Uferzone eines Gartenteichs. Auch gelingt der Anbau in einem Mini-Terrassenteich oder als Wasserkultur im Kübel. In seichtem Gewässer breitet sich die Pflanze durch Ausläufer aus (Stolonen) schnell aus.

Verbreitung

In weiten Teilen Europas ist die aus Eurasien stammende Gattung beheimatet. Durch Verschleppung angesiedelt, kommt die Pflanze mittlerweile in Nordamerika vor. Einige von den sieben in Mitteleuropa beheimateten Arten stehen auf der Roten Liste. Sie gelten als selten oder vom Aussterben bedroht und haben strengen Schutzstatus. In Deutschland ist Wasserfenchel vornehmlich in den mittel- bis norddeutschen Bundesländern verbreitet.

Nutzung

Für den heimischen Anbau geeignet ist der vietnamesische Wasserfenchel (Oenanthe stolonifera). Dieser ist komplett ungiftig und essbar. In seinem Herkunftsland Vietnam ist er traditionell in landestypischen Gerichten zu finden. Junge Triebspitzen, Blätter und Blüten der Pflanze sind dort als Delikatesse geschätzt. Sie lassen sich wie Gemüse und als Salat zubereiten.
Diese Wasserfenchel-Art lässt sich leicht kultivieren. Geschmacklich erinnert sein Aroma an Petersilie, Sellerie und Fenchel. Wertvoll für die Gesundheit macht ihn sein hoher Vitamingehalt, vor allem Vitamin C. Zum Einfrieren ist das Kraut bestens geeignet, um es ganzjährig in der Küche zu verwenden.

Pflege/Schnitt

Vietnamesischer Wasserfenchel ist ausgesprochen pflegeleicht. Die Wurzel-Ableger lassen sich mit dem Spaten regelmäßig abstechen, um eine zu starke Ausbreitung einzudämmen. Im Spätherbst, mit den ersten Frösten, zieht die Pflanze ein. Das verwelkte Kraut bleibt über den Winter stehen, es dient als Kälteschutz. Im Frühling sind alte Blätter und Stängel wegzuschneiden, die Pflanze treibt frisch aus. Alternativ ist es möglich, die Pflanze in einem Gewächshaus oder Wintergarten ganzjährig zu halten. Nennenswerte Krankheiten und Schädlingsanfälligkeiten sind nicht bekannt.

Pflanzen innerhalb der Gattung Wasserfenchel Oenanthe

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